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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mir.«
    »Hast du deine Lage jetzt erfasst?«, sagte Amara hart. »Das Spiel ist aus. Du hast verloren.«
    Die Fürstin Aquitania holte tief Luft und bemühte sich sichtlich,
ihre Wut zu beherrschen. »Also gut«, sagte sie leise und bedrohlich. »Wie lauten deine Bedingungen?«
    Amara erwiderte: »Die stehen nicht zur Debatte.«
     
    »Darf ich dir eine Frage stellen?«, wollte Bernard wissen.
    »Natürlich«, sagte Amara.
    »Woher wusstest du, dass diese beiden während der Flucht die Rollen tauschen würden?«
    »Weil Odiana überhaupt mitgekommen ist«, sagte Amara. »Wozu sollte sie sonst dabei sein? Die Fürstin Aquitania würde keine zusätzliche Heilerin mitnehmen, die brauchte sie nicht, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie diese Verrückte nur deshalb dabeihaben wollte, damit sie Aldrick Gesellschaft leistet. Es bestand also keinerlei Notwendigkeit. Aber sie brauchte jemanden, der so aussehen konnte wie sie selbst und ihr als Doppelgängerin diente, als ihre Strohfrau sozusagen. Denn es erschien mir vernünftig, dass die Fürstin Aquitania ihr wahres Gesicht während der Rettung nicht zeigen wollte. Auf diese Weise konnte sie, falls etwas schieflief und Kalarus über kurz oder lang doch auf dem Thron gelandet wäre, jede Beteiligung an dem Unternehmen leugnen.«
    Bernard schüttelte den Kopf. »Ich kann in so verschlungenen Windungen nicht denken. Und du hast Fürstin Placida und Rook dazu gebracht, das Gleiche zu tun? Die Rollen zu tauschen?«
    »Ja. Damit die Fürstin Aquitania, falls es zu einer Auseinandersetzung käme, sich gegen die falsche Person wenden würde und wir die Oberhand behielten.«
    »Manch einer«, sagte Bernard leise, »könnte einwenden, wir hätten sie alle miteinander töten sollen.«
    Amara zuckte mit den Schultern. »Die Fürstin Aquitania und ihre Gefolgsleute hätten sich das nicht kampflos gefallen lassen und den einen oder anderen von uns mitgenommen, sobald klar gewesen wäre, dass sie sterben müssen. So, wie es jetzt gelaufen ist, konnten wir uns alle heil und unversehrt wieder trennen.
Und angesichts der Beziehungen und des Einflusses, über den die Fürstin Aquitania verfügt, wäre es sinnlos, sie zu verhaften und vor Gericht zu stellen.«
    »Manch einer wird vielleicht trotzdem nicht glücklich mit dieser Lösung sein«, brummte Bernard. »Es wird womöglich heißen, du hättest sie gefahrlos töten können, nachdem sie sich ergeben hatten.«
    »Manch einer? Wie Gaius?«, hakte Amara nach.
    »Zum Beispiel er«, meinte Bernard und nickte.
    Amara wandte sich ihrem Mann zu und sah ihm in die Augen. »Ich habe geschworen, die Krone zu verteidigen, mein Lieber. Und daher bin ich an die Gesetze gebunden. Keiner verhaftet eine Person, verhandelt über sie, verurteilt sie und richtet sie hin, ohne selbst gegen das Gesetz zu verstoßen.« Sie hob das Kinn. »Und ein Diener der Krone hält sich auch an das Wort, das er einmal gegeben hat. Außerdem braucht der Erste Fürst die Unterstützung von Aquitania, bis Kalares Legionen besiegt sind. Die Fürstin von Aquitania zu ermorden könnte die Begeisterung der Hohen Fürsten möglicherweise beeinträchtigen.«
    Bernard betrachtete sie aufmerksam mit unlesbarer Miene. »Diese Leute sind gefährlich, Amara. Für mich, für meine Familie, für dich. Wir befinden uns in der Wildnis mitten im Chaos des Krieges. Wer hätte es schon erfahren?«
    Amara sah ihn gelassen an. »Ich. Anständige Menschen ermorden ihre Artgenossen nicht. Und Invidia hat dem Reich schließlich einen großen Dienst erwiesen.«
    »Am Ende war davon allerdings nur noch wenig zu spüren«, hielt Bernard dagegen.
    Sie nahm sein Gesicht in die Hände. »Soll sie doch in ihre Welt zurückkehren. Dort ist es kalt und leer. Für uns genügt es nicht, einfach zu siegen. Oder einfach zu überleben. Ich möchte nicht in einem Reich leben, wo Machtstreben über Gerechtigkeit und Gesetz steht, gleichgültig, wie ungelegen das der Krone kommen mag.«

    Bernard grinste, zeigte seine weißen Zähne und küsste sie sanft. »Du«, sagte er, »bist mehr, als ein alter Mann verdient hat.«
    Sie lächelte ihn liebevoll an. »Vorsichtig, mein Gemahl. Wenn du solche Dinge von dir gibst, muss ich deine umstürzlerischen Bemerkungen dem Ersten Fürsten melden.«
    »Tu das. Wie lange werden sie wohl brauchen, um da wieder rauszukommen?«
    Sie saßen nebeneinander in der Windkutsche. Rook, die endlich mit ihrer Tochter wiedervereint war, hielt das Mädchen im Arm und war

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