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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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seine Hand auf die Schulter des Jungen. »So, wie es im Moment aussieht, können wir es unmöglich mit der Mafija aufnehmen. Wir haben nur unsere eigenen Waffen, und unsere Kollegen müssen zurück nach unten, also haben wir auch keine Magie. Wenn wir jetzt da reingehen, kommen wir nicht wieder raus. Keiner von uns.«
    Artemis starrte in das Herz des Glühwürfels. »Aber mein Vater ist so nah, Butler. Ich kann jetzt nicht einfach aufgeben.«
    Gegen ihren Willen war Holly gerührt von seiner Beharrlichkeit, den Kampf trotz aller Schwierigkeiten weiterzuführen. Sie spürte, dass Artemis diesmal nicht versuchte zu manipulieren. Er war nur ein Junge, der seinen Vater vermisste. Vielleicht war sie noch etwas angeschlagen, aber er tat ihr Leid.
    »Wir geben nicht auf, Artemis«, sagte sie sanft. »Wir formieren uns nur neu. Das ist etwas anderes. Wir kommen zurück. Denk dran, am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung.«
    Artemis sah zu ihr auf. »Was für eine Dämmerung? Wir sind mitten in der Arktis.«
     
     
    Kommandozentrale
     
    Foaly war stocksauer. Nach all den Sicherheitsmaßnahmen, die er in seine Systeme eingebaut hatte, war Opal Koboi einfach bei ihm hereinspaziert und hatte das gesamte Netzwerk unter ihre Kontrolle gebracht. Und obendrein hatte die ZUP sie auch noch dafür bezahlt.
    Trotzdem konnte er nicht umhin, ihre Dreistigkeit zu bewundern. Der Plan war ebenso brillant wie simpel: Sie hatte die ZUP dazu gebracht, ihr einen Zugangschip für alle Bereiche zu geben, und hatte dann sämtliche Systeme mit versteckten Überwachungskameras ausgestattet, die sie der ZUP sogar noch in Rechnung gestellt hatte.
    Versuchsweise drückte Foaly auf verschiedene Knöpfe. Keine Reaktion. Aber er hatte auch nicht wirklich damit gerechnet. Zweifellos hatte Opal Koboi alles bis zum letzten Glasfaserkabel angezapft. Vielleicht beobachtete sie ihn sogar in diesem Moment. Er sah förmlich vor sich, wie sie gemütlich in ihrem Hoverboy-Schwebesessel saß und kichernd den Plasmabildschirm betrachtete. Seine ärgste Rivalin, die sich am Anblick seiner Niederlage weidete.
    Foaly knurrte. Gut, einmal hatte sie ihn unvorbereitet erwischt, aber das würde ihm nicht noch mal passieren. Er würde sich nicht zu Opals Unterhaltung in die Luft jagen lassen... Oder vielleicht doch?
    Der Zentaur schlug die Hände vors Gesicht und begann theatralisch zu schluchzen. Dabei spähte er zwischen seinen Fingern hindurch. Nun, wo würde ich mich verstecken, wenn ich eine Überwachungskamera wäre? Dort, wo der Sweeper nicht hinkam. Foaly blickte hinauf zu dem Wanzensucher, einem kleinen, kompliziert aussehenden Gewirr von Kabeln und Chips, das an der Decke befestigt war. Der einzige Ort, den der Sweeper nicht überprüfte, war der Sweeper selbst...
    Jetzt wusste er zumindest, von wo aus Opal ihn beobachtete, obwohl ihm das nicht viel nützte. Wenn die Kamera tatsächlich im Sweeper steckte, musste es einen kleinen toten Winkel direkt unterhalb vom Titangehäuse seines Hauptrechners geben. Trotzdem konnte die Wichtelin alles Wesentliche sehen, und außerdem hatte er nach wie vor keine Möglichkeit, in den Computer hinein oder aus der Kommandozentrale herauszukommen.
    Der Zentaur saß da wie das sprichwörtliche Häufchen Elend. In Wirklichkeit jedoch wanderte sein Blick über das Schaltpult. Was war seit der letzten Überarbeitung durch Koboi dazugekommen? Es musste doch irgendwas geben, das nicht von ihr gespickt war...
    Doch alles, was da lag, war eine Rolle Glasfaserkabel, ein paar Leiterklemmen und diverses Werkzeug. Nutzloser Krempel. Da blinkte plötzlich etwas unter einem Rechner hervor. Ein grünes Lämpchen.
    Foalys Herz legte zehn Schläge pro Minute zu. Er wusste sofort, was es war - Artemis Fowls Laptop. Samt Modem und E-Mail-Programm. Foaly zwang sich, ruhig zu bleiben. Den konnte Opal unmöglich bearbeitet haben, er war ja erst vor ein paar Stunden bei ihm gelandet. Er hatte es noch nicht einmal geschafft, ihn auseinander zu bauen.
    Der Zentaur trottete hinüber zu seinem Werkzeugkoffer und kippte - offensichtlich in einem Anfall von Frustration - den Inhalt zu Boden. Allerdings war er nicht so deprimiert, dass er vergessen hätte, sich zuvor eine Zange und ein Stück Kabel zu schnappen. Der nächste Schritt seines gespielten Nervenzusammenbruchs bestand darin, den Oberkörper unter heftigem Schluchzen auf die Arbeitsfläche zu werfen, natürlich genau an der Stelle, wo Holly den Laptop hingelegt hatte. Mit einer unauffälligen

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