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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Verlust der Orion . Wie soll ich jetzt darauf reagieren? Geary schaute zu Tanya Desjani, die ihn verärgert ansah, als sei die Antwort offensichtlich und als benötige er viel zu lange, um zu begreifen.
    Oh.
    »Das ist nicht das erste Mal, dass ich mit einem nicht provozierten Angriff ohne jede Vorwarnung zu tun habe«, sagte Geary. Die jedem Anwesenden bekannte Tatsache, dass er beim ersten Angriff des Krieges bei Grendel dabei gewesen war, als es zu einem Überraschungsangriff durch die Syndiks kam, ließ alle Teilnehmer an dieser Konferenz aufhorchen. »Die Frage ist doch die, ob wir das tun, wozu sie uns zu verleiten versuchen, oder ob wir das tun, was wir selbst wollen. Lassen wir sie gewinnen, obwohl wir sie beide Male geschlagen haben, als wir von ihnen angegriffen wurden?«
    Das Argument war zwar logisch, und Geary konnte den meisten Offizieren ansehen, dass sie sich dieser Ansicht anschließen wollten, doch sie zögerten, weil zu viele Emotionen hineinspielten.
    Noch während er nach weiteren Argumenten suchte, um seine Haltung zu unterstreichen, meldete sich Captain Jane Geary zu Wort. Seit dem verzweifelten Kampf bei Honor war sie deutlich ruhiger geworden und hatte sich damit begnügt, die meiste Zeit zuzusehen und zuzuhören, anstatt sich in eine Diskussion einzumischen. Jetzt dagegen sprach sie so nachdrücklich, dass alle aufhorchten: »Solange der Friedensvertrag Gültigkeit hat, müssen die Syndiks alle noch inhaftierten Kriegsgefangenen ausliefern. Und sie müssen uns Zugang zu ihrem Gebiet gewähren, damit wir diese Kriegsgefangenen abholen können. Bedenken Sie, was es für die Männer und Frauen bedeuten wird, die noch immer in einem der Arbeitslager sitzen, wenn wir uns auf das Spiel der Syndiks einlassen.«
    Das war das emotionale Argument, das Geary gesucht hatte, und er merkte sofort, dass sie damit ins Schwarze getroffen hatte.
    Badaya nickte energisch. »Captain Geary hat völlig recht. Wir könnten jeden einzelnen Syndik in diesem Sternensystem töten, und nicht ein einziger Allianz-Bürger würde aus der Gefangenschaft entlassen werden. Verdammt, wir haben doch schon längst versucht, jeden einzelnen Syndik zu töten, und was hat uns das gebracht? Hundert Jahre Krieg. Ehren wir lieber das Andenken der Orion -Crew, indem wir schwören, dass wir jeden einzelnen Allianz-Gefangenen befreien, ganz gleich wie sehr die Syndiks auch versuchen werden, uns zu provozieren. Wir töten jeden, den sie auf uns hetzen, und wir befreien unsere Leute!«
    Diesmal ertönte von allen Seiten lauter Jubel, während Desjani Captain Badaya so entgeistert ansah, als hätte ein Felsblock auf einmal begonnen, mit ihr über Philosophie zu diskutieren.
    Geary hatte selbst auch Mühe, sein Erstaunen über Badayas Äußerungen zu verbergen. »Das hätte ich nicht besser ausdrücken können. Das wird unsere Strategie sein. Wir werden diese Flotte nach Hause bringen, wir werden die Invincible unversehrt abliefern, wir werden die Allianz mit den Tänzern bekannt machen, und wir werden nicht ruhen, bis all unsere Leute befreit sind, die sich noch in der Hand der Syndiks befinden!«
    Ein fast tumultartiger Jubel brach los, den er erst nach einer Weile zum Verstummen brachte und dann erklärte: »Solange wir uns in diesem System befinden, könnten die Syndiks wieder zuschlagen. Jeder muss daher extrem wachsam sein. Wir rechnen zwar vor allem kurz vor dem Sprungpunkt nach Simur damit, aber das heißt nicht, dass man sonst keine Überraschungen für uns vorbereitet hat. Wie Sie sehen, befinden wir uns auf einem Kurs, der uns weit von dem direkten Weg zum Sprungpunkt wegführt. Damit wollen wir alle Fallen vermeiden, die uns unter Umständen auf der kürzesten Route erwarten. Vielen Dank.«
    Seine Offiziere kehrten auf ihre Schiffe zurück. Ein paar, die weit hinten am virtuellen Tisch saßen, jubelten laut, dann salutierten sie mit entschlossenen Mienen. Je mehr Befehlshaber sich aus der Konferenzsoftware ausklinkten, umso kleiner wurde automatisch die virtuelle Darstellung des Konferenzraumes.
    Geary gab Badaya und Geary ein Zeichen, dass sie noch blieben, bis er mit ihnen und der real anwesenden Desjani allein war. »Ich wollte Ihnen beiden noch danken, dass Sie mir bei dieser Konferenz den Rücken gestärkt haben. Sie haben beide gewichtige Argumente angeführt.«
    »Ich war Ihnen noch was schuldig, Admiral«, erwiderte Jane Geary. »Außerdem ist mein Bruder Michael noch irgendwo da draußen. Wir müssen ihn finden.« Dann

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