Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
Buch, in der anderen eine geladene Armbrust. Aus seinem Mundwinkel hing ein winziger Faden Speichel. Auf dem Boden neben ihm lagen zwei hölzerne Stiele und die Axt, mit der mich Ziggy angegriffen hatte.
    „Erwartest du noch jemanden?“
    Mit einem Ruck schreckte er auf. „Ich habe nicht geschlafen!“
    Als der Bogen sich mit einem leisen Geräusch aus der Armbrust löste und in der Tür landete, machte ich vor Schreck einen Satz zur Seite.
    „Um Himmels Willen, ich hätte dich umbringen können!“ Er sprang auf. „Schleichst du dich immer so an Leute heran, oder nur, wenn sie eine tödliche Waffe in den Händen halten?“
    Ich ging einen Schritt zurück. „Mir ist noch nie jemand begegnet, der schläft und gleichzeitig eine Waffe in der Hand hat.“
    Nathan streckte seine Arme aus und gähnte laut. Jedenfalls schien er prächtig zu schlafen, obwohl er mich eigentlich bewachen sollte. „Wie sehen die Stichwunden heute Morgen aus? Sind sie zugeheilt?“
    Ich hob den Saum meines T-Shirts an. Nathan nahm das Klebeband vom Verband und enthüllte eine hellrosafarbene Narbe.
    „Verdammte Scheiße“, rutschte es mir heraus. Ich berührte die Stelle mit meinem Finger. Das Gewebe zeigte noch nicht einmal einen Kratzer. Mein Körper hatte sich selbst geheilt, während ich geschlafen hatte. „Wie zur Hölle habe ich das denn geschafft?“
    „ Das Sanguinarius sagt, dass die Körpersäfte, die wir mit dem Blut zu uns nehmen, unser Gewebe erhalten und uns mit einer starken Fähigkeit zur Selbstheilung ausstatten. Ich bin sicher, dass das nicht sehr wissenschaftlich ist, aber es ist die beste Antwort auf deine Frage, die ich dir im Moment bieten kann.“ Er hielt inne, als fiele ihm etwas ein. „Du bist doch Ärztin. Falls du der Bewegung beitrittst, kannst du vielleicht in ihrer Forschungsabteilung arbeiten.“
    Falls. Die Entscheidung stand schon wieder zwischen uns und zerstörte die friedliche Morgenstimmung. Wir standen im Wohnzimmer und starrten uns wie potenzielle Feinde an, nicht wie Gastgeber und Gast.
    Als es an der Tür klopfte, wurde unser eisiges Schweigen durchbrochen. Nathan nahm sich einen der Stöcke und bedeutete mir, ich solle zurücktreten. Gerade als er die Klinke herunterdrücken wollte, ging die Tür auf.
    Nathan sprang vor, griff den Eindringling an und rang ihn zu Boden. Mit erhobenem Arm zielte er mit dem Stock auf das Herz des Mannes.
    „Hey, hey!“, rief der Eindringling. Er rollte unter Nathans Körper heraus.
    Ziggy stand auf und schüttelte sich den Staub von den Kleidern. Er strich sich seine langen fettigen Haare glatt und sah mich von oben bis unten an. „Sorry, Nate, ich wusste ja nicht, dass du Besuch hast.“
    Nathan schnauzte seinen jungen Mitbewohner an, ohne aus seinem Ärger einen Hehl zu machen. „Wo zur Hölle bist du die ganze Zeit gewesen?“ Er sah irritiert zur Tür. „Außerdem hätte ich schwören können, dass ich die Tür abgeschlossen hatte.“
    „So weit zum Thema Sicherheit“, grummelte ich. Nathans böser Blick hielt mich davon zurück, mir noch einen Kommentar zu erlauben.
    „Hab’ so herumgehangen“, gab Ziggy zur Antwort und zuckte mit den Schultern. „Ich habe im Lieferwagen geschlafen und bin dann direkt ins College gegangen. Ich bin nur gekommen, um zu spenden. Heute Abend habe ich noch einen Geschichtskurs. Und was ist mir ihr?“ Er deutete mit dem Kopf in meine Richtung. „Ist sie deine neue Freundin oder was?“
    „Neue Freundin? Was ist mit der alten?“, fragte ich. Ich hob die Augenbraue.
    Nathan verstand keinen Spaß. „Es gibt schon seit Längerem keine alte mehr.“
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand, der so aussah wie Nathan, lange ohne Freundin blieb. Auf der anderen Seite suchten die Frauen, die ich kannte, wie die klatschenden Krankenschwestern von der Station, sicherlich nicht unbedingt einen Vampir als potenziellen Lebenspartner.
    Nathan hing den schweren Wintermantel, den Ziggy auf den Boden fallen gelassen hatte, auf. „Ich möchte nicht, dass du die ganze Nacht unterwegs bist, schon gar nicht, wenn Cyrus in der Stadt ist. Und du hast unser Zeichen vergessen. Ich hätte dich fast umgebracht.“
    „Diesen Satz gebrauchst du offensichtlich häufiger“, unterbrach ich ihn, aber Nathan ignorierte mich.
    Ziggy ging direkt in die Küche, während Nathan und ich ihm folgten. Aus dem Kühlschrank nahm er sich eine Dose Limonade, auf der mit schwarzem Filzstift überdeutlich ein „Z“ geschrieben worden war und trank sie

Weitere Kostenlose Bücher