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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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Lachen, das stets einen Beiklang von Spott zu haben schien, standen plötzlich vor ihren Augen.
    Der Dorn in meinem Fleisch. Der Stachel in meinem Herzen, dachte Garsende widerwillig und seufzte. Sie hatte sich nun einmal für dieses Leben entschieden und die Stelle ihrer Mutter aus freien Stücken eingenommen, als sie gestorben war. Und dazu gehörte ein untadeliger Leumund, den sie nicht durch leichtsinnige Tändeleien aufs Spiel setzen durfte. Das hatte sie Lothar deutlich gemacht und ihn seither nicht wiedergesehen. Garsende hoffte, dass er ihr auch in Zukunft fernbleiben würde, sodass ihr Entschluss nicht wieder ins Wanken geriet.
    Energisch schüttelte sie den Gedanken an ihn ab. Sie hatte ganz andere Sorgen, die um vieles dringlicher waren!
    Und während sie ihre unterbrochene Arbeit an den Baldrianwurzeln wieder aufnahm, überlegte sie, was zu tun sei,
um der Drohung des jungen Schnösels von Rieneck zu begegnen.
     
    Der Burggraf verließ Garsendes Hütte mit gemischten Gefühlen. Sein Gespräch mit der Heilerin war anders verlaufen, als er erwartet hatte, dennoch fiel es ihm schwer, sich von seiner Vorstellung von ihr gänzlich zu verabschieden. Ihr Handwerk flößte ihm nach wie vor Misstrauen ein, und dass sie offenbar weder Ehemann noch Vormund hatte, trug nicht zu seiner Beruhigung bei. Andererseits musste er zugeben, dass ihre verständige Art ihn nicht unbeeindruckt gelassen hatte, und ihr Bericht über Matthäas Befinden ließ ihn ein wenig hoffnungsfroher in die Zukunft schauen. Auch musste die Kräuterfrau wohl eine gewisse Bildung genossen haben, und Bandolf fragte sich, wie es kam, dass sie dennoch allein in dieser Abgeschiedenheit lebte. Er beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen, sobald er den Kopf wieder frei hätte.
    Wie erwartet, empfing ihn Matthäa kühl, und auch Hildrun und Filiberta gingen ihm so weit wie möglich aus dem Weg. Sein spätes Frühstück wurde ihm in unwirtlichem Schweigen serviert. Mit Unbehagen dachte er an das Päckchen mit Kräutern in seiner Manteltasche, das die Kräuterfrau ihm für Matthäa mitgegeben hatte. Wie in aller Welt sollte er seiner Gattin Garsendes Geschenk nur überreichen, ohne sich eine Blöße zu geben? Endlich, nachdem er sich durch einen großen Humpen Bier ausreichend gestärkt fühlte, gab Bandolf seiner Gattin das Päckchen mit einem schiefen Grinsen. »Ich will Euch erlauben, die Kräuterfrau zu besuchen. Aber merkt Euch wohl, keine Heimlichkeiten mehr«, brummte er.
    Matthäa senkte den Kopf, und Bandolf bemerkte mit Erleichterung, dass ein angedeutetes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte.

    »Ihr seid schon manchmal ein recht ungehobelter Klotz«, sagte sie, noch nicht ganz besänftigt, und schaute ihn unter ihren Wimpern hervor an.
    »Das mag so sein«, gab er widerstrebend zu. »Aber ich habe nur Euer Wohl im Sinn, das wisst Ihr doch.« Er drückte ihr einen herzhaften Kuss auf die Wange.
    »Schafft Euch fort«, rief sie lachend und stieß ihre kleinen Fäuste gegen seine Brust. »Ich habe zu tun und keine Zeit für Eure Tändelei.«
    Sie wandte sich ab, und Bandolf fragte sich, wie seine Frau es anstellte, dass er sich jedes Mal fühlte, als hätte er den Kürzeren gezogen, obwohl er doch die Oberhand behalten zu haben glaubte.
    Er konnte nicht lange darüber nachsinnen. Kaum hatte er sich beglückwünscht, dass die häuslichen Wogen wieder geglättet waren, als ein junger Bursche in seinen Hof gestürmt kam und aufgeregt nach ihm verlangte. Der Burggraf müsse sogleich mit ihm kommen, stieß er atemlos hervor, denn bei den Gerbgruben habe man einen Toten gefunden.
    »Herrgott, wieso denn gerade ich?«, wollte Bandolf wissen und rümpfte die Nase über den Gestank nach Pfuhl und Jauche, den der Junge verströmte. »Hat der Tote denn keinen Herrn, der sich darum kümmern kann?«
    »So ist das nicht«, zischelte der Bursche durch seine Zahnlücken, und in seinem pockennarbigen Gesicht mischte sich die Gier nach Spektakel mit abergläubischer Furcht. »Schnorr, der Gerber, war ein Freier, Herr.«
    »Dann ist seine Familie für das Begräbnis zuständig«, erklärte Bandolf unwirsch.
    »Aber sie haben Würgemale an Schnorrs Hals gefunden«, rief der Junge aufgeregt. »Und die alte Gutrun, welche Schnorrs Weib ist, hat gesagt, da müsse der Burggraf her und herausfinden, wer‘s war, der den alten Schnorr um die Ecke gebracht hat.«

    »Das hat mir gerade noch gefehlt«, brummte Bandolf. Er brüllte nach Prosperius, und gemeinsam mit dem

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