Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
bedient.«
Carabali nickte und betrachtete aufmerksam die Bilder. »Da gibt’s auch neue Verteidigungsbunker. Sehen danach aus, als wären sie automatisiert. Aber da sind noch mindestens drei mit Wachposten besetzte Punkte. Eine mehrschichtige Verteidigung, massiv getarnt. Wie sind Sie an diese Aufnahmen gekommen?«
Mit stolzgeschwellter Brust, aber nach wie vor im sachlichen Tonfall antwortete Iger: »Wir haben das Syndik-Hauptquartier identifiziert und getarnte Drohnen losgeschickt, um Daten zu sammeln, als wir uns dem Planeten das erste Mal näherten. Wir hatten geplant, die Drohnen zurückzuholen, wenn die Gefangenen aus dem Lager zur Flotte transportiert werden sollten. Da diese Operation dann abgesagt wurde, sitzen unsere Drohnen seitdem da unten fest, und wir haben die Gelegenheit genutzt, uns etwas gründlicher auf dem Planeten umzusehen.«
»Gut gemacht«, lobte Carabali. »Wo sind die Drohnen jetzt? Immer noch aktiv?«
»Ja, Ma’am.« Iger hatte sichtlich Mühe, sich ein strahlendes Lächeln zu verkneifen. Ein Lob von einem Befehlshaber der Marines an den Geheimdienst der Flotte war alles andere als alltäglich. »Die Drohnen kreisen nach dem Zufallsprinzip und beobachten derzeit nur oberflächlich, um Energie zu sparen.«
»Und die Syndiks haben nicht mitbekommen, dass die Drohnen Signale an uns senden?«, erkundigte sich Geary.
»Nein, Sir«, erwiderte Iger überzeugt. »Hätten sie ein halbwegs brauchbares Satellitennetz im Orbit, dann wären sie wohl eher in der Lage, das eine oder andere Signal abzufangen, auch wenn wir mit gerichteten Impulsübertragungen arbeiten. Aber das vorhandene Satellitennetz ist alt und äußerst löchrig.«
Desjani tippte mit einem Finger auf den Tisch und schaute unzufrieden drein. »Ist das nicht ein bisschen zu offensichtlich? Warum haben sie diese Löcher nicht gestopft, als das schwere Gerät hergeschafft wurde?«
»Wahrscheinlich, weil ihnen niemand den Einsatzbefehl erteilt hat«, meinte Smythe und lächelte nachsichtig. »Jemand hätte auch vorausahnen müssen, dass der Straßenbelag Risse bekommen könnte, und er hätte festhalten müssen, dass diese Risse auf eine Weise zu beheben sind, die nicht erkennen lässt, dass überhaupt am Straßenbelag gearbeitet worden ist. Nachdem die Risse entstanden sind, wird irgendwem aufgefallen sein, dass sie beseitigt werden müssen. Aber damit das auch geschieht, muss der Einsatzbefehl geändert werden, was wiederum von allen vorgesetzten Stellen in der Befehlskette abgesegnet werden muss, und dann …«
»Mit anderen Worten«, unterbrach Geary ihn, »die Genehmigung, diese Risse zu flicken, wird in ein paar Jahren erteilt werden.«
»Wenn sie Glück haben und überhaupt jemals die Genehmigung erteilt wird«, bestätigte Smythe. »Der größte Teil der Arbeiten wurde recht gut erledigt. Hier und da hat man ein wenig geschludert, aber die müssen sich damit auch unglaublich beeilt haben. Diese nachlässig gearbeiteten Stellen haben Lieutenant Igers Drohnen überhaupt erst dazu veranlasst, sich auf bestimmte Punkte zu konzentrieren. Wie ich Ihnen schon gesagt habe, Admiral, es ist nie verkehrt, Ingenieuren genug Zeit zu geben, damit sie ihre Arbeit ordentlich erledigen können.«
»Sobald ich Zeit im Überfluss habe«, konterte Geary ironisch, »lasse ich Ihnen auch genug Zeit. Können wir das hier mit einer realistischen Aussicht auf Erfolg durchziehen? Wie viele Marines können Sie runterschicken, General?«
»Genauso viele wie zuvor«, sagte Carabali. »Dreißig. So viele wie wir Tarnrüstungen haben. Ob dreißig Leute den Job erledigen können … Wenn ich mir diese Bilder ansehe, würde ich sagen, es ist machbar. Aber ich muss mit meinen erfahrensten Leuten reden und mir anhören, was sie dazu meinen.«
Desjani verzog den Mund. »Wir müssen den Einsatz der Marines und die Bewegungen der Flotte und Shuttles so aufeinander abstimmen, dass alles in einer zeitlich extrem genauen Reihenfolge abläuft. Ich mag es nicht, wenn Abläufe eine solche Präzision erfordern, aber uns bleibt wohl keine andere Wahl. Und wie holen wir die Marines zurück, wenn alle Gefangenen befreit sind?«
»Ich glaube, das können unsere Schlachtschiffe erledigen«, sagte Geary. »General, besprechen Sie sich mit Ihren Fachleuten und geben Sie mir anschließend ein klares Ja oder Nein. Gesandte Rione, Sie nehmen bitte noch einmal mit der Syndik-CEO Kontakt auf und sagen ihr, dass die militärische Bürokratie mit allen ihren Vorschriften
Weitere Kostenlose Bücher