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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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unsere rituellen Schätze?«
    »Antworte mir.«
    »Der Pharao selbst besitzt die Palette. Unser Hoherpriester, der Kahle, unternimmt nichts ohne ausdrücklichen Befehl des Königs.«
    »Was wünschst du dir, Bega?«
    »Ich will diesen Machthaber loswerden und den Platz einnehmen, der mir zusteht! In Anbetracht meiner Erfahrung und meines Alters bin ich der Richtige, um über Abydos zu herrschen.«
    »Warum hast du dich mit Medes verbündet?«
    Der Sekretär des Königlichen Rats sah, dass Bega in Verlegenheit geriet, und ergriff das Wort, wobei er keinen der wirtschaftlichen Aspekte verschwieg, die er mit dem Priester vereinbart hatte.
    »Das ist ausgezeichnet«, sagte der Prophet. »Macht nur so weiter. Wir stimmen in vielen Punkten überein, doch fehlt es euch an Weitsichtigkeit. Ich, der Prophet, bin im Besitz der Wahrheit. Eines Tages werde ich ein Gesetz verkünden, das endgültig ist und an dem kein einziges Wort verändert werden darf, weil Gott es mir eingeflüstert hat. Es wird für die ganze Menschheit gelten, und jeder, der sich ihm widersetzt, muss sterben. Jetzt gilt es zunächst, das größte Hindernis, das Pharaonentum zu überwinden und Ägypten in unsere Hand zu bekommen. Sind wir erst Herrscher über dieses Land, den Mittelpunkt der Erde, wird es für uns ein Kinderspiel sein, die übrigen Länder zu erobern.«
    So weit hatte Medes nicht gehen wollen, aber warum eigentlich nicht? Gergu würde tun, was Medes ihm sagte. Bega war so außer sich, dass ihm vollkommener Gehorsam als einziger Ausweg aus dieser aussichtslosen Lage erschien.
    »Wir werden Angst und Schrecken unter den Ungläubigen säen«, sagte der Prophet. »Die Gotteslästerer werden wir töten, alle Grenzen aufheben und die Frauen zwingen, wieder zu Hause am Herd zu bleiben und ihren Männern zu dienen. Wir holen uns das Gold der Götter und werden Osiris an seiner Auferstehung hindern.«

    35

    Die Stimme des Propheten ließ die Männer erschauern. Aus den Taschen seines wollenen Gewands holte er drei rote Quarzitstücke hervor.
    »Das Licht konnte diesen Steinen von Seth nicht schaden«, erklärte er. »Deshalb tragen sie noch immer das zerstörerische Feuer in sich, mit dem wir unsere Feinde besiegen können. Öffnet alle drei eure linke Hand!«
    Der Prophet legte Medes, Gergu und Bega je einen Stein in die Hand.
    »Macht jetzt eine Faust und presst die Hand so fest ihr könnt zusammen!«
    Alle drei Männer stießen einen Schrei aus. Der Quarzit brannte sich in ihre Haut, aber sie konnten nicht loslassen!
    Da breitete der Prophet seine Arme aus, und der Schmerz ließ
    nach.
    »Jetzt tragt ihr den Stempel von Seth in eurem Fleisch. Ihr seid nun seine Verbündeten und werdet mir ohne Widerrede gehorchen. Andernfalls gehen eure Körper in Flammen auf, und ihr müsst unter grausamen Qualen sterben.«
    Der Quarzit hatte sich zersetzt. Medes und die beiden anderen sahen in der Mitte der Handfläche den winzigen Abdruck vom Kopf des Gottes Seth mit der Okapi-Schnauze und den hoch aufgestellten großen Ohren.
    Bega war dem Ersticken nahe. Er, ein Diener von Osiris, wurde auf einmal zum Schüler von Seth, seinem Mörder!
    »Jetzt kann uns nichts mehr trennen«, sagte der Prophet.
    »Unser Bündnis ist besiegelt.«
    »Mit welchen Truppen greifen wir den Pharao an?«, fragte Medes.
    »Hat er nicht gerade eine neue Reichsarmee geschaffen?«
    »Ja, sie untersteht dem Befehl von General Nesmontu und ist nicht zu unterschätzen.«
    »Ein unmittelbarer Angriff kann nur zu unseren Ungunsten ausgehen«, gab der Prophet zu. »Ich habe ihm nichts anderes entgegenzuhalten als einen Trupp angeberischer, feiger Jammerlappen aus Kanaan. Es gibt nur einen Ausweg: Widerstand aus dem Untergrund.«
    »Mit welchen Waffen?«
    »Meine Leute in Kahun stellen ganz rechtmäßig Waffen für die ägyptischen Streitkräfte her, von denen sie genug für unsere Zwecke abzweigen. Wir werden an verschiedenen Punkten blutige Angriffe führen, die am Stuhl des Pharaos rütteln und Angst und Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten werden.«
    »Glaubt Ihr nicht, dass sich die unschuldigen Bürger gegen uns wenden?«, fragte Gergu.
    »Es gibt keine Unschuldigen. Entweder man ist für uns oder gegen uns. Wer sich dem Pharao unterwirft und Maats Gesetz achtet, macht sich schuldig. Ab sofort werdet ihr es, jeder an seinem Platz, ohne Unterlass mit Füßen treten. Ich will alles über Abydos und Sesostris, über seine Regierung, seine Truppen und seine Sicherheitskräfte wissen,

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