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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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wie umfangreich diese Ausfälle im Einzelnen sind. Sie müssen jedes unserer Schiffe so behandeln wie eine vollwertige Bedrohung.«
    »Ausgenommen«, machte sie ihm klar, »die Schiffe mit geschwächten Schilden. Das sollten die Kiks feststellen können.«
    »Ja, die ausgenommen«, räumte Geary ein.
    »Was werden Sie tun, wenn die Titan nicht mithalten kann?«
    »Improvisieren.«
    Desjani nahm eine Meldung entgegen und wandte sich mit einem Nicken an Geary: »Mein Komm-Offizier schwört bei der Ehre all seiner Vorfahren, dass Ihr Komm-System diesmal fehlerfrei arbeiten sollte, Admiral.«
    »Admiral!« Captain Smythe machte einen so abgekämpften Eindruck, als hätte er nicht nur eine halbe Stunde, sondern einen ganzen Tag anstrengender Arbeit hinter sich. »Wir helfen den betroffenen Schiffen per Ferndiagnose, aber das sind verdammt viele Schiffe.«
    »Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst, Captain«, gab Geary zurück. »Wie sieht es auf der Titan aus?«
    »Commander Lommand hat die Probleme unter Kontrolle und glaubt, das Schiff wird auch unter Belastung durchhalten.«
    »Commander Lommand hat sich bislang immer gut bewährt«, betonte Geary. »Ich bin bereit, ihn beim Wort zu nehmen. Was ist mit der Witch? Kann Captain Tyrosian deren Schilde in den nächsten Minuten hochfahren?«
    Die Hilfsschiffe waren bei einem Gefecht immer die größten Sorgenkinder, da man auf ihre Unterstützung zwischen zwei Raumschlachten unmöglich verzichten konnte. Sie verfügten ohnehin über einen nur schwachen Schutz, und jeder weitere Leistungsabfall der Schilde war daher umso beunruhigender.
    »Sie arbeitet daran«, sagte Smythe.
    Damit blieb nichts anderes zu tun als zu warten und von Zeit zu Zeit einen Blick auf die aktualisierten Statusanzeigen der diversen Schiffe zu werfen, an deren plötzlich ausgefallenen Systemen emsig gearbeitet wurde. Nein, das war eigentlich falsch formuliert, überlegte Geary. Schließlich bedeutete der Begriff »plötzlich«, dass etwas unerwartet kam. In Wahrheit wusste er aber seit einer Weile, dass man diese Schiffe so konzipiert hatte, dass sie die wenigen Jahre bis zu ihrer erwarteten Zerstörung durch die Syndiks gerade eben überstehen konnten. Gearys Auftauchen und das mit ihm verbundene Ende des Kriegs gegen die Syndikatwelten hatten diese Erwartungen über den Haufen geworfen, und nun blieben die Kriegsschiffe viel länger als geplant in einem Einsatz, der mit weiteren Schlachten verbunden war. Die internen Systeme gaben allmählich den Geist auf, da sie längst hätten abgeschaltet werden müssen. Smythe und seine Leute arbeiteten auf Hochtouren daran, die befallenen Komponenten zu verbessern oder auszutauschen, doch das Ganze war ein langer und schwieriger Prozess.
    In der Zwischenzeit musste er in eine Schlacht ziehen, obwohl seine Kriegsschiffe nach vier oder auch nur nach zwei Jahren zu »plötzlichen« Systemausfällen neigten.
    »An alle Einheiten: Bei Zeit drei null führen Sie das vorgegebene Manöver Alpha One aus.« Es fiel ihm schwer, den Blick von der Titan zu nehmen, während die Sekunden weiter verstrichen. Was würde geschehen, wenn die Titan versuchen sollte, die in Mitleidenschaft gezogene Antriebseinheit zu aktivieren? Das erste Mal, als ihm von der Titan Probleme gemeldet worden waren, hatten die sich auch schon um den Antrieb gedreht. Und jetzt waren sie genau dorthin zurückgekehrt.
    Bei jenem ersten Mal war vermutlich sein Großneffe Michael Geary an Bord der Repulse ums Leben gekommen, mit der er versucht hatte, für die Titan ein wenig Zeit herauszuholen.
    So etwas würde diesmal nicht geschehen. Auf gar keinen Fall.
    »Es ist so weit«, verkündete Desjani, als die Steuerdüsen die Dauntless nach oben schoben, unmittelbar gefolgt vom Schub des Hauptantriebs, der den Schlachtkreuzer aufwärts und nach Backbord lenkte. Gleichzeitig beschrieb gut ein Drittel der anderen Kriegsschiffe seiner in Auflösung befindlichen Flotte die gleiche Flugbewegung.
    Die Bärkühe würden diese Manöver nur wenig später sehen, da sie nur noch fünfzig Lichtsekunden voneinander entfernt waren, doch es sollte sie einige Zeit kosten, ehe sie durchschauten, was die Allianz-Flotte vorhatte. Und dann würden sie noch einmal ein paar Sekunden benötigen, um zu entscheiden, wie sie vorgehen sollten.
    Zahlreiche Schiffe nahmen rings um die Dauntless ihre Positionen ein, die nach wie vor das Leitschiff für diesen Teil der Flotte war. Ein anderes Drittel hatte sich nach Steuerbord verlagert, um

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