Die Verschollenen
Emotionen wirbelten durch ihren Kopf. »Nein.« Das Wort kam beinahe ohne ihr Zutun heraus. »Das ist unmöglich. Es muss ein Trick sein.«
Parck zuckte die Achseln. »Ich gebe zu, es klingt seltsam. Aber Aristocra Formbi schien es ehrlich zu meinen, als er sich mit mir in Verbindung setzte.«
»Es ist unmöglich«, wiederholte Mara. »Sie sagten, dass Thrawn diese Dreadnaughts zerstört hat. Wenn Thrawn etwas zerstörte, hat er das ausführlich getan.«
»Was Sie zweifellos besser beurteilen können als ich«, erwiderte Parck spitz. »Aber die Tatsache bleibt, dass die Chiss behaupten, die Überreste des Projekts gefunden zu haben. Die Beschreibung, die Formbi gab, entspricht dem Entwurf, und zumindest mir fällt kein anderer Grund ein, wieso auch nur ein einziger Dreadnaught so weit gekommen sein sollte.«
Er zog eine Braue hoch. »Das Wie und Warum kann im Augenblick keiner von uns beantworten. Sie müssen jetzt zunächst einmal mit der Frage zurechtkommen, was Sie mit dieser Information anfangen wollen.«
»Was wir damit anfangen wollen?«, fragte Luke. »Es kommt mir so vor, als wäre das etwas, was die gesamte Führung der Neuen Republik entscheiden muss, nicht nur ein paar Jedi.«
»Vielleicht«, sagte Parck. »Aber vielleicht auch nicht. Das Extragalaktische Flugprojekt war das geistige Kind der Jedi und nicht des Senats der Alten Republik oder Palpatines. Deshalb hat Formbi darum gebeten, dass Sie angesprochen und eingeladen werden, sich der offiziellen Expedition zu der Stelle anzuschließen, an der die Überreste gefunden wurden.«
»Er hat um Luke gebeten?«, fragte Mara.
»Ausdrücklich«, bestätigte Parck und drehte sich ein wenig, um auf einen Schirm rechts von ihm zu schauen. »Hier ist die gesamte Botschaft: ›An Luke Skywalker, Jedi-Meister, Jedi-Akademie, Yavin Vier, von Chaf’orm’bintrano, Aristocra der fünften herrschenden Familie, Sarvchi. Eine Patrouille der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte der Chiss ist tief im Chiss-Territorium auf Trümmer gestoßen, bei denen es sich offenbar um die Überreste der Forschungsmission handelt, die Ihnen als Extragalaktisches Flugprojekt bekannt ist. Als Zeichen unseres Respekts und mit tiefem Bedauern über die Beteiligung der Chiss an der Zerstörung des Projekts bieten wir Ihnen die Gelegenheit, sich der offiziellen Untersuchung des Wracks anzuschließen. Ich werde beim Planeten Crustai‹ – hier gibt er die Koordinaten an – ›fünfzehn Tage auf Sie warten, und dann können wir von dort gemeinsam zum Fundort aufbrechen. Ich bitte Sie aufrichtig teilzunehmen, damit wir über die Möglichkeiten sprechen können, die Überreste zu Ihren Leuten zurückzubringen.‹ Ende der Botschaft.«
»Und das alles kam von diesem Chaf’orm’sowieso?«, fragte Mara. »Die Adresse und alles?«
»Chaf’orm’bintrano«, ergänzte Parck. »Nennen Sie ihn Formbi. Nein, die Adresse der Jedi-Akademie habe ich für ihn hinzugefügt. Die Chiss wissen so gut wie nichts über die Neue Republik und ganz bestimmt nichts über ihre Planeten.«
»Und dennoch kannte er Lukes Namen?«
»Nein, nicht genau«, sagte Parck. »Formbi hat mich nach dem Namen des wichtigsten Jedi der Neuen Republik gefragt. Und das ist selbstverständlich Meister Skywalker.«
»Also haben Sie guten Kontakt zu Formbi?«, drängte Mara weiter.
»Ich würde nicht von gutem Kontakt sprechen«, wich Parck aus. »Die offizielle Chiss-Politik betrachtet Thrawn immer noch als einen Abtrünnigen, der dem Rest seines Volks nichts als Schande gebracht hat.«
»Erzählen Sie das Stent«, murmelte Luke.
Parck zuckte die Achseln. »Ich sagte nicht, dass alle Chiss dieser Ansicht sind, sondern das es sich dabei um die offizielle Politik handelt. Aber Formbi und ich haben hin und wieder Kontakt, und die Gespräche verlaufen einigermaßen höflich.«
Er schaute auf einen anderen Schirm. »Ich habe den Kurs zum Crustai-System berechnet. Immer vorausgesetzt, dass Sie in diesem Schiff mindestens 1,3-fache Lichtgeschwindigkeit schaffen können, sollten Sie so gerade eben genug Zeit haben, den Treffpunkt zu erreichen, bevor die fünfzehn Tage vorbei sind.«
»Danke«, sagte Luke. »Wenn es Sie nicht stört, werden wir darüber sprechen und uns wieder bei Ihnen melden.«
»Wie Sie wünschen«, sagte Parck. »Ich hoffe, bald von Ihnen zu hören.«
Er saß immer noch da und sah sie an, als Luke das Kom abschaltete.
Mara betrachtete den Planeten. Sie spürte, dass Lukes unausgesprochene Frage zwischen
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