Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
holen, und dann wurde sie extrem nervös, als wir die Evakuierung abgebrochen haben. Sie hat wiederholt nach dem Grund für die Verzögerung gefragt und schwammige Warnungen ausgesprochen, dass etwas passieren könnte, wenn wir die Gefangenen nicht bald rausholen.«
»Die wollen, dass wir wieder hinfliegen«, erklärte Iger.
»Was wissen wir über den Zünder dieser Waffe?«, fragte Geary in die Runde. »Wir können nicht dagegen vorgehen, ohne gleichzeitig die Gefangenen zu töten.«
Smythe spreizte die Hände, dann wanderte sein Blick von Jamenson zu Hopper, gleich darauf zu Iger. »Die wenigen Unterlagen, die uns zu dem Konzept vorliegen, enthalten keine Details zu diesem Punkt.«
»Der Zünder ist die Schwachstelle«, erklärte Jamenson. »Man kann sich nicht einfach eine solche Waffe hinstellen und dann riskieren, dass sie versehentlich hochgeht. Oder dass sie nicht hochgeht, wenn sie es eigentlich soll. Der Zünder muss extrem zuverlässig und extrem gesichert sein.«
»Eine Überlandleitung?«, warf Smythe.
»Eine gepanzerte Überlandleitung«, stimmte Hopper ihm zu. »Und vergraben, um sie zusätzlich zu schützen.«
»Müsste es dann nicht nur einen einzelnen Ort geben, von dem aus der Feuerbefehl erteilt werden kann?«, überlegte Jamenson.
Diesmal nickte Hopper zustimmend. »Ein einziger Standort. Mehrere Standorte würden das Risiko eines verirrten Signals nur unnötig erhöhen, außerdem besteht dann eine erhöhte Gefahr, dass sich jemand in die Kabel einklinkt, die außerdem erst noch mit viel Aufwand verlegt worden sein müssen. Vor allem hat man bei nur diesem einen Ort die Lage viel besser unter Kontrolle. Und der Zünder darf nur der hochrangigsten Autorität auf dem Planeten zugänglich sein. Das Ganze ist ja schließlich eine richtige Weltuntergangswaffe.«
»Wie stehen unsere Chancen, dass wir dieses Kabel ausfindig machen und es durchtrennen oder umlenken können?«, wollte Carabali wissen.
»Astronomisch winzig«, gab Hopper zurück. »Das kann nicht einfach ein Standardkabel sein. Es muss massiv gepanzert und gegen Strahlung abgeschirmt werden, außerdem würde man es mit mehreren Lagen eines Materials überziehen, das eine Entdeckung oder Durchdringung verhindern soll. Ganz zu schweigen von einer Menge Sensoren, die dem gleichen Zweck dienen. Ich bin mir sicher, man könnte nicht mal eine Nanosonde nahe genug an ein solches Kabel heranbringen, ohne irgendeinen Alarm auszulösen.«
»Damit bleibt nur noch der Zünder«, sagte Carabali.
»Ja. Wenn Sie an den Zünder kommen, können Sie entweder die Bombe vorzeitig hochgehen lassen oder verhindern, dass ein anderer sie zündet. Aber erst einmal müssen Sie wissen, wo der Zünder ist, und dann müssen Sie ihn unter Ihre Kontrolle bringen. Er dürfte sich an einem Ort befinden, der besser gesichert ist als alles andere auf diesem Planeten.«
»Können wir unbemerkt ein Einsatzteam auf den Planeten bringen?«, wollte Geary wissen.
»Ja, Admiral«, antwortete Carabali. »Der größte Teil der ausgefallenen Verteidigungsanlagen in diesem System ist von den Syndiks nicht wieder instandgesetzt worden. Es gibt nur wenige orbitale und atmosphärische Sensoren, und die sind zudem völlig veraltet. Normalerweise würde ich keine Scouts in Tarnpanzerung durch die Atmosphäre in ein streng bewachtes Gebiet absetzen, aber unter den gegebenen Umständen sollte es ihnen möglich sein, ihr Ziel unentdeckt zu erreichen.«
»Aber wo setzen wir die Scouts ab?«, fragte Desjani.
Lieutenant Jamenson schien von Desjanis Äußerung überrascht zu sein. »Natürlich an dem Punkt, der am strengsten bewacht wird.«
Iger grinste Jamenson an, seine düstere Laune war Enthusiasmus gewichen – und vielleicht noch etwas anderem, wenn man den Blick sah, den er der grünhaarigen Ingenieurin zuwarf. »Und wo dieser Punkt ist, das wissen wir bereits.« Iger tippte in rascher Folge etwas auf seinen Kontrollen ein, gleich darauf nahmen über dem Konferenztisch gestochen scharfe Bilder Gestalt an. »Kein neu errichtetes Gebäude, aber in jüngerer Zeit umgebaut und ganz in der Nähe der zentralen Kommando- und Kontrolleinrichtung des Planeten, die wiederum nicht weit von den Hauptverwaltungsgebäuden der Syndiks entfernt ist. Sehen Sie die Risse im Straßenbelag auf dem Weg, der zu der besagten Stelle führt? Dort hat man schweres Material transportiert. Und diese Signaturen weisen auf ein umfassendes lokales Sensornetz hin, das sich der neuesten Syndik-Technologie
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