Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Zivilkleidung, die die Syndiks ihnen überlassen hatten. Die andere Frau hatte den Rang eines Colonels der Marines inne. Alle drei sahen bereits älter aus, was Geary vor die Frage stellte, wie lange sie bereits Gefangene der Syndiks gewesen waren. »Ich bin Captain Geary. Was kann ich für Sie tun?«
Es dauerte einen Moment, ehe eine Antwort kam, da die drei ihn so anstarrten, wie es inzwischen normal war, auch wenn er sich niemals daran würde gewöhnen können. Schließlich erwiderte die Frau: »Wir bitten darum, so schnell wie möglich in Schutzhaft genommen zu werden, Captain Geary.«
»Wieso? Wir haben Sie gerade aus der Gefangenschaft geholt, warum sollten Sie sich freiwillig in eine Zelle auf einem Schiff der Flotte begeben?«
»Wir haben Feinde in den Reihen unserer Mitgefangenen«, sagte der Captain. »Wegen unseres Dienstrangs und unserer Dienstzeit hatten wir das Sagen über die Gefangenen. Einige Leute waren sehr unzufrieden mit den Entscheidungen, die wir im Lauf der Jahrzehnte getroffen haben.«
Geary sah zu Desjani, die die drei Offiziere skeptisch betrachtete. »Ich bin Captain Desjani, befehlshabender Offizier der Dauntless . Welche Entscheidungen haben zu solchen Problemen geführt, dass Sie auf mein Schiff kommen wollen?«
Die drei sahen sich kurz an, dann antwortete der Colonel: »Kommandoentscheidungen. Wir waren gezwungen, die Konsequenzen aller Entscheidungen in Erwägung zu ziehen, die die Gefangenen betrafen.«
Selbst Geary war längst klar, dass die drei keine Einzelheiten verlauten lassen wollten. Desjani beugte sich vor. »Tun Sie, was die drei wollen. Nehmen Sie sie fest. Wir sollten sie unter Kontrolle haben, bis wir wissen, was da gelaufen ist.«
Er nickte, ließ die Geste aber so wirken, als gelte sie den drei ehemaligen Kriegsgefangenen. »Also gut. Wir müssen uns mit Ihrer Situation noch eingehender befassen, aber bis dahin komme ich Ihrer Bitte nach.« Er sah sich die Daten neben dem Bild an. »Sie sind alle auf der Leviathan? Dann werde ich Captain Tulev befehlen, dass er Sie in Ihren Quartieren unter Arrest stellt.«
»Sir, wir wären lieber Ihrer direkten Kontrolle unterstellt.«
»Captain Tulev ist ein zuverlässiger und vertrauenswürdiger Offizier dieser Flotte. Sie sind bei ihm nicht schlechter aufgehoben als bei mir.«
Wieder tauschten die drei vielsagende Blicke aus. »Wir benötigen Wachen, Captain Geary.«
Das wurde ja immer befremdlicher. »Captain Tulev wird den Befehl erhalten, Marines vor Ihren Quartieren zu postieren. Können Sie mir sonst noch etwas sagen?«
Nach kurzem Zögern antwortete die eine Frau: »Wir bereiten einen umfassenden Bericht über unser Handeln vor.«
»Danke, den würde ich gern lesen. Geary Ende.« Er beendete die Verbindung, dann rief er Tulev. »Captain, da spielt sich etwas ganz Eigenartiges ab.«
Tulev hörte sich an, was Geary zu berichten hatte, ohne dass er eine Miene verzog. »Ich werde Wachen aufstellen, Captain Geary. Ich wurde bereits von anderen ehemaligen Gefangenen angesprochen, die mich aufgefordert haben, ihnen zu sagen, wo die drei Senioroffiziere untergebracht sind.«
»Aufgefordert?«
»Ja, und deshalb hatte ich bereits beschlossen, diese Offiziere isoliert einzuquartieren und dem Grund für diese offene Feindseligkeit auf die Spur zu kommen.«
Desjani mischte sich ein: »Haben diese Leute irgendeinen Grund für ihre Forderungen genannt?«
»Nein, sie schweigen sich darüber aus. Allerdings handelt es sich bei ihnen durchweg um Offiziere. Aber ich werde dieser Sache schon auf den Grund gehen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss die Marines für den Wachdienst anfordern.«
Nachdem das Gespräch beendet war, sah Geary Desjani an. »Irgendeine Ahnung, was da los sein könnte?«
Desjani verzog das Gesicht. »Das eine oder andere kommt mir schon in den Sinn. Die drei fürchten um ihr Leben, also muss es etwas viel Schwerwiegenderes sein als bloße Meinungsverschiedenheiten über bestimmte Entscheidungen.«
»Und warum sagen die anderen Gefangenen uns dann nicht, was vorgefallen ist? Sie waren alle im gleichen Lager, warum sollen die übrigen Gefangenen dann nicht in der Lage gewesen sein …« Er unterbrach sich und nahm Kontakt mit Colonel Carabali auf. »Colonel, sind Sie im Arbeitslager diesen drei Senioroffizieren der Allianz begegnet?«
Carabali sah vom jüngsten Einsatz mitgenommen aus, ihre Uniform war durchgeschwitzt. Während sie antwortete, straffte sie die Schultern. »Zwei
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