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Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Titel: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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am Heck absah, erinnerten die Kriegsschiffe an Haie von unterschiedlicher Größe, wobei sie im Fall der Schlachtschiffe für einen Hai etwas zu kurz und zu klobig ausfielen. Ansonsten war es ein Vergleich, der einem schnell in den Sinn kam. Die Flossen mit den Sensoren, den Waffen und den Schildgeneratoren ragten aus den geschwungenen Rümpfen, die so entworfen waren, dass Treffer abgelenkt wurden. Die schnellen, schlanken Haie, als die sich die Zerstörer präsentierten, nahmen zügig die ihnen zugewiesenen Positionen rings um die Dauntless ein, wobei sie von den deutlich größeren Leichten Kreuzern begleitet wurden, die sich mit fast der gleichen Wendigkeit bewegten. Die Schweren Kreuzer zogen mit gelassener Autorität ihre Bahnen, ihre stärkere Panzerung und Bewaffnung sowie der größere Rumpf spiegelten dabei deutlich ihren vorrangigen Auftrag als Killer innerhalb der Gruppe wider.
    Die Schlachtschiffe bewegten sich wie riesige Monster, sie strotzten vor Waffen, waren wegen ihrer enormen Größe und der dadurch bedingten Trägheit aber fast schon als plump und träge zu bezeichnen. Dabei waren sie zugleich jedoch auch nahezu unzerstörbar. Um sie herum waren die Schlachtkreuzer angeordnet, in etwa so groß wie die Schlachtschiffe, jedoch schlanker und schneller, wobei die bessere Beschleunigung und die leichtere Manövrierbarkeit mit einer schwächeren Panzerung erkauft worden war.
    Nahe dem Mittelpunkt der Formation befanden sich die sogenannten Schnellen Hilfsschiffe, wobei den Zusatz »schnell« wohl nur derjenige verstehen konnte, der ihnen seinerzeit diesen Namen gegeben hatte. Sie hatten weder einen abgerundeten Rumpf wie die anderen Schiffe, noch traf bei ihnen der Vergleich mit einem Hai zu. Die kantigen, klobigen Konturen erinnerten vielmehr an die Fabrikhalle, die sie im Grunde auch waren, handelte es sich doch um mit einer Antriebseinheit ausgestattete Fabrikationsanlagen, die ihre eigenen Rohstoffe an Bord mit sich führten, um Ersatzteile ebenso zu produzieren wie neue Brennstoffzellen, Flugkörper, Kartätschen und Minen, die das ersetzten, was von den anderen Schiffen verbraucht wurde. In einer Schlacht waren sie ein ständiger Grund zur Sorge, da sie weder die Wendigkeit eines Kriegsschiffs besaßen, noch in der Lage waren, sich vor Angreifern vernünftig zu schützen. Doch ohne den von den Hilfsschiffen gelieferten Nachschub wäre es Geary niemals gelungen, die Flotte aus dem Syndik-Gebiet herauszuführen. Er konnte nur hoffen, dass er diesmal nicht so sehr auf sie angewiesen sein würde.
    Der Anblick der Schlachtkreuzer der neuen Adroit -Klasse ließ ihn einen Moment lang innehalten, wobei er sich zwingen musste, sein Display nicht missbilligend anzustarren. Er konnte nicht einschätzen, wie jemand, der ihn in diesem Moment beobachtete, seine mürrische Miene gedeutet hätte, aber aus langjähriger Erfahrung wusste er, dass jeder die ranghöchsten Offiziere im Auge behielt, um deren Gefühlsregungen einzuschätzen. Das war eine der ersten Überlebenstaktiken, die sich jeder halbwegs intelligente Junioroffizier schnell aneignete.
    Aber seine Unzufriedenheit galt weder einer Person in dieser Flotte noch dem Verhalten eines der Kriegsschiffe. Vielmehr war sie die Folge eines virtuellen Rundgangs durch die Adroit selbst, ermöglicht durch die Flottensoftware. Geary hatte sich schon vor einer Weile damit abgefunden, dass die Kriegsschiffe dieser Zeit keine Meisterwerke mehr waren, deren Lebenserwartung sich auf Jahrzehnte belief. Stattdessen wurden die Raumer in aller Eile zusammengeschustert, da sie erwartungsgemäß so bald zerstört werden würden, dass ihre Montage kein handwerkliches Geschick mehr rechtfertigte.
    Doch mit der Adroit war ein neuer Tiefpunkt erreicht worden, der sich in der Praxis als viel erbärmlicher gestaltete, als Geary es beim Studium der offiziellen Daten und Fakten über die neuen Schlachtkreuzer für möglich gehalten hatte. Während sich sein Avatar durch das Schiff bewegt hatte, war er gezwungen gewesen, sich noch stärker zu beherrschen, damit niemand ihm sein Entsetzen ansehen konnte. Die Kompromisse, die man beim Design eingegangen war, um Zeit und Geld zu sparen, hatten bei der Adroit und ihren Schwesterschiffen zu gravierenden Schwächen in der Konstruktion geführt. Captain Kattnigs Erklärungen und seine gelegentlichen Entschuldigungen zum Zustand mancher Ausrüstungselemente hatten ihm klargemacht, dass der Befehlshaber des Schiffs um die Unzulänglichkeiten

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