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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Boyens?«
    Sie reagierte mit einer beiläufigen Geste. »Nur eine weitere Beschwerde, weil wir provozierende Manöver geflogen sein sollen. Er scheint sich bedroht zu fühlen, weil Sie so viele Kriegsschiffe in einen Orbit gebracht haben, der nur zehn Lichtminuten vom Hypernet-Portal entfernt ist.«
    »Und nur acht Lichtminuten von seiner Flotte«, ergänzte Geary. »Haben wir unsere Standardantwort geschickt, dass die Behörden von Midway uns volle Bewegungsfreiheit im gesamten System gewähren?«
    »Das müssen Sie unsere Gesandten fragen«, gab Desjani zurück und klang auf einmal herablassend.
    »Das werde ich tun«, sagte Geary. Seine Verärgerung über Boyens hatte sich seit ihrer Ankunft im System zunehmend vertieft. Der Syndik-CEO schickte immer wieder Mitteilungen, bei denen es angeblich um Unterhandlungen ging, doch jedes Mal entpuppten sich die Benachrichtigungen als kaum verhüllter Spott über Gearys Unvermögen, Boyens aus diesem Sternensystem zu vertreiben.
    Aber während die Syndik-Flotte stur auf ihrer Position nahe dem Hypernet-Portal geblieben war, hatte die Präsenz der Allianz in der Nähe des Portals immer wieder Zuwachs bekommen und belief sich inzwischen auf sieben Schlachtschiffe und elf Schlachtkreuzer, dazu Dutzende Schwere und Leichte Kreuzer sowie achtzig Zerstörer. Nur wenige dieser Kriegsschiffe waren in tadellosem Zustand, aber bei allen waren Antrieb, Schilde und Waffen voll funktionstüchtig, sodass sie in der Lage waren, sofort zum Angriff überzugehen, sollte das erforderlich werden.
    Geary hatte diesen Schiffen die Bezeichnung »Formation Alpha« gegeben und sie so angeordnet, dass sie wie eine einzige riesige Faust auf Boyens’ Syndik-Flotte ausgerichtet waren.
    Als die Allianz-Schiffe ihre Positionen einnahmen, hatte Kommodor Marphissa ihre verbliebenen Kriegsschiffe der Midway-Flotte ein Stück weit verlegt, sodass sie nicht nur jede Bewegung der Syndiks in Richtung des Sterns unmöglich machten, sondern den Gegner in seiner Mobilität weiter einschränkten, indem die direkte Route zum nächsten Sprungpunkt bedroht wurde.
    »Er muss wissen, was wir hier machen«, merkte Desjani an, deren Haltung und Tonfall zu jemandem passte, der nicht damit rechnete, dass heute noch etwas passieren würde, nachdem gestern und vorgestern schon nichts geschehen war. »Boyens ist nicht dumm, auch wenn es sich bei ihm nur um einen Syndik-CEO handelt.«
    »Er glaubt, wir wollen ihn mit Drohgebärden bluffen, damit er von hier verschwindet«, sagte Geary.
    »Ist das denn nicht genau das, was wir hier machen?«, fragte sie mit gespielter Ahnungslosigkeit.
    Er hätte unweigerlich zu prusten begonnen, hätte er soeben etwas getrunken. Zum Glück erledigte sich gleich darauf die Notwendigkeit einer Antwort.
    »Ein weiteres Schiff ist durch das Portal gekommen«, meldete Lieutenant Castries, deren Stimme etwas höher wurde, als ihr die Identität des Neuankömmlings klar wurde. »Das ist der Schwere Kreuzer von Midway, der den anderen Kreuzer durch den Sprungpunkt Richtung Kane begleitet hat.«
    »Er ist durch das Portal zurückgekommen?«, rief Lieutenant Yuon. »Das ist aber nicht …«
    »Nicht besonders helle«, sagte Desjani, die immer noch ruhig und gefasst war. »Sie werden wohl gedacht haben, dass die Syndik-Flotte inzwischen das System verlassen hat. Sehen Sie mal, sie drehen bei und nehmen Kurs auf den Rest der Midway-Flotte.«
    »Aber sehr langsam«, stellte Lieutenant Castries fest. »Captain, unsere Sensoren schätzen, dass der Schwere Kreuzer eine Hauptantriebseinheit verloren hat. Schäden lassen sich nicht erkennen, das heißt, es könnte Ausrüstung ausgefallen sein.«
    »Syndik-Schiffe verfügen über erheblich weniger Bestände, um Reparaturen aus eigener Kraft durchzuführen«, gab Desjani zu bedenken.
    »Der Kreuzer ist in Schwierigkeiten«, meldete Lieutenant Yuon. »Die Steuersysteme schätzen bei der momentanen Geschwindigkeit, dass es den Syndiks gelingen könnte, den Kreuzer zu erreichen, bevor die Midway-Flotte ihm zu Hilfe eilen kann.«
    »Lieutenant, Sie klingen besorgt«, sagte Desjani. »Wie kommt das?«
    »Ich …«, begann sie und beschrieb eine hilflose Geste. »Es kommt mir einfach so vor, als wären sie auf unserer Seite, Captain. Auch wenn es ein Syndik-Kreuzer ist. Beziehungsweise gewesen ist.«
    »Das ist kein Syndik-Kreuzer mehr«, stimmte Geary ihr zu. »Die Syndiks haben ihn gebaut, aber er gehört ihnen nicht mehr. Und die Kreuzer, die nach wie vor den

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