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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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deshalb Butz verlassen hast … “
    Claire dreht sich zur Wand. Neben ihr liegt Konstantin und sie fühlt, dass er wach ist.
    Frederik hatte seinen Satz nicht beendet. Sie hatte ihn bestürmt, aber er war ihr ausgewichen. Und doch hatte kein Zweifel daran bestanden: Wenn sie - wer auch immer ‚sie‘ waren - herausbekamen, dass er ihr von ihnen erzählt hatte, würden sie sich an Frederik halten. Und schlimmer noch: Allein wenn sie Butz verließ, würde das Frederik in Gefahr bringen.
    Sie fühlt, wie Konstantins Hand das T-Shirt emporschiebt, das sie als Schlafanzug trägt. Er ist in ihr Zimmer gekommen, hat sich zu ihr gelegt - sie hat es nicht gewagt, ihn zu bitten, sie allein schlafen zu lassen. Die Erregung, die ihn durchläuft, scheint wie ein Knistern den ganzen Raum zu erfüllen.
    Sie hat ihn schon im Arbeitszimmer zurückgestoßen. Aber das ist es nicht, was sie am meisten beschäftigt. Sie kann mit ihm schlafen, sie hat ihn immer gern gehabt, ja vielleicht sogar geliebt - wie sie eine Zeit lang geglaubt hat. Was sie jetzt quält, ist, dass sie ihn noch immer mag, dass sie ihn respektiert und ihm zugleich das antun muss: Ihm verschweigen, dass sie nur aus Angst um einen anderen mit ihm schläft. Das hat er nicht verdient. Und doch weiß Claire nicht, was sie tun soll. Seine Bewegungen verwirren sie, der Drang, der ihn durchströmt, wird immer unaufhaltbarer.
    Sie unterdrückt ein Stöhnen, als er sie auf den Rücken dreht und sich neben ihr aufrichtet. Er hat ihr das T-Shirt fast völlig abgestreift, ihre Nacktheit stachelt ihn auf, peitscht ihn auf, reißt ihn auf, wie eine gerade erst verschorfte Wunde.
    Seine Lippen wandern an ihr herab und sie legt ihre Hände auf seinen Nacken. Als es geschieht, berühren ihre Lippen sein Ohr. In die Unerbittlichkeit, mit der er mit ihr schläft, scheint sich so etwas wie eine Ahnung von dem geschlichen zu haben, was ihr durch den Kopf geht.
    Sie spürt, dass Butz von ihr wie durchtränkt ist. Von der Glattheit ihrer Haut, der Wölbung ihrer Brüste, dem Duft ihrer Haare, dem Glanz ihres Blicks, den Bewegungen, mit denen sie sich ihm ausliefert, dem Geräusch ihres Atems …
    Es geht durch ihn hindurch wie ein Riss. Er dreht sich auf den Rücken, hält sie fest in seinen Armen, so dass sie auf ihm zu liegen kommt.
    Sie muss die Augen öffnen - er sieht sie an.
    Sie darf nichts sagen - und fühlt, wie sich ihr Gesicht zu einem Lächeln verschiebt, einem Lächeln, bei dem ihre Zähne zu sehen sind, einem Lächeln, dem er - wie sie nur zu gut weiß - noch nie widerstehen konnte.
    „Na“, haucht sie.
    „Na.“ Sein Griff verstärkt sich, ihre nackten, verschwitzten Leiber pressen sich aufeinander.
    Sie legt den Kopf auf seine Brust, ihre Haare fließen über seinen Körper, ihre Hände wandern über seine Haut.
    Und mit einem Mal begreift Claire, dass sie vielleicht nicht die Kraft haben wird, Frederik zu beschützen.


     
    „Es ist unser Rattenmann.“ Felix‘ Augen schillern. „Erst war er scharf darauf, von Ameisen und Heuschrecken überkrabbbelt zu werden. Dann habe ich gesagt: Warum versuchst du’s nicht mal mit Ratten?“
    Till starrt auf die Wand, hinter der die Schreie des Mannes immer wieder zu hören gewesen sind.
    „Wir haben ein paar von ihnen hinter ein Gitter gesperrt, das jedoch so dünn ist, dass sie es durchnagen können.“ Felix nickt - und Till sieht es vor sich. Das nackte Pfötchen am Ende des pelzigen Beins, die spitzen Krallen, die sich durch die feinen Maschen des Zauns hindurchstrecken. Oberhalb der Pfote hat das Tier seine Zähne an die Maschen des Gitters gesetzt. Seine Nase hüpft auf und ab, die Zähnchen vibrieren, zwacken, nagen und beißen auf den Draht, der bereits spröde wird, brüchig, dünn - bis er mit einem hellen, allerfeinsten Knacken an der Stelle zerbirst, die die Ratte angenagt hat. Stolz auf ihren Erfolg streckt sie ihr Pfötchen durch die vergrößerte Öffnung und setzt die Zähne an die nächste Masche.
    „Sie bedecken bereits den Boden“, flüstert Felix neben ihm, „krabbeln übereinander, recken ihre Nasen und drücken sich mit ihren nackten Krallen gegen seine Füße.“
    Till keucht. „Er will nicht mehr, warum lässt du ihn nicht raus?!“
    Aber Felix scheint Till gar nicht gehört zu haben. „Sie greifen nach seinem Hosenbein, eine hat begonnen, darunter emporzukriechen, andere krabbeln außen daran entlang. Er dreht sich im Kreis, reißt sie herunter, schleudert sie gegen die Wand, tritt um sich und

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