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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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saß Geary eine Weile da und versuchte zu entscheiden, was er tun sollte. Ein Gedanke wog dabei schwerer als alles andere: Er konnte unmöglich noch zeitig nach Pele oder Midway zurückkehren, solange die Spinnenwölfe sich nicht damit einverstanden erklärten, dass er ihr Territorium durchqueren durfte, von dem er nur hoffen konnte, dass es sich weit genug erstreckte, um auf dem Weg zurück in das von Menschen kontrollierte Gebiet möglichst wenige fremde Systeme durchfliegen zu müssen. Also war es notwendig, mit denjenigen zu reden, die bislang versucht hatten, mit den Spinnenwölfen zu kommunizieren.
    Er rief Rione, die sich in ihrem Quartier eine Reihe von Piktogrammen ansah.
    »Sie sollten sich doch ausruhen, Madam Gesandte.«
    »Sie etwa nicht? Und seit wann sind Sie der Meinung, ich würde Ihre Befehle befolgen?« Sie sah noch immer übermüdet aus und schien nicht in der Stimmung für ein harmloses Wortgeplänkel zu sein.
    »Ich weiß, Sie haben mit den Spinnenwölfen darüber gesprochen, dass sie uns die Durchquerung ihres Territoriums gestatten sollen, damit wir auf dem Weg nach Hause zurückkehren können«, erklärte er ohne weitere Vorrede. »Das ist nun zu unserer höchsten Priorität geworden. Wir müssen schnellstens in die Nähe von Pele oder Midway gelangen.«
    Rione musterte ihn kritisch, dann nickte sie. »Die Enigmas?«
    »Ja, höchstwahrscheinlich.«
    »Verstehe. Darauf hätte ich auch von selbst kommen können. General Charban und ich werden uns sofort an die Arbeit machen. Ach, Sie oder irgendwer sonst hatte die Frage gestellt, wie die Spinnenwölfe mit ihren Klauen kleine Objekte handhaben können. Mittlerweile wissen wir, dass sich in jeder Klaue kleine … wurmartige Tentakel befinden, die für feinmotorische Aufgaben ausgefahren werden können.«
    »Kleine wurmartige Tentakel? In jeder Klaue?«
    Seine Reaktion musste sehr verräterisch gewesen sein, da Rione ihn schief angrinste. »Ich weiß. Kann es in irgendeiner Weise noch abscheulicher werden, als es ohnehin schon ist? Das ist eine Sache, die wir überwinden müssen. Apropos, ich empfehle Ihnen, unbedingt mit Dr. Setin und Dr. Shwartz Kontakt aufzunehmen. Sie haben eine faszinierende Theorie über die Spinnenwölfe entwickelt, die Sie sicher gern hören würden.«
    »Okay, danke.« Er stellte eine Verbindung zur Mistral her, wo sich sofort ein schuldbewusst dreinblickender Dr. Setin meldete.
    »Admiral! Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Ja, das können Sie.« Geary musterte aufmerksam den Experten für nichtmenschliche intelligente Spezies und versuchte dahinterzukommen, wieso er so wirkte wie ein Student, den man bei der Abschlussprüfung beim Pfuschen ertappt hatte. »Sind Sie beschäftigt, Doctor?«
    »Ja, sehr, Admiral«, platzte Setin heraus. »Es ist so wichtig, dass wir der Meinung waren, uns keine Pause gönnen zu können. Ich wusste, Sie würden das verstehen.«
    Und deshalb haben Sie mir gar nicht erst etwas davon gesagt? »Die Gesandte Rione sprach davon, Sie und Dr. Shwartz hätten eine Theorie über die Spinnenwölfe entwickelt.«
    »Oh, richtig. Aber wir befinden uns noch nicht in einer Phase, in der wir …«
    Dr. Shwartz erweiterte den Ausschnitt des Komm-Schirms, sodass Geary sie ebenfalls sehen konnte. Sie machte einen erschöpften, aber auch erfreuten Eindruck. »Ich finde, wir sollten es dem Admiral sagen. Es ist mehr ein Gefühl, ein Instinkt, aber noch nichts wissenschaftlich Greifbares. Wir können uns mit den Worten und Sätzen der Spinnenwölfe befassen, bis alle bekannten Sterne erloschen und neue entstanden sind, und trotzdem werden wir keine Gewissheit bekommen. Was ich bei diesen Wesen fühle – und Dr. Setin stimmt mit mir überein, dass es durchaus möglich sein könnte – ist, dass sie in Mustern oder Strukturen denken.«
    »Muster? Strukturen?«
    »Ja. General Charban und Gesandte Rione und auch wir alle versuchen, über spezifische Dinge zu reden. Ich brauchte einige Zeit, bis mir klar wurde, dass diese Aliens immer über Verbindungen zwischen Dingen reden. Sie und ich, wir sehen einen Wald, der aus einzelnen Bäumen besteht. Sie dagegen sehen den Wald an sich als die primäre Sache.« Sie hielt inne und verzog unzufrieden den Mund. »Vielleicht ist das nicht der richtige Vergleich, weil sie Begriffe benutzen, die sich auf ein Gleichgewicht der Kräfte zu beziehen scheinen. Zum Beispiel Spinnennetze. Deshalb kam ich auf diesen Gedanken. Unsere akademische Voreingenommenheit verlangt von uns die

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