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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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An anderen Stellen waren Krater zu erkennen, wo kinetische Salven Abschussbasen oder Geschützstellungen ausgelöscht hatten. Hier und da waren verwüstete Flächen zu sehen, verursacht von den Höllenspeeren, die auf die Syndik-Flugzeuge gerichtet gewesen waren, die aber auch alles andere in der Schusslinie Befindliche zerstört hatten. Teile der Stadt in unmittelbarer Nähe zum Arbeitslager standen in Flammen, doch es brannte auch in anderen Vierteln, und noch während Geary sich dieses Bild ansah, wurden durch eine gewaltige Explosion in einer der größten Städte auf dem Planeten gleich ganze Stadtviertel ausgelöscht. »Haben die sich das gerade selbst zugefügt?«, fragte er irritiert.
    »Ja, entweder absichtlich oder durch einen Unfall«, bestätigte Desjani.
    »Weitere Flugzeuge nähern sich.«
    »Wenn es Militär ist, halten Sie sie auf. Jedes Militärflugzeug, das sich dem Lager nähert, ist abzuschießen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Rione starrte bleich auf das Display. »Man sollte meinen, dass sie inzwischen gemerkt haben müssten, wie sinnlos jede Gegenwehr ist. Egal, was sie versuchen, alles wird von uns unterbunden, und in den meisten Fällen führt es auch noch zu zusätzlichen Zerstörungen auf der Oberfläche.«
    »Wenn das Kommando- und Kontrollnetz noch immer so zerstückelt ist, wie es den Anschein hat, dann dürfte es da unten keinen Syndik geben, der einen Überblick über die gesamte Situation hat«, machte Geary ihr deutlich. »Wir wissen nicht mal, wer in diesen Einheiten die Befehlsgewalt hat. Ein paar von ihnen könnten eigenmächtig handeln. Oder sie befolgen den Dauerbefehl, sich gegen jede Streitmacht zur Wehr zu setzen, die den Planeten angreift.«
    Sein Blick wanderte zu dem Fenster, das die Perspektive des Lieutenants der Dritten Kompanie zeigte. Je weiter diese Marines sich von dem Gebiet entfernten, das von der Warspite beschossen worden war, umso geringer wurden die Verwüstungen. Während Geary dem Geschehen dort folgte, wurde das Fenster auf einmal dunkel, einen Moment später kehrte es zurück und zeigte das gleiche Areal, allerdings aus einer anderen Perspektive. »Lieutenant Tillyer wurde getroffen«, sagte jemand. Der Text im Fenster identifizierte den neuen Sprecher als Sergeant Paratnam. Ein Gebäude in unmittelbarer Nähe stürzte ein, als die Marines das Feuer eröffneten. »Wir haben den Scharfschützen.«
    »Verstanden«, erwiderte Carabali. »Ich sehe, Sie sind hundertfünfzig Meter von Angehörigen der Fünften Kompanie entfernt. Haben Sie sie auf Ihrem Display?«
    »Ja, Colonel, ich habe sie.« Paratnam hörte sich sehr erleichtert an. »Wir machen uns auf den Weg dorthin.«
    Geary betätigte eine Kontrolle und ließ sich die Lebensfunktionen der Marines der Dritten Kompanie anzeigen. Die von Lieutenant Tillyer standen alle auf null. »Hundertfünfzig Meter«, murmelte er.
    »Sir?«, fragte Desjani.
    »Ist doch eigenartig, nicht wahr? Bei einer Raumschlacht sind hundertfünfzig Meter eine zu geringe Entfernung, um sich darüber irgendwelche Gedanken zu machen. Bei 0,1 Licht legen wir diese Strecke im winzigsten Bruchteil einer Sekunde zurück. Für die Zielerfassung der Waffensysteme machen hundertfünfzig Meter den Unterschied zwischen einem Volltreffer und einem Fehlschuss aus. Und für einen Marine auf einem Planeten können hundertfünfzig Meter zwischen Leben und Tod entscheiden. Dieser Lieutenant geht das Risiko ein, bei unserem Feuer auf seine Position umzukommen. Er überlebt es und führt seine Einheit aus der Gefahrenzone, und dann, kurz bevor er sich in Sicherheit bringen kann, wird er getötet.«
    Desjani schaute einen Moment lang zur Seite. »Die lebenden Sterne entscheiden über unser Schicksal. Es kommt einem oft willkürlich vor, aber es gibt immer einen tieferen Sinn.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    Ihre Blicke trafen sich, und Geary glaubte, in ihren Augen zu sehen, wie sich dort jeder Tod widerspiegelte, den Desjani in diesem Krieg miterlebt haben musste, jeder Verlust eines Freundes oder eines Angehörigen. »Würde ich das nicht tun«, erwiderte sie leise, »dann könnte ich nicht weitermachen.«
    »Ja, ich verstehe.« Es war nicht das erste Mal, dass er sich vor Augen halten musste, dass all diese Menschen mit dem Krieg aufgewachsen waren. So wie schon ihre Eltern. Er konnte nicht annähernd den Schmerz nachvollziehen, den sie alle erdulden mussten, stets in dem Bewusstsein, dass kein Ende absehbar war und es nur immer neue Opfer gab.
    »Das war

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