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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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gut gehen. Iker grüßte ihn, nannte seinen Namen und trug sein Anliegen vor.
    »Die Akazie von Neith… Doch, ich habe schon von ihr gehört. Sie steht in einer gottverlassenen Ecke, in die sich höchstens mal ein paar Schäfer oder wilde Tiere verirren. Geh Richtung Nordwest und lass den Obelisken von Sesostris I. auf deiner Rechten. Die Sonnenscheibe auf seiner Spitze stellt die Wiedergeburt des Lichts außerhalb der Urgewässer dar. Was willst du denn bei dem heiligen Baum?«
    »Ich suche die alten heiligen Stätten dieser Provinz, um sie auf einer Karte einzuzeichnen.«
    Abends im Gasthaus erzählte der Deichaufseher seinen Freunden natürlich von diesem Gespräch. Die Beschreibung von Iker und seinem Esel kam dem Schiffsführer zu Ohren, den der Prophet losgeschickt hatte. Er würde seine Beute nicht mehr verlieren.

    Der Überfluss der Natur hatte nicht nur Vorteile. Ohne die Salbe gegen die Stechmücken, die auch Nordwind bekam, hätten sie kehrtmachen müssen. Den Beschreibungen eines alten Mannes zufolge, dem sie in einem Weiler begegnet waren, war es nicht mehr weit bis zu dem Baum der Göttin. Allerdings musste man sehr vorsichtig an einem See vorbei, der von Krokodilen bevölkert war. Eines der Tiere war wohl achtzig Jahre alt und hatte es sich im Licht der untergehenden Sonne bequem gemacht.
    Iker fragte sich, ob ihm Sekari wohl noch immer auf seinen Irrwegen folgte.
    Nachdem der Schreiber sich einen Weg durch ein Gewirr aus Tamariskenzweigen gebahnt hatte, stand er plötzlich vor einer großen Wasserfläche, die ganz verborgen in diesem dichten Bewuchs lag und sich in einem Weidenwäldchen verlor. Am Ufer saß ein Hirte und briet sich einen Barsch. Iker ging zu ihm. »Ist es noch weit zur Insel von Sobek?«, fragte er.
    »Kann schon sein.«
    »Ich bin der Schreiber Iker und suche die Stelle, an der die Akazie der Neith wächst.«
    Zerzaust und schlecht rasiert wie er war, wirkte der Schiffsführer wie einer dieser ungehobelten Einsiedler, die nichts mit anderen Menschen zu tun haben wollten, sich aber in ihrer Umgebung wie in der eigenen Hosentasche auskennen.
    »Was ist mit der Akazie von Neith?«, fragte er. »Was willst du denn von ihr?«
    »Ich will sie auf meiner Karte einzeichnen.«
    »Karten sind doch völlig überflüssig. Man verlässt sich besser auf sein Gefühl.«
    »Könntest du mir trotzdem helfen?«
    »Erst mal muss ich fertig essen. Hast du auch Hunger?«
    Iker setzte sich neben ihn, und die beiden aßen schweigend, bis der falsche Hirte schließlich aufstand.
    »Die Insel von Sobek liegt am Ende dieses Sees«, erklärte er.
    »Wir nehmen meine Barke.«
    Er bahnte sich einen Weg durch das Schilf und machte sein Boot los.
    »Halte dich am besten an meinem Arm fest«, empfahl er Iker.
    »Bei den vielen Räubern, die hier herumlungern, sollte man besser nicht stolpern.«
    Iker hätte seinem Führer nicht vertrauen dürfen. Gerade als Iker Schwierigkeiten mit seinem Gleichgewicht hatte, verpasste ihm der Kapitän einen heftigen Stoß. Kaum hatte der Königliche Sohn wieder alle Sinne beisammen und versuchte, an Land zu schwimmen, als sich auch schon das alte Krokodil auf ihn stürzte. Es griff nach Iker und verschwand mit ihm in den Tiefen des Wassers.
    »Auftrag ausgeführt!«, grölte der Kapitän.
    Der Mörder konnte sich aber nicht lange über seinen Erfolg freuen, weil Sekari aus einem Dickicht heraussprang und ihn mit einem Hieb in die Rippen seinerseits in den See beförderte.
    »Zu Hilfe«, schrie der Schiffsführer, »ich kann nicht schwimmen!«
    Selbst wenn Sekari ihm hätte helfen wollen, wäre es ihm unmöglich gewesen, weil sich bereits zwei andere Krokodile um diese wild um sich schlagende Beute stritten. Das eine ließ
    seinen Kiefer mit siebzig spitzen Zähnen um seinen Hals zuschnappen, das zweite packte ihn am linken Bein, und unter wildem Gezanke zerfetzten sie den Gehilfen des Propheten. Sekari war außer sich. »Ich habe ihn tatsächlich für einen richtigen Hirten gehalten, ich Trottel! Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, hätte ich doch nie gedacht, dass er Iker angreifen würde, bevor er ihn zu der Akazie geführt hatte.«
    Nordwind beobachtete die Wasseroberfläche, die sich vom Blut des Kapitäns rot färbte.
    »Ich kann Iker nicht einfach so im Stich lassen, ich tauche!«
    Nordwind stellte sich ihm in den Weg und hob sein linkes Ohr.
    »Was soll das heißen, nein? Vielleicht ist er nur verletzt, vielleicht…«
    Die großen Eselsaugen zeigten

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