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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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Strahlung auf diesem Planeten verursacht manchmal Probleme, und die Syndiks geben kein Geld für kostspielige Behandlungen ihrer Gefangenen aus.« Fensins Augen nahmen einen leidenden Ausdruck an. »Mögen die lebenden Sterne mir verzeihen, aber das hat mir alles viel leichter gemacht. Ich weiß nicht, ob meine Frau noch lebt, aber jetzt stehe ich wenigstens nicht vor einer Wahl. Ich bin kein Ungeheuer, Vic, aber ich muss immer wieder daran denken, was mir so erspart geblieben ist.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, erwiderte Rione und griff nach Commander Fensins Arm. »Komm, ich begleite dich in die Krankenstation, damit du so wie die anderen untersucht werden kannst.« Dann gingen sie los, während Geary ihnen nachsah.
    Desjani räusperte sich leise und murmelte: »Bei der Gnade unserer Vorfahren.«
    »Ja, das ist schon so eine Sache.«
    »Schön zu sehen, dass sie auch menschlich sein kann«, fügte sie hinzu. »Ich rede von Vic.«
    Er sah Desjani ein wenig skeptisch an. »Ihnen ist doch klar, wie sie reagieren wird, wenn Sie sie so anreden.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, gab sie zurück. »Aber keine Sorge, Sir, ich werde den richtigen Moment dafür gut auswählen.«
    Geary schickte ein Stoßgebet zu den Vorfahren und hoffte darauf, sich nicht in der unmittelbaren Nähe der beiden aufzuhalten, wenn Desjani ihre Ankündigung wahrmachte. »Wie viele der befreiten Gefangenen werden in der Lage sein, Ihre Crew zu verstärken?«
    »Das weiß ich noch nicht, Sir. Das ist so wie bei Sutrah. Wir reden mit jedem Einzelnen von ihnen, dann bewerten wir, welche Fähigkeiten sie besitzen oder wie eingerostet sie sind. Danach wird das Personalverwaltungssystem uns dabei helfen zu entscheiden, wer wo am besten aufgehoben ist.«
    »Könnten Sie …«
    »Commander Fensin bleibt auf jeden Fall an Bord der Dauntless , Sir«, erklärte sie und warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ich will doch hoffen, dass dieser Commander die Politikerin für sich beansprucht, damit wir sie vom Hals haben.«
    »Wissen Sie, Sie dürfen nette Dinge auch tun, um einfach nur nett zu sein, sogar ihr gegenüber.«
    »Tatsächlich?« Desjanis Miene verriet keine Regung, als sie zu den befreiten Gefangenen schaute. »Ich muss die anderen auf der Dauntless willkommen heißen, Sir.«
    »Haben Sie was dagegen, wenn ich sie bei der Gelegenheit auch in der Flotte willkommen heiße?«
    »Natürlich nicht, Sir.« Sie sah ihn betrübt an. »Ich weiß, wie wenig Sie die Reaktionen mögen, die das nach sich ziehen wird.«
    »Tja, aber es gehört nun mal zu meinen Aufgaben, diese Leute zu begrüßen.«
    Es war eigenartig, zwischen den Reihen aus ehemaligen Gefangenen hindurchzugehen, die zum Teil Jahrzehnte im Arbeitslager verbracht hatten, und dabei zu wissen, dass jeder von ihnen lange nach ihm zur Welt gekommen war. Bei der Crew der Dauntless hatte er dieses Gefühl nicht mehr. Dort war es ihm gelungen, diese Tatsache zu vergessen. Aber durch die befreiten Gefangenen kamen diese Gefühle nun alle wieder und ihm wurde vor Augen geführt, dass ein jeder in einem Universum aufgewachsen war, in dem Black Jack Geary bereits als Legende galt.
    Eine Unteroffizierin, die viele Dienstjahre hinter sich hatte, sprach ihn plötzlich an. »Ich kannte jemanden von der Merlon , Sir. Als ich noch ein Kind war.«
    Geary verspürte ein sonderbar hohles Gefühl, als er stehen blieb, um ihr zuzuhören. »Von der Merlon? «
    »Ja, Sir. Jasmin Holaran. Sie war … ähm …«
    »Sie war der Höllenspeer-Batterie Eins Alpha zugeteilt gewesen.«
    »Genau, Sir!« Die Frau strahlte ihn an. »Als sie im Ruhestand war, lebte sie in unserer Nachbarschaft. Wir besuchten sie, damit sie uns Geschichten erzählte. Sie sprach immer davon, dass alles stimmt, was die Legenden über Sie sagen, Sir.«
    »Tatsächlich?« Er konnte sich an Holarans Gesicht erinnern. Er wusste noch, dass er die junge Matrosin einmal hatte verwarnen müssen, nachdem sie bei einem Landurlaub in eine Schlägerei geraten war. Er sah sie vor sich bei der Beförderungszeremonie, und ihm kam ins Gedächtnis, wie er die Höllenspeer-Batterie, zu der auch Holaran gehört hatte, wegen ihrer überragenden Ergebnisse beim Bereitschaftstest gelobt hatte. Sie war eine fähige Matrosin gewesen, die sich hin und wieder Ärger einhandelte, nicht mehr und nicht weniger. Sie hatte zu jenen Leuten gehört, deren Leistungen als durchschnittlich bezeichnet werden, die ihre Arbeit erledigen und die tagtäglich dafür sorgen, dass

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