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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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verloren hatten und dass die Syndiks in diesem System von Glück reden konnten, dass er kein orbitales Bombardement befohlen hatte, um jede Stadt, jede Siedlung und jede Einrichtung auszulöschen. Anstatt ihr das alles aber ins Gesicht zu brüllen, zählte er langsam bis zehn, dann gab er zurück: »Soweit ich mich erinnern kann, hat mich jemand auf die Idee zu genau dieser Aktion gebracht.«
    »Ja, das hat jemand getan«, bestätigte Rione gelassen. »Ist das Ihre Rechtfertigung? Ich habe es zwar getan, aber die Idee dazu hatte ein anderer? Ich glaube, Sie sind zu etwas Besserem in der Lage.«
    »Warum haben Sie mir dann überhaupt erst diesen Vorschlag gemacht, wenn Sie so besorgt sind, ich könnte hier einen Präzedenzfall geschaffen haben?«, hakte er nach.
    »Weil ich Ihnen angemerkt habe, wie wütend Sie und alle anderen in dieser Flotte waren. Ich kann nur erahnen, was Sie nach dem Verlust dieses Schlachtschiffs hatten tun wollen. Das Portal bot eine Möglichkeit zu einem Gegenschlag, der die Syndiks schwer treffen würde, aber nicht im Sinne einer Vergeltungsmaßnahme, die nur noch mehr Probleme nach sich gezogen hätte.«
    Er betrachtete wieder das Sternendisplay und überlegte, wie er eine direkte Antwort vermeiden konnte. Aber ihm war auch klar, dass ihre Warnung gerechtfertigt war. Darum will ich nicht antworten. Ich möchte nicht zugeben, dass sie recht hat. Ich hätte den Syndiks etwas viel Schlimmeres antun wollen, und vielleicht hätte ich das ja auch getan, wäre sie nicht mit dem Vorschlag gekommen, das Hypernet-Portal kollabieren zu lassen. Aber jene Form von Vergeltung, wie sie mir in den Sinn gekommen war, ist genau das, was wir vermeiden müssen. Das ist eine Syndik-Taktik, aber nichts, was unsere Vorfahren gutheißen würden. Das darf ich nicht vergessen. Ich habe mich über meine eigenen Regeln hinweggesetzt, aber weiter als das darf es nicht gehen. Wenn mir meine eigenen Grenzen entgleiten, dann könnte Black Jack mit Entscheidungen davonkommen, die ich niemals gutgeheißen hätte.
    Schließlich sah er Rione wieder an und nickte. »Ich habe verstanden. Ich weiß, was Sie meinen, und die potenziellen Risiken sind mir auch klar. Ich werde mir Ihre Worte zu Herzen nehmen.«
    »Gut.« Rione ließ sich nicht anmerken, ob sie zufrieden darüber war, dass er ihre Warnung begriffen hatte. »Ich übermittle dem Senior-CEO der Syndiks auf Sobek eine Nachricht, in der ich offiziell gegen den Angriff auf unsere Streitkräfte protestiere und ihm erkläre, dass wir das während des Gefechts beschädigte Hypernet-Portal leider nicht retten konnten. Er wird natürlich wissen, dass das nicht stimmt, aber er kann nichts dagegen unternehmen. Der Bericht von Captain Smythe wird ihn vor Wut kochen lassen, weil er ihm nichts bietet, was er gegen uns verwenden könnte. Dieses Sternensystem ist zwar nicht arm, aber es verfügt über nur einen Sprungpunkt und stellt damit eine Sackgasse im All dar. Das Portal wird ihnen sehr fehlen.«
    »Das will ich doch hoffen«, sagte Geary. »Ich hoffe, sie sehen in jeder Minute eines jeden Tages zum Himmel und denken immer daran, dass ihr Hypernet-Portal nicht mehr da ist und dass die Überreste der Syndikatwelten es sich nicht werden leisten können, ein neues Portal einzurichten. Und ich hoffe, dass sehr viele andere Systeme davon erfahren, die noch immer treu zur Syndik-Regierung halten, und dass sie sich überlegen, welche Befehle sie zukünftig vielleicht besser nicht befolgen sollten.«
    »Auf eine solche Wirkung sollten Sie besser nicht hoffen«, sagte Rione und sah ihn ernst an. »Denken Sie daran, was Sie dieser Flotte alles vor Augen führen mussten. Töten und zerstören führt gar nicht so oft dazu, dass sich andere Ihrem Willen beugen. Viel wahrscheinlicher werden sie auf klassische menschliche Weise reagieren, indem sie den Entschluss fassen, sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn alle Vernunft dagegenspricht. Durch die Zerstörung dieses Hypernet-Portals können wir durchaus bewirkt haben, dass die Syndikatwelten dieses Sternensystem fester im Griff haben als zuvor.« Sie hielt inne, um ihre Worte wirken zu lassen. Als sie merkte, dass Geary ihr nicht widersprechen wollte, fuhr sie fort: »Zu einem anderen Thema: Ich werde den Syndik-Behörden ausrichten, dass wir … ja, sagen wir, wir haben fünf Individuen gefangen genommen.«
    »Wir konnten auf der Invincible nur zwei Syndiks gefangen nehmen«, machte Geary ihr klar.
    »Haarspaltereien. Zwei Gefangene

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