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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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zeitversetzten Informationen gewöhnt haben. Er betätigte die interne Komm-Taste. »Gesandte Rione? General Charban? Haben wir von den Spinnenwölfen etwas gehört?«
    Dr. Shwartz meldete sich. »Ich bin momentan allein hier, Admiral. Wir haben absolut nichts von ihnen gehört.«
    »Was haben wir ihnen geschickt?«
    »Bei unserer Ankunft haben wir eine Nachricht übermittelt, mit der wir die Spinnenwölfe zu fragen versuchen, was sie tun werden. Es ist nach wie vor schwierig, Piktogramme und andere Symbole auf eine Weise zu formatieren, dass wir ihnen auch nur die simpelsten Konzepte senden können. Vor einer Stunde haben wir angefragt, ob sie wissen, wie die Enigmas reagieren werden. Wir haben ihnen diese Frage natürlich auch schon gestellt, bevor wir das Gebiet der Spinnenwölfe verlassen haben, aber sie haben nicht geantwortet. Da haben wir uns gedacht, wir wiederholen einfach unsere Frage an sie.«
    »Nicht gerade freundlich«, murmelte Geary.
    Dr. Shwartz musste ihn gehört haben. »Wir wissen nicht, ob die Frage so ankommt, wie wir uns das vorstellen. Außerdem kennen wir ihre gesellschaftlichen Protokolle nicht. Wenn man einem Menschen eine Frage stellt und er weiß die Antwort nicht, dann wird er als höflicher Mensch antworten: ›Das weiß ich nicht.‹ Vielleicht verlangt die gleiche Höflichkeit von einem Spinnenwolf, dass er gar nichts antwortet, wenn er keine weiterführende Antwort geben kann.«
    »Aber wir wissen nicht, ob das bei ihnen wirklich so abläuft.«
    »Nein, Admiral, das wissen wir nicht.« Sie schüttelte bedauernd den Kopf. »Mit imaginären Aliens kommt man viel besser zurecht. Die verhalten sich letztlich doch immer so, wie man es will. Zu dieser Erkenntnis sind alle unsere ›Experten‹ gekommen, bevor sie jetzt echten Aliens begegnet sind. Die Enigmas, die Bärkühe und die Spinnenwölfe beharren darauf, Dinge in einer Weise zu tun, die nicht in die Formen passt, die wir für sie zu schaffen versuchen. Einige meiner Kollegen haben große Schwierigkeiten, das zu akzeptieren. Sie versuchen weiter, die Aliens an die Form anzupassen, anstatt das genaue Gegenteil zu machen. Ich kann es ihnen nicht einmal verübeln, schließlich haben wir alle schon immer so gearbeitet.«
    »Glauben Sie, dass General Charban deshalb auf diese plausiblen Erklärungen für das Verhalten der Spinnenwölfe kommt? Weil er kein Experte ist, der sein Leben lang überlegt hat, wie eine fremde Spezies wohl denkt? Ein Experte, der dann wegen dieser jahrelangen Mutmaßungen nicht in der Lage ist, die Aliens so zu sehen, wie sie wirklich sind?«
    Shwartz schien zu erschrecken, dann jedoch wurde sie nachdenklich. »Ja, das wäre möglich, Admiral. Wäre es anmaßend von mir, wenn ich darauf hinweise, dass ich auch ein paar Erkenntnisse zu dem Ganzen beigetragen habe?«
    Geary lächelte. »Das haben Sie allerdings getan, Doctor. Ich bin Ihnen für Ihre Anwesenheit dankbar, und ich werde dafür sorgen, dass in der Allianz jeder erfährt, welch großen Beitrag Sie zu dieser Mission geleistet haben.«
    »Woraufhin alle meine Kollegen einen noch nie da gewesenen Hass auf mich entwickeln werden«, gab sie lachend zurück. »Haben Sie schon mal mitangesehen, wie Akademiker die Messer wetzen? Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen tatsächlich danken soll. Ach, ich werde es einfach mal machen. Falls die Regierung beschließt, eine Delegation zu den Spinnenwölfen zu schicken, dann hoffe ich, dass ich als Mitreisende in Erwägung gezogen werde.«
    »Wenn ich bei der Auswahl irgendetwas zu entscheiden habe, werden Sie auf jeden Fall zu einer solchen Delegation gehören.«
    Von den Spinnenwölfen, deren Schiffe unverändert auf den Sprungpunkt nach Pele zuhielten, war noch immer keine Antwort gekommen, als endlich eine Reaktion der Enigmas zu sehen war. »Das Schiff dreht bei«, sagte Desjani. »Das sieht so aus, als ob … Ich wette, der geht auf Abfangkurs zu uns. Oder er kommt uns so nahe, dass die Distanz höchstens ein paar Lichtminuten beträgt.«
    »Ein Späher«, überlegte Geary. »Er hängt sich an uns dran, damit er den aktuellen Status mit Überlichtgeschwindigkeit melden kann. Auf die Weise wissen die Enigma-Oberen in diesem System viel eher, was wir vorhaben. Das Gleiche haben sie schon gemacht, als wir zuvor durch ihre Systeme geflogen sind.«
    »Das deutet nicht darauf hin, dass sie das Hypernet-Portal kollabieren lassen wollen«, machte Desjani deutlich.
    »Nein, es spricht eher dafür, dass sie uns beobachten

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