Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
in diesem Gebiet.«
»Danke«, erwiderte Geary und wartete, bis Boyens von der Brücke eskortiert worden war. Dann erst befahl er der Flotte, auf einen Vektor einzuschwenken, der in die von dem CEO empfohlene Region führte.
Sie warteten wieder eine Weile, während die Crews auf den beschädigten Kriegsschiffen weiterhin darum bemüht waren, so viele Reparaturen wie möglich zu erledigen. Die Flotte zog an davoneilenden Syndik-Handelsschiffen vorbei, in denen sich die Menschen drängten, die die Ankunft der Allianz-Streitmacht zweifellos mit einer Mischung aus Hoffnung und Angst mitverfolgten.
Die Antwort der Syndiks traf so schnell ein, wie es die Verzögerungen bei der Übermittlung erlaubten.
»CEO Iceni ist immer noch hier«, stellte Rione fest, die zurück auf der Brücke war. Sie hatte die rotierende Besetzung mit Sakai und Costa abermals so eingerichtet, dass sie anwesend sein konnte, wenn es etwas Interessantes zu beobachten gab. »Ich würde sagen, Iceni verdient unsere Anerkennung dafür, dass sie sich nicht unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand gleich als Erste selbst evakuiert hat.«
Desjani murmelte etwas Unverständliches, das sich ungefähr so anhörte wie: »Aber nicht von mir.«
CEO Iceni machte einen verwirrten und entsetzten Eindruck. »Hier spricht die Seniorrepräsentantin der Syndikatwelten. Uns war bislang von der Unterzeichnung eines Friedensvertrags nichts bekannt, aber die von Ihnen übermittelten Dokumente und das Echtheitszertifikat scheinen authentisch zu sein. Wir sind auf Ihre Ankunft nicht vorbereitet, eine solche Situation hat es ... noch nie gegeben. Aber ... wir sind Ihnen für Ihre Unterstützung dankbar. Wir hatten nicht erwartet, hier zu siegen ... oder auch nur zu überleben. Mein Stab stellt in diesem Augenblick alle Informationen zusammen, die für Sie hilfreich sein können. Was ich Ihnen jetzt schon mitteilen kann, ist, dass die Enigma-Rasse am wahrscheinlichsten durch den Sprungpunkt herkommt, der zu dem Stern führt, den wir unter dem Namen Pele kennen. Ich habe Anweisungen an den CEO gesendet, der die kleine Flotte in diesem System befehligt, damit er unmittelbar mit Ihnen Kontakt aufnimmt und nicht das Feuer auf Ihre Flotte eröffnet, es sei denn, er wird selbst angegriffen. Alle Verteidigungsanlagen der Syndikatwelten sind angewiesen worden, Ihre Schiffe nicht als Ziele zu erfassen.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie CEO Boyens zugestehen würden, eigenständig mit mir Kontakt aufzunehmen.«
»Träum weiter«, murmelte Desjani, dann hellte sich ihre Miene auf. »Wir können alles überwachen, was er sendet und was von ihr zurückkommt.«
»Stimmt«, sagte Geary. »Können Sie alles Notwendige veranlassen, Captain Desjani? Und denken Sie bitte daran, Lieutenant Iger einzubeziehen, damit er auf dem Laufenden ist.«
Fast drei Stunden später ging endlich eine Nachricht von der kleinen Syndik-Flotte ein. »Hier spricht CEO Vierten Grades Kolani, Befehlshaberin der Flotte Sieben Drei Vier der Syndikatwelten.« Kolanis Stimme und Körperhaltung waren ungewöhnlich steif und förmlich, sie ließ das typische falsche Lächeln ebenso vermissen wie die echte Arroganz eines Syndik-CEOs. Für ihren Posten wirkte sie recht jung, andererseits waren die älteren und erfahreneren Commander alle dazu verdammt gewesen, im letzten Aufgebot gegen die Allianz im Heimatsystem zu sterben. Ihre Uniform saß genauso tadellos wie ihre Frisur. Allem Anschein nach war schon etwas Schlimmeres als diese gegenwärtige Krise nötig, um selbst einen Junior-CEO der Syndiks aus der Ruhe zu bringen. »Mir wurde befohlen , mich wegen der Verteidigung dieses Sternensystems mit Ihnen in Verbindung zu setzen.«
»Und dieser Befehl macht sie ja so unglücklich«, merkte Desjani schadenfroh an.
»Ich ... bitte ... darum«, fuhr CEO Kolani fort, wobei ihr das Wort »bitte« fast im Hals stecken blieb, »dass Sie Ihre ... Vorschläge übermitteln, wie die mobilen Streitkräfte der Syndikatwelten und der Allianz ...« Wieder hielt sie kurz inne. »... gemeinsam die Verteidigung dieses Sternensystems übernehmen sollten.« Die Augen der CEO loderten förmlich, und sie verkrampfte sich noch etwas mehr. »Wir sind bereit, bei der Verteidigung unserer Bevölkerung zu sterben. Kolani Ende.«
Desjanis Schadenfreude hatte sich in ein widerstrebendes Lächeln verwandelt. »Sie ist zäh. Mit ihr hätte ich mir gern ein Feuergefecht geliefert.«
»Das glaube ich
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