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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Auftraggeber ist tatsächlich eine ranghohe Persönlichkeit.«
    »Gehört er etwa zum unmittelbaren Gefolge des Pharaos?«
    »Mehr darf ich Euch dazu nicht sagen, dazu müssen wir uns erst besser kennen lernen. Aber was habt Ihr eigentlich so Wertvolles zu verkaufen?«
    »Folgt mir, ich zeige es Euch.«
    Gergus Magen krampfte sich zusammen. War das nicht ein Hinterhalt?
    »Habt keine Angst«, beruhigte ihn Bega. »Ich tue Euch nur einen Gefallen, den die zeitweiligen Priester sehr schätzen. Ihr gelangt jetzt gleich zur Terrasse des Großen Gottes.«
    Verwundert und voller Angst sah Gergu mehrere Kapellen vor sich, die entlang eines Prozessionswegs standen. Zusammen mit einem Heiligtum in einem Hof und einem baumbestandenen Garten waren sie von einer
    Umfriedungsmauer umgeben.
    »Wer genießt denn das Vorrecht, hier begraben zu werden?«, fragte Gergu.
    »Eigentlich niemand.«
    »Aber…«
    »Schauen wir uns eines der Gebäude an, dann werdet Ihr schon verstehen.«
    Die beiden Männer traten durch eine offene Tür in der Umfassungsmauer und gelangten in den Garten einer großen Kapelle. Am Fuß einer Sykomore, die der Himmelsgöttin Nut gewidmet war, befand sich ein Wasserbecken, in dem Lotusblumen blühten. An den Wänden standen Stelen, Statuen und Opfertische unterschiedlicher Größe.
    »Hier ruht kein Leichnam«, erklärte Bega. »Trotzdem können viele Würdenträger hier nahe bei Osiris sein – eben wegen der Grabmäler, die sie nach Abydos schicken durften und die von den ständigen Priestern auf geheimnisvolle Weise beseelt werden. So ist ihnen die Seelenwanderung möglich. Besitzt man eine Stele oder Statue nahe der Terrasse des Großen Gottes, ist einem die Teilnahme an seiner Ewigkeit gewiss. Meine Mitbrüder und ich vergießen oft Trankopfer, die als
    ›göttlicher Tau‹ gelten, und beräuchern mit Weihrauch, der
    ›göttlich macht‹, diese heiligen Steine. Die Namen der glücklichen Auserwählten werden so wiederbelebt.«
    Gergu war zutiefst beeindruckt und auch noch immer eingeschüchtert von der Erhabenheit dieses Ortes.
    »Das ist alles sehr eindrucksvoll, aber ich verstehe nicht…«
    »Ihr müsst genauer hinsehen.«
    Gergu versuchte, sich zu sammeln, konnte aber nichts anderes als die Kapellen und Votivdenkmäler entdecken.
    »Der Wert dieser Stelen, Statuen und Opfertische ist unschätzbar«, erklärte Bega, »denn sie wurden geweiht und vom Geist des Osiris durchtränkt.«
    Gergu wollte noch immer nicht verstehen.
    »Wollt Ihr damit etwa sagen…«
    »Alles, was nach Abydos kommt, wird strengstens in Augenschein genommen, aber nichts, was Abydos verlässt.«
    »Ihr wollt diese Kunstwerke herausschmuggeln?«
    »Nicht die Statuen, nicht die großen Stelen und auch nicht die Figuren von Würdenträgern, die ein Pharao mit einem Auftrag nach Abydos geschickt hat – aber die kleinen Stelen. In manchen Kapellen finden sich davon so viele, dass kein Mensch merkt, wenn einige verschwinden. Ihr müsst jedoch Käufer für diese Schätze finden, deren beschützende Kraft und Wirkung ungeheuer ist.«
    Das dürfte ein Leichtes sein, dachte Gergu, und ich werde den Preis auf die Spitze treiben.
    »Irgendwann kann ich Euch auch andere Waren bieten, die sich noch weitaus teurer handeln lassen, aber darüber sprechen wir ein andermal«, fuhr Bega fort.
    »Traut Ihr mir etwa nicht?«
    »Ich spiele mit großem Einsatz und möchte nicht verlieren. Zuerst möchte ich sehen, wie Ihr diesen ersten Handel abschließt.«
    »Ihr werdet nicht enttäuscht sein! Mein Gönner ist einflussreich und verschwiegen.«
    »Das will ich hoffen.«
    »Warum gibt es hier in Abydos eigentlich so viele Soldaten und Ordnungskräfte?«, wollte Gergu jetzt wissen.
    »Dabei handelt es sich um ein Geheimnis, das ich Euch vielleicht verkaufen werde. Es gibt sicher viele Gerüchte, aber nur die ständigen Priester und die engsten Vertrauten des Pharaos kennen die Wahrheit. Die außergewöhnlich ernste Lage erforderte strengste Geheimhaltung – alle Eingeweihten sind zum Schweigen verpflichtet.«
    »Und dieses Geheimnis wollt Ihr mir verraten?«
    Begas Miene wurde noch eisiger als sonst. »Wir werden sehen.«
    Langsam verließen die beiden Männer die Terrasse des Großen Gottes. Die Stille dieses Ortes wirkte allmählich beruhigend auf Gergus Nerven.
    »Bei Eurem nächsten Besuch werde ich Euch die erste Miniaturstele übergeben«, kündigte Bega an.
    »Wie sollen wir vorgehen?«
    »Seid unbesorgt. Und wenn der Handel erfolgreich ist,

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