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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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schwenkte, der genau auf den herannahenden Feind ausgerichtet war.
    Plötzlich musste Geary an etwas denken, das Captain Mosko zu ihm gesagt hatte. Es ist das, was Schlachtschiffe tun.
    »Die werden in Stücke geschossen«, flüsterte Geary. Meine Großnichte. Sie fliegt unter meinem Kommando in den sicheren Tod, so wie zuvor ihr Bruder. Mögen die Vorfahren mir das verzeihen!
    Desjanis Gesicht war von einem Ausdruck geprägt, der so etwas wie tragischen Stolz vermittelte. »Ja. Aber so könnten sie Badayas Streitmacht genug Zeit verschaffen, um sich vor dem Ansturm in Sicherheit zu bringen.«
    Sein Blick huschte über das Display und suchte nach einem Wunder. Tulevs Unterformation war noch immer zu weit entfernt, und die Spinnenwölfe machten lediglich den Rändern der Bärkuh-Armada zu schaffen. Seine eigenen Schlachtschiffe befanden sich noch immer auf dem Rückweg zum Rest seiner Unterformation, die ihrerseits nach wie vor ein Wendemanöver beschrieb, um ihm entgegenzukommen und dann gemeinsam der feindlichen Armada in den Rücken zu fallen.
    Keine Wunder. Nur Männer und Frauen, die alles taten, was sie tun konnten, und die wussten, es würde nicht genügen.
    »Was machen die …?«, platzte Desjani heraus.
    Geary sah wieder zu den acht Schlachtschiffen, die als Selbstmordkommando unterwegs waren. Er benötigte einen Moment, um zu begreifen, was er da sah: Hunderte Projektile, abgefeuert von diesen Schlachtschiffen, auf Flugbahnen geschickt, auf denen sie mit den noch eine Minute entfernten feindlichen Schiffen zusammenprallen würden. »Kinetische Projektile? Bei einem Kampf zwischen Schiffen? Das ist …« Dann auf einmal begriff er. »… genial.«
    Normalerweise konnte ein Schiff einem stur seiner Bahn folgenden kinetischen Projektil problemlos ausweichen, doch hier war alles losgeschickt worden und bildete ein todbringendes Feld für die feindliche Armada. Sogar die größten Projektile waren zum Einsatz gekommen, die nur äußerst selten benutzt wurden, weil sie auf einem Planeten für extreme Verwüstungen sorgten. Sie alle befanden sich nun auf Flugbahnen, die sie schnurstracks zum Feind führten. Nur eine große Zahl an Schlachtschiffen konnte so viele kinetische Projektile schnell genug auf den Weg schicken, um eine Armada von dieser Größe zu einem Ausweichmanöver zu zwingen.
    Sollten die Kiks nicht ausweichen, sondern den Kurs auf Badayas Formation beibehalten, dann würden sie geradewegs in dieses Sperrfeuer hineinrasen, und niemand konnte …
    Mit wachsender Verwunderung verfolgte Geary mit, wie die verbleibenden Sekunden bis zum Kontakt verstrichen. Die Allianz-Schiffe schickten den Projektilen ihre Phantomraketen hinterher, so schnell sie nur konnten. Die Kiks blieben auf Kurs und feuerten ihre eigenen Raketen ab. So wie sie es in den Videos der Bärkühe gesehen hatten, schreckte keines ihrer Schiffe zurück, und es wagte auch niemand, aus der Formation auszubrechen. Jeder blieb genau an dem Platz, der ihm zugeteilt worden war.
    Als die zwei Streitkräfte und das kinetische Bombardement zusammentrafen, wurde der Raum von einem solchen Chaos erfüllt, dass die Flottensensoren nicht mehr feststellen konnten, was genau sich dort abspielte. Geary konnte nur fassungslos auf sein Display starren, während ihm angesichts des Ausmaßes der Zerstörungen der Atem stockte.
    Ein Schlachtschiff der Allianz kam aus dem Durcheinander zum Vorschein, zwar massiv beschädigt, aber immer noch flugtauglich. Die Dreadnaught . Gleich dahinter tauchte die Orion auf, die mit verbissener Entschlossenheit der Dreadnaught folgte. Auch die Dependable und die Conqueror wurden von den Sensoren registriert, beide erstaunlich wenig in Mitleidenschaft gezogen. Dann sah er die Relentless, Reprisal, Superb und Splendid auftauchen, die Panzerung mit tiefen Narben übersät, die Schilde kaum noch vorhanden, etliche Waffensysteme ausgefallen, aber nach wie vor funktionstüchtig.
    Die Armada der Bärkühe war stur weitergeflogen, doch die Energien, die inmitten dieser Szene freigesetzt worden waren, hatten die anderen Schiffe teilweise in Stücke gerissen und so dem Ansturm ein Ende gesetzt.
    Und Badaya war es inzwischen gelungen, genau das richtige Manöver anzuordnen, indem er seine Formation steil aufsteigen ließ, um seine Schiffe außer Reichweite der meisten feindlichen Kriegsschiffe zu bringen, die irgendwie immer noch weiterflogen.
    Dann endlich wurde Geary klar, was sich da abgespielt hatte: keine Wunder, sondern etwas

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