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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Townsend
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Frau Staatssekretärin, sondern Sie.‹ Braithwaite sagte: ›Na gut: Ja, habe ich. Haben wir alle. Und wissen Sie was: Ich habe es genossen. Es hat mir die ganze Arbeit erträglich gemacht.‹«
    Ich sehe nun Schreckliches auf meine große Liebe zukommen. Ihre Position als Staatssekretärin der Krone ist mit Sicherheit unhaltbar geworden.

Mittwoch, 18. Oktober
    Das gesamte Land spricht über Pandora. Laut einem Bericht des Guardian ist die Nachfrage nach Cannabis in Oxford sprunghaft angestiegen.

Donnerstag, 19. Oktober
    Heute habe ich meine Arbeit in Eddie’s Tea Bar wiederaufgenommen. Ich musste feststellen, dass viele unserer LKW-Fahrer-Kunden sich am Kopf kratzten. Werden die Parasiten durch ganz Europa transportiert? Wie lange wird es dauern, bis sie die Weltherrschaft übernommen haben? Um 19:00 Uhr rief Glenn meine Mutter an und bat sie, schnell vorbeizukommen. Ich erklärte ihr meine Läuseverschwörungstheorie, und nachdem sie sich das Ganze eineinhalb Stunden lang angehört hatte, holte sie Dr. Ng.

Freitag, 20. Oktober
    Ich bin jetzt ruhiger. Dr. Ng hat mir Prozac und eine Aromatherapiekurbehandlung verschrieben. Er sagte, ich leide unter Stress. Ich erzählte ihm von meiner unglücklichen Kindheit, und er zeigte sich sehr verständnisvoll. Allerdings hörte ich meine Mutter im Hintergrund heftig dementieren. »Er ist ein sehr glücklicher kleiner Junge gewesen«, berichtete sie dem Arzt. »Bis er älter wurde und angefangen hat, Dostojewski und diesen bescheuerten Kafka zu lesen.«
    Pandora hat mir eine Genesungsmail geschrieben und vorgeschlagen, dass ich zur Erholung das neueste Buch
von Lord Archer of Weston-super-Mare lesen soll. Später rief sie an und erzählte mir die erstaunliche Neuigkeit, dass sie keineswegs wegen ihres Drogengeständnisses geschmäht wird, sondern – ganz im Gegenteil – als heiße Favoritin für eine Beförderung gilt.

Samstag, 21. Oktober
    Arthur Askey Way
     
    Kletterte Pandora vergangene Woche noch die Sprossen der Lebensleiter empor, so rutscht sie diese Woche an der Regenrinne wieder herunter (jedenfalls bildlich gesprochen). Die Zeitungen sind voll von Bildern ihres Katers Maurice, der Donnerstagnacht vom Tierschutzverein gerettet werden musste, nachdem Nachbarn ein klägliches Miauen aus Pandoras Wohnung in Pimlico vernommen hatten. Bedauerlicherweise befand sie sich zum Zeitpunkt der Katerrettung gerade mit Keith Allen auf einer beruflichen Erkundungsmission im beliebten Pauschalferienort Agia Napa auf Zypern. Ein Sprecher des Tierschutzvereins RSPCA sagte: »Gegen Dr. Pandora Braithwaite wird möglicherweise Klage wegen Vernachlässigung und Tierquälerei erhoben. Maurice wurde seit fünf Tagen nicht gefüttert und ist stark abgemagert.«
    Ich rief Pandoras Mutter Tania an, um mir die Hintergrundinfos zu holen, und sie erzählte mir, dass eine Störung in Maurices computergesteuertem Fütterungsapparat Feed-A-Pet aufgetreten sei, weswegen die Klappe sich nicht geöffnet habe, so dass das gefräßige Tier nicht an sein Futter gekommen sei. Manche der Schlagzeilen schlugen einen scharfen Ton an: »Pandoras Kater allein verhungert«, »Katzenhorror
bei der Drogen-Abgeordneten«, »Pans Muschi unter Schock«.
    In meiner (unbezahlten) Funktion als Pandoras Berater in Sachen englische Durchschnittsbevölkerung rief ich das Unterhaus an, um meine Hilfe anzubieten. Leider konnte Pandora das Telefonat nicht selbst entgegennehmen, weil sie gerade ein Krisengespräch mit Alastair Campbell führte. Ich hinterließ eine Nachricht bei ihrem Privatsekretär Nigel Hetherington: »Richte ihr aus, sie soll der Katzenhilfe e. V. eine großzügige Summe spenden.«
    »Wie außerordentlich originell«, meinte Nigel. »Danke für diese Wahnsinnsidee, Moley.«
    Es wurmt mich immer noch, dass Pandora sich für Nigel als ihre rechte Hand entschieden hat statt für mich. Mag ja sein, dass er drei Hochschulabschlüsse – in Management, BWL und Mode – hat, aber ich habe das Gefühl, dass ihm das gewisse Etwas fehlt. Ich selbst habe extrem viel Erfahrung im Umgang mit den Medien. 1993 war ich fünf Monate lang der Lyrik-Berichterstatter des Ashby Bugle (unbezahlt), bis der Chefredakteur wegen grober Insubordination gefeuert wurde (er hat mit einer leeren Wodkaflasche nach dem Herausgeber geworfen). Unerfreulicherweise war der neue Chefredakteur ein Sportfanatiker und verwandelte meine wöchentliche Kolumne in ein Suchbild-Preisausschreiben namens »Wo ist der Ball« – meiner Ansicht

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