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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Sache, um die ich mich erst noch kümmern muss.«
    Wieder rief er Captain Smythe. »Wir machen uns bereit, diese Region zu verlassen. Haben Ihre Ingenieure die Untersuchung des Hypernet-Portals abgeschlossen?«
    Von Smythe war ein schwerer Seufzer zu hören. »Ja, Admiral, und ich muss Ihnen zu meinem Bedauern mitteilen, dass das Portal erheblich beschädigt worden ist. Sonderbarerweise ließen sich diese Schäden nur aus allernächster Nähe feststellen, aber sie genügen, um das Portal kollabieren zu lassen. Das wird in siebenunddreißig Minuten und zwanzig Sekunden geschehen.«
    »Das ist eine bemerkenswert präzise Schätzung«, sagte Geary.
    »Ich bin ja auch ein bemerkenswert präziser Ingenieur, Admiral. Ich habe hier einen Bericht, den Sie an die Syndiks weiterleiten können. Darin habe ich besonders die Tatsache betont, dass Trümmer der Orion und einiger Kurierschiffe für diese Schäden verantwortlich sind. Und machen Sie sich keine Gedanken darüber, dass die Syndiks auf die Idee kommen könnten, diesen Bericht zu analysieren und daraus die falschen Schlüsse zu ziehen. Den Bericht hat Lieutenant Jamenson verfasst und dabei ihre Fähigkeiten in vollem Umfang ins Spiel gebracht.«
    »Vielen Dank, Captain Smythe.« Lieutenant Jamenson war eine Offizierin, die die besondere Gabe besaß, Texte so sehr zu verdrehen, dass sie technisch exakt das aussagten, was sie aussagen sollten, dabei aber eigentlich völlig unverständlich waren. Die Syndiks würden ihnen niemals einen Strick aus dem drehen können, was Jamenson formuliert hatte. »Dann werden wir mal die Flotte in Bewegung setzen.«
    Rund siebenunddreißig Minuten später war die Flotte – die wieder begonnen hatte, auf 0,1 Licht zu beschleunigen – immer noch damit beschäftigt, jedes Schiff an seinen neuen Platz innerhalb der Formation zu bringen. Gleichzeitig konnte Geary mitansehen, wie hinter ihnen das Hypernet-Portal allmählich zusammenbrach. Die als Trossen bezeichneten Objekte, die die Energiematrix kontrollierten, schalteten sich nacheinander oder in kleinen Gruppen ab, was sich in einer komplexen Sequenz abspielte, weil verhindert werden musste, dass sich die Matrix in einem einzigen Impuls entlud, der alles Leben in diesem Sternensystem auslöschen würde. Das An- und Abschwellen der gewaltigen Kräfte im Inneren des kollabierenden Portals erzeugte dabei Verzerrungen im Raum, die mit dem bloßen Auge zu beobachten waren.
    Geary hatte diese Kräfte aus nächster Nähe zu spüren bekommen, als sie bei Sancere alles darangesetzt hatten, den Zusammenbruch des dortigen Hypernet-Portals zu verhindern. Er verspürte kein Verlangen danach, je wieder einem im Kollaps befindlichen Portal so nah zu sein. Sogar jetzt, auf diese große Entfernung, bereitete der Anblick ihm großes Unbehagen. Das war nichts, was ein menschliches Auge jemals erblicken sollte. Es war eine Sache, wenn die Wissenschaft erklärte, wie unsicher die »Realität« sei, und wie bizarr das war, das sich jenseits des stofflichen Universums befand. Aber es war etwas ganz anderes, das Befremdliche und Instabile hinter dem Vorhang mit eigenen Augen zu erblicken.
    Dennoch verspürte Geary eine große Genugtuung, das Portal zusammenbrechen zu sehen. Es würde zwar die Orion nicht wieder zum Leben erwecken, aber so bezahlten die Syndiks wenigstens einen Preis, den sie sich eigentlich nicht leisten konnten.
    Der Todeskampf des Hypernet-Portals erlebte seinen Höhepunkt, die Verzerrung im All schrumpfte rapide zusammen, noch während das Energieniveau im Inneren beängstigend anstieg. Dann kollidierten die letzten Energiewellen und hoben sich gegenseitig auf, bis nichts weiter übrig war als die verstreut durchs All treibenden, nutzlos gewordenen Trossen.

Sieben
    »Der Senior-CEO der Syndiks in diesem Sternensystem drückt sein Mitgefühl über unseren Verlust aus«, meldete Rione ohne jede Betonung. »Er behauptet außerdem, nichts über die Identität der Kurierschiffe zu wissen, da die Syndik-Regierung alle diese Schiffe vor einer Weile verkauft habe. Wenn ich ihn nach der Identität der Käufer frage, werde ich zweifellos zur Antwort bekommen, dass man mit Schrecken festgestellt hat, dass der Käufer nur ein Strohmann war, der von einer unbekannten Gruppierung vorgeschoben wurde.«
    »Würde mich nicht wundern«, sagte Geary, der gleichermaßen versuchte, seine Gefühle aus dem Spiel zu lassen. Sie befanden sich auf Riones Bitte im Konferenzraum, um sich ungestört unterhalten zu

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