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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Vorschlägen zufrieden und vergiss einmal mehr, dass die Nacht eigentlich zum Schlafen da ist.«
    »Man hat mich gewarnt«, sagte Medes lächelnd, »ich habe also keinen Grund, mich zu beschweren.«
    »Deine Aufgabe ist nicht gerade einfach, aber der König schätzt deine Arbeit sehr.«
    »Ist es nicht eine der schönsten Genugtuungen, wenn man seinem Land dienen kann? Entschuldigt mich bitte, aber ich habe keine Zeit zu verlieren.«
    Medes ging nach Hause und schickte einen Diener nach Gergu los, der sich gerade bei einer Überprüfung der Getreidespeicher vor seinen Untergebenen brüstete. Ehe er mit seiner Prahlerei endete, machte er noch einige gezielte Bemerkungen über die Faulheit der Beamten, um anschließend zum Haus seines Herrn zu eilen.
    »Heute Nacht müssen wir zuschlagen«, sagte Medes.
    »Sesostris wird dann allein in seinem Arbeitszimmer sein.«
    »Und was ist mit den Wachen?«
    »Die Ablösung erfolgt um ein Uhr nachts. Dann ist der Flur, der zu den Gemächern des Königs führt, ein paar Minuten unbewacht. Dein Syrer soll sich durch den Hintereingang einschleichen und sofort zur Sache gehen.«
    »Und wenn er auf ein unerwartetes Hindernis stößt?«
    »Dann soll er es beseitigen. Zeig ihm diesen Plan vom Inneren des Palastes, den soll er auswendig lernen. Danach verbrennst du ihn. Ist die Angelegenheit mit seinem Bruder geregelt?«
    »Ja, Herr, und zwar endgültig.«
    »Dann geh jetzt zu dem syrischen Verbrecher und sag ihm, was er zu tun hat.«

    Gergu konnte dieses Viertel einfach nicht leiden. Er fand die Stimmung dort bedrückend, ganz anders als in dem sonst so fröhlichen Memphis. Ein rauchender Müllhaufen verströmte beißenden Gestank. Streunende Hunde waren unterwegs auf der Suche nach irgendetwas Fressbarem. Überall lagen Ziegel auf dem Boden verstreut herum, so als würden die Häuser, für die sie eigentlich bestimmt waren, sowieso nie gebaut werden. Sogar bei Sonnenlicht wirkte der Unterschlupf des Narbigen schäbig.
    »Komm raus«, rief Gergu.
    Die Tür blieb verschlossen. Beunruhigt trat Gergu näher.
    »Komm jetzt sofort heraus!«
    Wenige Schritte neben Gergu liefen Ratten herum, die ihm allmählich unheimlich wurden. Als er gerade Steine nach ihnen werfen wollte, packten ihn von hinten zwei Hände um den Hals und hoben ihn hoch.
    »Am liebsten würde ich dich erwürgen!«, drohte der Narbige.
    »Hör auf damit«, konnte Gergu gerade noch herausbringen,
    »ich habe den ersten Teil deines Lohns für dich dabei.«
    »Wenn du lügst, zerquetsche ich dich.«
    Vorsichtig betastete Gergu seinen Hals. Dieser Schwachkopf hätte ihm eben beinahe das Genick gebrochen!
    »Also, her damit!«
    Der Oberaufseher für die Getreidespeicher beglückwünschte sich zu seiner klugen Umsicht. Da er damit gerechnet hatte, dass sich dieser zurückgebliebene Kerl so aufführen würde, hatte er ein Ledersäckchen mit einem herrlichen Lapislazuli darin eingesteckt.
    »Dieser Stein ist überaus kostbar und wertvoll. Und er ist nur der erste kleine Teil von deinem ganzen Lohn… Allerdings nur, wenn du heute Nacht zuschlägst.«
    Der Libyer streichelte den Schatz.
    »So was Schönes hab ich noch nie gesehen… Heute Nacht, sagst du?«
    »Ich zeige dir jetzt einen Plan vom königlichen Palast und erkläre dir, wie du hineinkommst. Wenn du deinen Auftrag erfüllst, kannst du in Saus und Braus leben. Hier ist das kurze Schwert, das du nehmen sollst.«
    Der wachhabende Offizier, der in den nächsten sechs Stunden für die Sicherheit im Palast zuständig war, ging bei der Ablösung nach eigenem Gutdünken vor und nicht nach Sobeks Vorgaben, die ihm übertrieben vorsichtig vorkamen. Er schickte einen Untergebenen in den Palast, der den Wachen mitteilte, dass die Zeit der Ablösung gekommen war. Dann verließ einer nach dem anderen, und zwar in der umgekehrten Reihenfolge, in der sie hineingegangen waren, den Palast. So konnte sie der Offizier nämlich ausmachen und zählen. Dann erst schickte er seine eigenen Leute an Ort und Stelle. Der Soldat, der den Dienstboteneingang bewachte, war froh, dass er endlich seinen Posten verlassen durfte. Er hatte Rückenschmerzen und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Kaum war er weg, als sich auch schon der Narbige in den Palast schlich, bereit, jeden niederzumetzeln, der sich ihm in den Weg stellen wollte.
    Der Syrer war am meisten überrascht.
    Von Schiefmaul gut auf diesen Einsatz vorbereitet, beobachtete er schon seit längerem die Umgebung und wartete auf das

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