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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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»Also gut. Du hast dreißig Meter vor dir, und die Luft in deinem Helm reicht maximal für zehn Minuten. Lass die Filter geschlossen; die Luft wird zwar mit der Zeit etwas muffig, aber das ist immer noch besser, als Plasma in die Nase zu kriegen. Und hier, nimm das mit.« Er zog das erstarrte Haar aus dem Schlüsselloch. »Wozu?«
    »Nun, ich nehme an, dass du am anderen Ende wieder raus willst. Oder hattest du daran etwa nicht gedacht, Schlaukopf ?«
    Artemis schluckte. Nein, hatte er nicht. Um den Helden zu spielen, brauchte man mehr als blinden Mut.
    »Aber sei vorsichtig, wenn du es reinschiebst. Denk dran, es ist Haar, kein Metall.«
    »Verstanden.«
    »Und lass die Scheinwerfer aus. Das Halogen könnte das Plasma reaktivieren.«
    Artemis drehte sich der Kopf von all diesen lebenswichtigen Informationen.
    »Und schäum dich ein, sobald du kannst. Die Strahlenschutzkanister sind blau. Stehen überall rum.«
    »Blaue Kanister. Sonst noch was, Mister Diggums?«
    »Na ja, da wären noch die Plasmaschlangen...«
    Artemis wären beinahe die Knie weggesackt. »Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?«
    »Nein«, gab Mulch zu. »War ein Scherz. Deine Reichweite dürfte etwa einen halben Meter betragen, also rechne etwa sechzig Schwimmzüge, und dann nichts wie raus.«
    »Etwas weniger als ein halber Meter, schätze ich. Vielleicht dreiundsechzig Züge.« Er verstaute das Zwergenhaar in seiner Brusttasche.
    Mulch zuckte die Achseln. »Wie du meinst, Junge. Es ist ja deine Haut. Dann mal rein mit dir.«
    Der Zwerg verschränkte die Finger, und Artemis trat in den improvisierten Steigbügel. Gerade als er darüber nachzudenken begann, ob er es sich nicht doch noch anders überlegen sollte, schob Mulch ihn in die Röhre. Das orangefarbene Gel sog ihn auf und umschloss seinen Körper im Handumdrehen.
    Wie ein lebendes Wesen wand sich das Plasma um ihn. Luftblasen blubberten aus seiner Kleidung. Ein Funke berührte ihn am Bein, und ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Körper. Das nannte der Zwerg kitzeln?
    Artemis blickte durch das Gel nach draußen. Mulch spornte ihn mit erhobenem Daumen an, ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Wenn er hier lebend herauskam, beschloss Artemis, würde er den Zwerg auf seine Lohnliste setzen.
    Blindlings begann er zu kraulen. Erster Zug, zweiter Zug...
    Der dreiundsechzigste schien noch sehr weit weg.
     
    * * *
     
    Butler legte die SIG SAUER an. Das Dröhnen der sich nähernden Schritte war jetzt ohrenbetäubend und hallte von den Wänden wider. Schatten reckten sich um die Ecke, ihren Besitzern voraus. Der Diener zielte, so gut es ging.
    Ein Kopf erschien. Froschähnlich. Mit einer Zunge, die über die Augen leckte. Butler drückte ab. Die Kugel schlug ein melonengroßes Loch in die Wand oberhalb des Koboldkopfes, der sofort zurückgezogen wurde. Natürlich hatte Butler absichtlich danebengeschossen. Eingeschüchtert war immer besser als tot. Aber ewig konnte es nicht so weitergehen. Er hatte nur noch elf Schuss.
    Die Kobolde wurden mutiger und wagten sich immer weiter vor. Irgendwann würde er einen erschießen müssen.
    Der Diener beschloss, sich auf einen Nahkampf einzulassen. Leiser als ein Panther erhob er sich aus seiner Hockstellung und rannte den Flur hinunter, dem Feind direkt entgegen.
    Auf der ganzen Erde gab es nur zwei Männer, die in den verschiedenen Kampfkünsten besser ausgebildet waren als Butler, und mit einem von ihnen war er verwandt. Der andere lebte auf einer Insel im Südchinesischen Meer und verbrachte seine Tage damit, zu meditieren und Palmen zu zerlegen. Die Kobolde konnten einem Leid tun.
     
    * * *
     
    Die B'wa Kell hatte zwei Wachen an der Tür zum Allerheiligsten postiert. Beide waren bis an die Zähne bewaffnet und dumm wie eine ganze Wagenladung Brot. Trotz wiederholter Warnungen nickten sie gerade unter ihren Helmen ein, als die Elfen um die Ecke gelaufen kamen.
    »Guck mal«, murmelte der eine. »Elfen.«
    »Hä?«, sagte der andere, der dümmere von beiden.
    »Nicht wichtig«, sagte Nummer eins. »Die ZUP-Typen haben eh keine Waffen.«
    Nummer zwei leckte sich über die Augen. »Schon, aber die sind immer so nervös.«
    Genau in diesem Moment traf ihn Hollys Stiefel mit voller Wucht in die Brust und schleuderte ihn gegen die Wand.
    »He«, beschwerte sich Nummer eins und hob sein Gewehr. »Das ist nicht fair.«
    Sportliche Kicks waren nicht Roots Sache. Er rammte statt dessen den Wachposten mit seinem ganzen Körper gegen die Titantür.
    »Na

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