Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Gefangene zusammen, die noch benommen wirkten, während sie zu den ersten wartenden Shuttles gebracht wurden. Der Kommando-Feed der Marines quoll vor Berichten und Warnungen regelrecht über.
»Shuttles Victor Eins und Victor Sieben durch Beschuss vom Planeten schwer beschädigt. Kehren zu den Basisschiffen zurück.«
»Erfasse Gebäude fünf eins eins! Getroffen!«
»Links sind sie auch. Kleine Gebäude Richtung null zwei eins und null zwei drei.«
»Minen! Wir sind in ein Feld geraten. Zwei Marines getroffen. Alle Einheiten auf Minen achten!«
»Kann nicht mal jemand was gegen diese verdammte Artillerie unternehmen?«
»Die Flotte kümmert sich drum. Bomben schlagen jetzt ein.«
»Feuern Sie auf den Bunker da!«
Desjani, die ebenfalls zuhörte und sich die übertragenen Bilder ansah, schüttelte schwach den Kopf. »Gewinnen wir?«
»Ich glaube schon.« Geary drehte sich um, als sich der Gefechtssystem-Wachhabende zu Wort meldete.
»Sir, hier gehen laufend Bitten von den Marines ein, Objekte zu bombardieren …«
»Alle Bitten, die Bombardements außerhalb der Sicherheitszone von hundert Metern rund um unsere Leute betreffen, sollten doch automatisch genehmigt werden«, gab Geary etwas gereizt zurück.
»Stimmt, Sir. Aber wir könnten etwas schneller auf sie reagieren, wenn sie zu hundert Prozent von den automatischen Systemen erledigt würden, so wie es auch der Fall ist, wenn wir gegen Schiffe kämpfen.«
Geary schüttelte den Kopf. »Lieutenant, wir könnten ein paar Sekunden Reaktionszeit gewinnen, wenn wir so vorgehen. Aber die Marines haben ausdrücklich darum gebeten, dass ein Besatzungsmitglied sich erst noch mit eigenen Augen davon überzeugt, dass die richtige Stelle anvisiert wird. Ich werde mich in diesem Fall nicht über einen solchen Wunsch der Marines hinwegsetzen.« Der Lieutenant schien über diese Antwort nicht sehr glücklich zu sein, also nahm sich Geary einen Moment Zeit, um zu erklären: »Wenn wir auf Kriegsschiffe der Syndiks treffen, dann bleibt uns gar keine andere Wahl, als das Abfeuern unserer Waffen komplett den Schiffssystemen zu überlassen. Es ist für einen Menschen körperlich unmöglich, bei den extremen Geschwindigkeiten der verschiedenen Objekte schnell genug zu reagieren. Aber auf dem Planeten da unten bewegen sich weder die Syndiks noch unsere Marines mit Beinahe-Lichtgeschwindigkeit, und da können wir es uns erlauben, einen Menschen zwischenzuschalten. Falls Sie Berichte empfangen, dass von der Bitte bis zum Bombardement zu viel Zeit vergeht, dann lassen Sie mich das wissen. Glauben Sie mir, die Marines werden die Ersten sein, von denen wir hören, wenn sie nicht zufrieden sind.«
»Ja, Sir.« Der Lieutenant, der nur ein wenig verlegen wirkte, widmete sich wieder seinen Aufgaben.
»Sie sind mit Lieutenants ziemlich nachsichtig«, stellte Desjani fest, ohne den Blick von ihrem Display abzuwenden.
»Ich war selber mal einer. Und Sie übrigens auch.« So wie Desjani war auch Geary fast völlig auf die Entwicklungen auf dem Planeten konzentriert, dennoch war er über alles froh, was die Anspannung ein wenig linderte. Er vermutete, dass sie ihm angemerkt hatte, wie angespannt er war, und dass sie versuchte, ihn mit ihrer Bemerkung abzulenken.
»Ich nicht«, widersprach sie. »Ich bin schon als Befehlshaber eines Schlachtkreuzers zur Welt gekommen.«
»Das muss aber für Ihre Mutter eine schmerzhafte Geburt gewesen sein.«
Sie grinste ihn an. »Mom ist hart im Nehmen, allerdings gefiel ihr die Ehrengarde im Kreißsaal nicht.« Schlagartig wurde sie ernst, da eine dringende Meldung über das Marines-Netz hereinkam.
»Die Dritte Kompanie sitzt fest!«
Geary tippte verschiedene Fenster an, bis er den Lieutenant gefunden hatte, der diese Einheit befehligte. Das Bild, das von dessen Kamera übertragen wurde, zeigte teilweise eingestürzte Wände, die unter dem Beschuss durch die Syndiks erzitterten und weiter in Trümmer gesprengt wurden. »Schwere Geschützstellungen und verborgene Bunker«, berichtete der Lieutenant weiter. »Wir müssen auf eine Art von Zitadellengebiet gestoßen sein. Wir werden von allen Seiten beschossen, und wir haben bereits erhebliche Verluste zu beklagen.«
Colonel Carabalis Stimme ertönte: »Können Sie sich schrittweise zur Lagermitte zurückziehen, Lieutenant?«
»Negativ, Colonel, negativ!« Das Bild verwischte, als eine Explosion erfolgte, die genug Wucht besaß, um einige Marines durch die Luft zu wirbeln. »Wir können uns nicht
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