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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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schnarchender Kobolde hinweg. »Das war knapp.«
    »Das können Sie laut sagen«, stimmte Root ihr zu.
     
    * * *
     
    Cudgeon versetzte dem schlafenden Sputa einen Tritt. »Wie du siehst, hast du überhaupt nichts erreicht, Artemis Fowl«, sagte er und zog seinen Redboy. »Deine Freunde sind draußen und du bist hier drin. Die Kobolde sind bewusstlos und werden in Kürze mit ein paar besonders reaktionsfreudigen Chemikalien einer Erinnerungslöschung unterzogen. Genau wie ich es geplant habe.« Er lächelte Opal zu, die über ihnen schwebte. »Genau wie wir es geplant haben.«
    Opal erwiderte das Lächeln. Unter anderen Umständen hätte Artemis sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen können, doch seine Gedanken waren zu sehr mit der Möglichkeit seines unmittelbar bevorstehenden Todes beschäftigt.
    »Und nun werde ich ganz einfach die Kanonen auf deine Freunde umprogrammieren, die ZUP-Waffen wieder einsatzfähig machen und die Weltherrschaft übernehmen. Und nichts und niemand kann mich daran hindern.«
    So etwas sollte man natürlich nie sagen, schon gar nicht, wenn man ein Erzschurke ist. Damit beschwört man schließlich das Unheil nur herauf.
     
    * * *
     
    Butler stürmte den Flur entlang zu den beiden Elfen vor dem Allerheiligsten. Durch die Quartzscheibe in der Tür musste er mit ansehen, in welche prekäre Lage sich Artemis manövriert hatte. Wie sollte man seine Arbeit als Leibwächter erfüllen, wenn der eigene Schützling sozusagen von sich aus in die Schlangengrube sprang?
    Butler spürte, wie Testosteron sich in seinen Adern staute. Diese Tür war alles, was ihn von Artemis trennte. Eine kleine Tür, dafür entworfen, Unterirdischen mit Strahlengewehren standzuhalten. Er trat ein paar Schritte zurück.
    Holly wusste, was ihm durch den Kopf ging. »Lassen Sie's. Die Tür ist verstärkt.«
    Butler antwortete nicht. Er hätte auch gar nicht antworten können, denn sein wahres Ich war versunken in einem Meer von Adrenalin, hinter der schützenden Rüstung seiner gewaltigen Körperkraft verborgen.
    Mit lautem Brüllen stürmte Butler auf die Tür zu, sämtliche Energie auf das Dreieck seiner Schulter konzentriert. Die Aufprallwucht hätte ausgereicht, ein mittelgroßes Nilpferd umzuwerfen. Und die gegen Plasmastreuung und leichte körperliche Angriffe verstärkte Tür erwies sich als nicht Butler-sicher. Das metallene Türblatt zerknüllte wie Alufolie.
     
    Butler hatte so viel Schwung, dass er quer über die Gummifliesen des Allerheiligsten segelte. Holly und Root folgten ihm, nachdem sie sich kurz gebückt hatten, um sich Softnose-Lasergewehre von den bewusstlosen Kobolden zu schnappen.
    Cudgeon reagierte schnell und zog Artemis an sich. »Stehen bleiben, allesamt. Sonst töte ich den Menschenjungen.«
    Doch Butler beachtete ihn nicht. Sein letzter bewusster Gedanke war gewesen, Cudgeon auszuschalten, und das war jetzt sein einziges Lebensziel. Mit ausgestreckten Fäusten rannte er auf ihn zu.
    Verzweifelt hechtete Holly hinter Butler her und packte ihn am Gürtel. Doch er riss sie mit wie ein Hochzeitsauto eine Kette aus Blechdosen.
    »Butler, bleiben Sie stehen«, ächzte sie. Der Leibwächter ignorierte sie. Mit aller Kraft stemmte Holly ihre Fersen in den Boden. » Stehen bleiben! «, wiederholte sie, diesmal mit dem hypnotisierenden Tonfall des Blicks .
    Butler schien aufzuwachen, und schüttelte sein Höhlenmann-Ich ab.
    »So ist es brav, Oberirdischer«, sagte Cudgeon. »Hören Sie auf Captain Short. Wir werden sicher zu einer Einigung kommen.«
    »Gehandelt wird nicht, Briar«, entgegnete Root. »Die Sache ist gelaufen, also lass den Menschenjungen los.«
    Cudgeon drückte Artemis die Mündung des Redboy an die Schläfe. »Wenn ich hier was loslasse, dann eine Laserladung.«
    Butlers schlimmster Albtraum war eingetreten. Sein Schützling befand sich in den Händen eines Psychopathen, der nichts mehr zu verlieren hatte. Und er konnte nichts dagegen unternehmen.
    Ein Telefon klingelte. »Ich glaube, das ist meins«, sagte Artemis automatisch.
    Wieder ein Klingeln. Sein Handy, eindeutig. Erstaunlich, dass es überhaupt noch funktionierte, nach allem, was es durchgemacht hatte. Artemis klappte das Handy auf. »Ja?«
    Alle standen reglos da. Keiner wusste, was er tun sollte.
    Da warf Artemis das Handy Opal zu. »Für Sie.«
    Die Wichtelin beugte sich auf ihrem Hochsitz hinunter, um das Gerät aufzufangen. Cudgeon rang nach Luft. Sein Körper wusste instinktiv, was kommen würde, auch wenn

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