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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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versagt hatte. »Aber wir sollten auch aus dem Beispiel der Paladin lernen. Wenn wir zusammenhalten, können wir die Syndiks vernichten. Wenn jeder von uns auf eigene Faust handelt, dann werden wir ihnen unterliegen.«
    Niemand schien ihm widersprechen zu wollen, zu frisch war noch das Bild der sterbenden Paladin vor dem geistigen Auge eines jeden Anwesenden. Allerdings betrachtete Captain Armus vom Schlachtschiff Colossus nachdenklich das Display. »Captain Geary, diese neue Syndik-Streitmacht, die uns zahlenmäßig überlegen ist, kann uns abfangen, bevor wir den Sprungpunkt nach Ixion erreicht haben.«
    »Das ist richtig, vorausgesetzt, wir behalten Kurs und Geschwindigkeit bei. Wir werden versuchen, jeden derartigen Versuch ins Leere laufen zu lassen.« Er zeigte auf das Display. »Sie sind momentan fünf Lichtstunden von uns entfernt, also werden sie auch erst in fünf Stunden sehen, dass wir Kurs auf den Sprungpunkt genommen haben. Auf dem Weg dorthin werden wir immer wieder kleine Korrekturen vornehmen, die ausreichen sollten, um die Syndiks zu verwirren, wenn sie erst Stunden später darauf reagieren können.«
    Armus nickte unschlüssig. »Und was machen wir, wenn die große neue Flotte uns doch abfängt? Vor allem dann, wenn die Bravo-Flotte bis dahin keine weiteren Verluste erlitten hat und sich ebenfalls in einer Position befindet, um uns anzugreifen?«
    Alle sahen Geary an und warteten auf seine Antwort für den Fall, dass tatsächlich die schlimmste anzunehmende Situation eintrat. Eine präzise Erwiderung konnte er nicht liefern. Er wusste weder welche Position die Syndik-Schiffe dann eingenommen haben würden, noch mit welcher Formation er zu rechnen hatte, oder welche hundert anderen großen und kleinen Faktoren zu berücksichtigen sein mochten, die seine Entscheidung beeinflussen konnten. Aber ihm wurde klar, dass es doch eines gab, was er dazu sagen konnte. »Was wir dann machen? Dann werden wir kämpfen wie der Teufel in Person, Captain, damit es ihnen leidtut, dass sie uns herausgefordert haben.«
    Niemand sonst sagte etwas, also nickte Geary höflich in die Runde. »Das wäre alles. Captain Casia, Captain Duellos, Sie bleiben bitte noch hier.« Die Bilder der anderen Offiziere lösten sich zügig auf, bis nur noch Casia und Duellos übrig waren, die sich gegenseitig feindselig anschauten. Desjani war ebenfalls noch da, zog sich aber aus dem Erfassungsbereich der Konferenzsoftware zurück, damit Geary ungestört mit den beiden Offizieren reden konnte. Rione saß nur weiter da und sah zu. »Captain Casia«, begann Geary förmlich, »mein Beileid zum Verlust der Paladin aus Ihrer Division.« Casia erweckte den Eindruck, als wollte er Geary vorwerfen, den Einsatz der Paladin nicht begriffen zu haben. Dann jedoch nickte er nur. »Das wäre alles.«
    Nachdem Casia verschwunden war, seufzte Duellos. »Vermutlich überlegt er noch, ob der Verlust der Paladin es wert war, dass er sich jetzt nicht mehr mit Midea herumschlagen muss.«
    »Ja, vermutlich. Mein Beileid zum Verlust der Renown.«
    »Danke.« Der Captain schüttelte den Kopf. »Oft ist es nur eine Frage von Glück oder Pech. Ich mochte die Renown, ich mochte den befehlshabenden Offizier und ebenso die Crew. Es wird lange dauern, bis ich mich daran gewöhnt haben werde, dass sie nicht mehr Teil meiner Formation ist.« Wieder seufzte er. »Aber der größte Teil der Crew konnte sich wenigstens retten, und das ist ja auch schon was.« Duellos salutierte. »Hoffen wir, es wird nicht noch schlimmer.«
    »Dafür bete ich.« Geary erwiderte den Salut und Duellos verschwand.
    Desjani kehrte an den Tisch zurück und warf Rione einen leicht reumütigen Blick zu, während die andere Frau sitzenblieb und sie beobachtete. »Sir, ich wollte sagen … Ich habe verstehen können, wie schwer es für Sie gewesen sein muss, die Renown zu beobachten … nach Grendel.«
    Geary nickte. Natürlich hatte sie es verstehen können. »Ja, das hat einige unschöne Erinnerungen geweckt.« Er hielt inne und dachte zurück an diese Schlacht, die für ihn nur ein paar Monate zurücklag, während sie für Desjani, Rione und für jeden anderen in der Flotte hundert Jahre in der Vergangenheit lag. »Ich musste den gleichen Befehl geben, alles entbehrliche Personal solle sich zu den Rettungskapseln begeben. Das ist ein brutaler Befehl. Meine XO wollte nicht gehen. Sie sagte, sie sei unentbehrlich.«
    Er konnte sie so klar und deutlich vor sich sehen. Lieutenant Commander Decala.

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