Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
technisches Versagen war. Haben Sie vor dem Ausfall die Energiesysteme Ihres Schiffs besonders belastet?«
»Besonders? Nur die Vorbereitungen für den Kampf, Sir. Die Schilde wurden auf maximale Leistung hochgefahren, um ihre Bereitschaft zu testen, und die Höllenspeer-Batterien wurden eingeschaltet.«
Würde ein solcher Vorfall auch auf anderen Schiffen eintreten, wenn sie sich für diese bevorstehende Schlacht bereit machten? »Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie wieder voll manövrierfähig sind.« Während das Bild des Captains der Spartan noch verblasste, wandte sich Geary an die Flotte insgesamt: »An alle Einheiten: Wenn Sie sich auf das kommende Gefecht vorbereiten, achten Sie darauf, dass Sie die Systeme nacheinander hochfahren, nicht gleichzeitig. So vermeiden Sie, dass die Knotenpunkte für die Energieverteilung über Gebühr belastet werden.«
Von Captain Smythe ging bereits eine Rückmeldung ein: »Admiral, die vorläufige Analyse zeigt, dass die Energieverteilung an Bord der Spartan in rascher Folge ausgefallen ist. Nachdem der erste Knotenpunkt den Geist aufgab, hat das Energieverteilsystem automatisch versucht, die Energie durch die verbleibenden Knoten umzuleiten. Das hat zur nächsten Überladung geführt, weshalb durch die übrigen noch mehr Energie floss, und so weiter und so fort. Einer der Wachhabenden im Maschinenraum der Spartan hat noch gerade rechtzeitig die manuelle Abschaltung vornehmen können, bevor sämtliche Knoten auf dem Schiff durchbrennen konnten.«
Geary war weit davon entfernt, sich zu entspannen. Vielmehr regten sich heftige Kopfschmerzen. »Ich dachte, es gibt automatische Sicherungen, die so was verhindern.«
»Die gibt es, aber die Knotenpunkte für die Energieverteilung sind nicht die einzigen Systeme, die uns allmählich im Stich lassen, Admiral. In diesem Fall hat die automatische Abschaltung nicht reagiert. Es kann eine Weile dauern, ehe wir den Grund dafür herausfinden, aber ich habe bereits Eilmitteilungen an alle Schiffe geschickt, damit sie darauf achten können, ob sich so etwas bei ihnen ebenfalls ereignet.«
Ein weiterer Alarm blinkte auf, den Smythe auf seinem Display ebenfalls gesehen haben musste, da er erschrocken zur Seite schaute. »Die Titan hat soeben eine Hauptantriebseinheit verloren. Ursache unbekannt.«
Die Schlacht hatte noch nicht richtig begonnen, und schon wurden von seinen Schiffen bereits die ersten Schäden gemeldet. Die Titan war ohnehin ein träges Schiff, aber wenn sie jetzt auch noch auf eine Antriebseinheit verzichten musste …
»Captain Smythe, diese Antriebseinheit muss innerhalb der nächsten zwanzig Minuten wieder voll funktionsfähig sein.«
»Ich kenne ja nicht mal die Ursache für ihren Ausfall, Admiral! Folglich weiß ich auch noch nicht, in welchem Umfang Reparaturen notwendig werden!«
»Egal, was es ist, Sie haben zwanzig Minuten.«
»Wie Sie meinen, Admiral. Aber ich habe Sie schon vor Monaten gewarnt, dass diese Probleme auf uns zukommen. Machen Sie sich lieber darauf gefasst, dass es auf anderen Schiffen zu ähnlichen Systemausfällen kommen kann, sobald sie ihre Systeme gefechtsbereit machen.«
Smythe hatte gerade erst die Verbindung beendet, da entpuppte sich seine Warnung als prophetisch. Weitere Alarmsymbole übersäten im nächsten Moment Gearys Display. Ausgerechnet die Dependable meldete plötzliche Ausfälle in den Gefechtssystemen, die Dragon und die Victorious berichteten vom Verlust einer Höllenspeer-Batterie, nachdem die Energiesysteme versagt hatten. Die Witch hatte einen Teil ihrer Schildgeneratoren verloren. Auch auf den Schweren Kreuzern Parapet , Chanfron , Diamond und Ravelin , den Leichten Kreuzern Assault , Forte und Retiarii sowie den Zerstörern Herebra , Cutlass , Stave , Rifle und Flail waren Höllenspeer-Batterien ausgefallen. Vom Leichten Kreuzer Rocket kam die Meldung, dass es Probleme mit den Schilden gab.
Geary lehnte sich zurück, sein Blick hing an der Armada der Bärkühe fest, die beständig näher kam und nun gerade noch eine Lichtminute von der Allianz-Flotte entfernt war. Eine komplizierte Raumschlacht war soeben noch um einiges komplizierter geworden.
Sieben
»Eine gute Seite hat das Ganze wenigstens«, sagte Geary, während die letzten zehn Minuten bis zum Beginn des ersten Manövers anbrachen.
»Ich würde zu gern wissen, was das wohl sein mag«, erwiderte Desjani.
»Nun, die Bärkühe können nicht erkennen, wie viele unserer Schiffe unter Systemausfällen leiden und
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