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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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der ihm unterstellten Befehlshaber. Der Raum selbst war recht klein. Er erweckte nur durch die Konferenzsoftware den Eindruck, er sei geräumig genug, dass er jedem Platz bot. Dabei wurde auch der Tisch vor Geary virtuell in die Länge gestreckt, damit Hunderte Männer und Frauen virtuell an ihm sitzen konnten. Die Senioroffiziere, die Captains und Commander der Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer, General Carabali von den Marines und die Senioringenieure der Flotte saßen Geary am nächsten, aber wenn er sich an einen der weiter entfernten Offiziere wandte, genügte ein Blick in dessen Richtung, damit er von der Software automatisch herangezoomt wurde, wobei ihm Name, Dienstgrad und Schiff angezeigt wurden.
    Das alles machte solche Treffen sehr einfach, was für Geary aber in den meisten Fällen genau den Nachteil dieser Software darstellte. Für Geary war eine Konferenz immer etwas gewesen, das mühselig zu leiten und für alle Beteiligten ebenso mühselig zu erreichen sein sollte, damit man in einem stickigen, übervollen Raum zusammenkam, aus dem jeder wieder so schnell wie möglich verschwinden wollte. Aber manchmal musste er einfach ausführliche Treffen abhalten, und dann erwies sich die Software doch als sehr angenehm.
    »Sie sind alle mit der Situation vertraut«, sagte Geary. »Der Verlust der Orion war für uns alle ein schwerer Schlag, aber ihre Crew ist einen ehrenvollen Tod gestorben, sie hat in Erfüllung ihrer Pflicht gehandelt, und jeder Einzelne von ihnen wird zweifellos von den Lebenden Sternen willkommen geheißen.«
    »Ein schwerer Verlust«, stimmte Captain Duellos vom Schlachtkreuzer Inspire ihm ungewohnt schroff zu. »Wir haben zu viele Kameraden im Gefecht verloren. Ich wünschte, die Orion wäre in der Lage gewesen, mehr Feinde mit in den Tod zu reißen. Und ich wünschte, wir hätten die Möglichkeit gehabt, diejenigen teurer dafür bezahlen zu lassen, die diesen Angriff angeordnet haben. Und was für eine Schande, dass bei dieser Attacke auch noch das Hypernet-Portal hier im System so schwer beschädigt wurde.«
    »Ja«, stimmte ihm Captain Badaya von der Illustrious zu, dessen Gesicht vor Wut gerötet war. »Aber nicht Schande genug. Es ist zu schade, dass nicht ein paar verirrte Projektile die wichtigsten Syndik-Einrichtungen in tiefe Krater verwandelt haben.«
    Zustimmendes Gemurmel machte sich an dem riesigen virtuellen Tisch breit.
    »Wieso nicht?«, wollte Commander Neeson von der Implacable wissen. »Warum lassen wir sie nicht teurer dafür bezahlen? Sie haben uns angegriffen, und sie haben die Orion zerstört. Warum sollten wir nicht zurückschlagen?«
    Geary wartete ab, bis die nächste Welle an zustimmenden Äußerungen abebbte, anstatt sie mithilfe der Software zum Verstummen zu bringen. Sollen sie ruhig ein bisschen Dampf ablassen. Das tut uns allen gut. »Ich habe keinen derartigen Vergeltungsschlag angeordnet, weil die Syndik-Führer genau das von uns erwarten. Sie wollen, dass wir auf eine Weise gegen die Friedensvereinbarungen verstoßen, die sie in die Lage versetzt, uns den ersten Angriff in die Schuhe zu schieben.«
    Diese Aussage löste bei den Anwesenden verdutztes Schweigen aus, bis sich Captain Tulev von der Leviathan zu Wort meldete. »Warum sollten die Syndiks einen erneuten Krieg gegen die Allianz provozieren wollen, wenn sie nicht mal mehr die militärischen Mittel besitzen, um all ihre Sternensysteme dazu zu zwingen, loyal zu ihnen zu stehen?« Tulev klang nicht so, als wollte er mit seiner Frage provozieren.
    »Weil sie wieder einen Feind von außen haben wollen«, erklärte Geary. »Die Syndik-Führer wissen, dass sie mit den ihnen verbliebenen Kräften die Reste der Syndikatwelten nicht auf Dauer zusammenhalten können. Aber sie wissen auch, dass die Angst vor der Allianz während des Krieges verhindert hat, dass einzelne Sternensysteme gegen sie aufbegehrten.«
    Badaya schüttelte den Kopf. »Dieser Trick kann nicht mehr ziehen. Selbst wenn wir uns durch Syndik-Gebiet pflügen und rechts und links alles bombardieren würden, wird das Syndik-Imperium nicht wiederauferstehen.«
    »Dessen bin ich mir nicht so sicher«, wandte Carabali ein und sprach dabei sehr bedächtig. »So geschwächt sie jetzt nach dem Krieg auch sind, können die Syndikatwelten einzelnen Sternensystemen immer noch ein höheres Maß an Sicherheit bieten als das, wozu diese Systeme in Eigenregie in der Lage sind. Dieser bessere Schutz gegen Bedrohungen von außen und das Versprechen innerer

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