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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Hufbewegung schob Foaly ihn in den Bereich, den der Sweeper seiner Theorie nach nicht einsehen konnte. Dann ließ er sich zu Boden fallen und trat in einem rasenden Wutanfall mit allen vieren um sich. Opal dürfte auf der Überwachungskamera jetzt nicht mehr als seine zappelnden Beine sehen können.
    So weit, so gut. Foaly klappte den Deckel des Laptops auf und schaltete als Erstes den Lautsprecher aus. Warum mussten die Menschen ihre Geräte immer so einstellen, dass sie in den unpassendsten Momenten lospiepsten? Eine seiner Hände wanderte über die Tastatur, und Sekunden später war er im E-Mail-Programm.
    Jetzt kam der schwierige Teil. Ein drahtloser Internetzugang war eine feine Sache, aber vom Erdinnern funktionierte das leider nicht, jedenfalls nicht mit der Technik der Menschen. Den Kopf in die Armbeuge gelegt, schob Foaly das Ende eines Glasfaserkabels in die Schnittstelle eines Suchers. Diese Sucher waren verborgene Peilgeräte, die die Unterirdischen an amerikanische Kommunikationssatelliten angeschlossen hatten.
    Jetzt hatte er eine Verbindung nach oben. Blieb nur zu hoffen, dass der Menschenjunge auf Empfang war.
     
     
    Koboi Laboratorien
     
    Noch nie zuvor hatte sich Opal Koboi so prächtig amüsiert. Die Unterwelt war buchstäblich Spielzeug in ihren Händen. Wie eine zufriedene Katze räkelte sie sich auf ihrem Hoverboy und beobachtete genüsslich das Chaos auf den Plasmabildschirmen. Die ZUP hatte keine Chance. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die B'wa Kell das Polizeipräsidium stürmte, und dann gehörte die Stadt ihnen. Als Nächstes wäre Atlantis dran, dann die Menschenwelt.
    Opal schwebte zwischen den Monitoren hin und her und sog jedes Detail in sich auf. In der Stadt strömten aus jeder dunklen Ecke Kobolde herbei, bewaffnet und blutrünstig. Softnose-Laser rissen Löcher in historische Gebäude. Zivilisten verbarrikadierten sich in ihren Häusern und hofften, dass die plündernden Banden an ihnen vorüberziehen würden. Geschäfte wurden ausgeraubt und in Brand gesetzt. Opal hoffte, dass sie sich mit dem Feuer ein bisschen zurückhielten. Schließlich hatte sie keine Lust, die Königin eines Ruinenfelds zu sein.
    Der Hauptbildschirm schaltete um auf Kommunikationsstatus. Es war Cudgeon auf ihrer Privatleitung. Und er sah tatsächlich glücklich aus. Das kalte Glück der Rache.
    »Briar«, quiekte Opal. »Einfach himmlisch! Ich wünschte, du wärst hier, um es dir auch anzusehen.«
    »Bald. Ich muss bei meinen Truppen bleiben. Schließlich hat mich der Rat wieder zum Commander befördert, weil ich Foalys Verrat aufgedeckt habe. Was macht denn unser Gefangener?«
    Opal blickte hinüber zu Foalys Bildschirm. »Bisher bin ich, ehrlich gesagt, ziemlich enttäuscht. Ich hatte eigentlich mit einem Plan gerechnet, oder zumindest mit einem Fluchtversuch. Aber er heult nur und tobt seine Wut aus.«
    Cudgeon grinste noch breiter. »Kurz vorm Selbstmord, nehme ich an. Ganz bestimmt sogar.« Dann wurde der frisch beförderte Commander wieder sachlich. »Was ist mit der ZUP? Irgendwelche unerwarteten Vorkommnisse?«
    »Nein. Genau, wie du vorhergesagt hast. Die Kerle haben sich im Polizeipräsidium verkrochen wie Schildkröten in ihrem Panzer. Soll ich ihre Funkverbindung kappen?«
    Cudgeon schüttelte den Kopf. »Nein. Sie besprechen ihre sämtlichen Bewegungen über die vermeintlich abhörsicheren Kanäle. Lass sie auf Sendung, nur für den Fall.«
    Opal schwebte näher an den Bildschirm. »Erzähl's mir noch mal, Briar. Erzähl mir von unserer Zukunft.«
    Für eine Sekunde zuckte Verärgerung über Cudgeons Gesicht. Doch heute, an seinem großen Tag, konnte nichts seine Laune nachhaltig verderben. »Der Rat denkt, Foaly hätte den Aufstand von der Kommandozentrale aus geleitet, in die er sich eingeschlossen hat. Doch du wirst auf wundersame Weise die Programmierung des Zentauren überlisten und der ZUP die Kontrolle über die DNS-Kanonen im Polizeipräsidium zurückgeben. Die dämlichen Kobolde werden niedergeschlagen. Ich werde der Held des Widerstands sein und du meine Königin. In den nächsten fünfhundert Jahren geht jeder militärische Auftrag an die Firma Koboi Labor.«
    Opal konnte vor Ergriffenheit kaum sprechen. »Und dann?«
    »Und dann werden wir gemeinsam die Erde von diesen widerlichen Menschenwesen befreien. Das, meine Liebe, ist die Zukunft.«
     
     
    Shuttlehafen E93
     
    Artemis' Handy piepste. Damit hatte nicht einmal er gerechnet. Er zog einen Handschuh aus und riss das Handy

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