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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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und es war ihnen nur mit Mühe gelungen, die Windkutsche heil durch die Äste zu bringen. Die Träger hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Harnische auszuhaken, sondern waren sofort eingeschlafen. Bernard ging von einem zum anderen, befreite sie aus den Riemen und legte sie bequem auf den Boden. Die Hohen Fürstinnen befanden sich in einem ähnlichen Erschöpfungszustand, wobei es der Fürstin Aquitania gelang, sich aufrecht an einen Baumstamm zu setzen und zuzuschauen, wie Odiana ihrem Aldrick zum Bach half und dort seine Wunde behandelte.
    Der Fürstin Placida fehlte die Kraft, den Kopf aufrecht zu halten,
dennoch bestand sie darauf, bei Atticus Elania zu bleiben, die während des Flugs ebenfalls verwundet worden war - nicht durch eine Waffe, sondern durch Aldrick, als dieser sich in die Windkutsche zurückfallen ließ. Er war auf einen der besetzten Sitze geplumpst und hatte dem Mädchen den Knöchel gebrochen. Die Fürstin Placida linderte zunächst Elanias Schmerzen und schlief dann einfach auf dem Gras neben ihr ein.
    Rook stieg mit geschlossenen Augen aus der Windkutsche und hielt die Hand ihrer Tochter. Sie fand ein Fleckchen, wo die Sonne nahe am Bach bis zum Boden schien, und ließ sich dort mit dem Mädchen nieder. Ihr Gesicht wirkte müde und eingefallen, offensichtlich vom Schock.
    »Gräfin?«, drängte Gaius milde.
    Amara schaute zu dem Wasserbildnis. »Entschuldigung, mein Fürst.« Sie holte tief Luft und sagte: »Atticus Elania Minora wurde bei der Flucht verletzt, jedoch nicht ernsthaft. Ein gebrochener Knöchel. Das haben wir bald wieder gerichtet.«
    Gaius nickte. »Und Fürstin Placida?«
    »Erschöpft, ansonsten geht es ihr gut.«
    Gaius zog forschend eine Augenbraue hoch.
    Amara erklärte: »Sie und die Fürstin von Aquitania haben sich verausgabt, als sie die Geschwindigkeit unserer Windkutsche erhöhten und die Verfolger behinderten. Nur etwa zwei Dutzend von ungefähr hundert Ritter Aeris haben es geschafft, uns einzuholen, und ohne die Bemühungen der Fürstinnen würde jetzt sicherlich niemand von uns mehr leben.«
    »Wo befindet ihr euch jetzt?«, wollte Gaius wissen, hob aber sofort die Hand. »Nein, sag es lieber nicht. Dieses Gespräch könnte von anderen mitgehört werden. Wie ist eure Lage?«
    »Wir sind so lange wie möglich weitergeflogen, nachdem Kalarus abgestürzt ist, aber sehr weit haben wir es nicht geschafft. Möglicherweise könnten wir von Verfolgern aufgespürt werden, deshalb ruhen wir uns nur ein oder zwei Stunden aus und machen uns dann wieder auf den Weg.«

    Gaius zog die Augenbrauen hoch. »Kalarus ist abgestürzt?«
    Amara lächelte und neigte den Kopf. »Das haben wir dem guten Grafen von Calderon zu verdanken, mein Fürst. Ich bin nicht sicher, ob Kalarus tot ist, doch falls er überlebt hat, wird er jedenfalls außerstande sein, eine Revolte anzuführen.«
    Gaius grinste wölfisch und zeigte die Zähne. »Ich möchte so bald wie möglich einen persönlichen Bericht mit allen Einzelheiten, Gräfin. Bitte richte seiner Exzellenz von Calderon meinen Dank aus«, sagte der Erste Fürst, »und auch den Fürstinnen und ihrem Gefolge.«
    »Ich werde mich bemühen, eine ernste Miene zu wahren, wenn ich es tue, mein Fürst.«
    Gaius warf den Kopf in den Nacken und lachte, und dabei veränderte sich sein Wasserbildnis. Einen Augenblick lang nahm es Farbe an und zeigte mehr Einzelheiten. Dann schüttelte er den Kopf. »Gut, ich will dich nicht länger aufhalten, Kursorin. Ruht euch aus, und setzt dann eure Reise fort.«
    »Eine Frage noch, mein Fürst«, sagte Amara. »Haben wir es rechtzeitig geschafft?«
    Gaius nickte. »Ich glaube doch. Allerdings muss ich jetzt schnellstens handeln.« Das Bildnis blickte Amara in die Augen, ehe es sich leicht vor ihr verneigte. »Gut gemacht, Amara.«
    Amara holte tief Luft, weil in ihr Stolz und Zufriedenheit aufstiegen. »Danke, mein Fürst.«
    Das Bildnis fiel im Bach zusammen, und Amara sank müde am Ufer zu Boden. Ihr Arm pochte dumpf, und der Schmerz wurde langsam immer unangenehmer. Sie sah zu Bernard, der bei der Fürstin von Aquitania stand, im Schatten des gleichen Baums. Den Blick in die Ferne gerichtet hielt er Ausschau, unterstützt von den Elementaren der Erde und des Holzes, ob sich ihnen jemand näherte.
    »Hallo, Amara«, sagte Odiana fröhlich.
    Amara zuckte überrascht zusammen, und der Schmerz schoss ihr von der Schulter bis zum Hals. Die Wasserhexe hatte sich
vollkommen lautlos genähert und aus einem

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