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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Familie und von deinen Freunden verabschieden. Von allen.“ Er stand auf. „Man ist einsam als Vampir.“
    „Ich habe keine Verwandten mehr, von denen ich mich verabschieden müsste. Ich meine, meine Eltern sind tot und ich habe ihre Verwandten nicht mehr gesehen, seitdem ich klein war. Abgesehen von der Beerdigung. Ich bin erst vor acht Monaten hergezogen, also hatte ich noch keine großartige Gelegenheit, Freundschaften zu schließen.“ Ich unterbrach mich. „Vielleicht von dir abgesehen. Du bist derjenige, der bis jetzt einem Freund am nächsten kommen würde.“
    Nathan sah nicht besonders glücklich darüber aus, dass er diese Rolle für mich erfüllte. „Du wirst deinen Job aufgeben müssen. Du kannst nicht länger im Krankenhaus arbeiten. Du stellst für die Menschen dort und deine Mitarbeiter eine Gefahr dar.“
    Das konnte ich nicht abstreiten. Ich hatte ihr Blut gestohlen, was nicht wirklich im Sinne der Patienten sein konnte. Aber die Aussicht, meine Arbeit als Ärztin aufzugeben, war für mich, nun ja, unvorstellbar. Nach Jahren an der Uni und einer endlosen Ausbildung in der Praxis hatte ich endlich das Ziel erreicht, von dem ich immer geträumt hatte. Ich hatte mein Privatleben fast völlig aufgegeben, um an dieses Ziel zu kommen. Wenn ich das aufgeben müsste, bliebe mir nichts mehr. Ich hatte nicht vor, durch das Schicksal oder was auch immer mir das Einzige, was mir etwas bedeutete, wegnehmen zu lassen. „Darüber debattiere ich nicht. Das geht dich nichts an.“
    Er seufzte. „Du hast recht, es geht mich nichts an. Aber wie willst du ihnen erklären, dass du keine Tagesdienste übernehmen kannst oder bei Sitzungen immer fehlen wirst? Wie willst du über die Tatsache hinwegtäuschen, dass du in zwanzig Jahren immer noch aussiehst wie … Wie alt bist du?“
    „Achtundzwanzig.“
    „In zwanzig Jahren wirst du immer noch so aussehen wie mit achtundzwanzig. Was willst du dann den Leuten erzählen?“
    „Botox?“ Ich gähnte. Die Wirkung des Medikamentes setzte ein. „Kann ich nicht bis nächste Woche warten, um mir all das zu überlegen? Wenn ich in deinen Verein eintrete, dann sagen sie mir sowieso, dass ich kündigen muss. Wenn nicht, töten sie mich doch eh, oder?“
    Er schien davon überrascht zu sein, was ich sagte, als habe er vergessen, dass ich noch nicht auf seiner Seite war. Er machte eine Bewegung, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich aber anders und knipste das Licht aus. „Schlaf jetzt. Wir können später darüber reden.“
    Als ob ich die Wahl hätte. Nur wenige Minuten, nachdem mich Nathan verlassen hatte, schlief ich tief und fest.
    Als ich wieder aufwachte, blinzelte ich verschlafen und versuchte mich zu erinnern, wann ich mir einen Goldfisch zugelegt hatte.
    Das Ding starrte mich erwartungsvoll vom Nachttisch aus an. Es schwamm in einer Kugel, in der sich ein kleines Plastikschloss befand. Einsamkeit stieg in mir hoch. Auch wenn Nathans Wohnung klein und unordentlich war, barg sie doch mehr Kleinigkeiten, die sie gemütlich machten, als mein Zuhause. Ich stellte mir vor, zu mir nach Hause zurückzukehren, in meine kahlen Wände mit den hohen Decken. Aber der Gedanke war schlimm, ich verdrängte ihn sofort wieder. Ich vergrub mein Gesicht in den Kissen und zog mir die Decke über den Kopf. Es schien eine Weile her gewesen zu sein, dass Nathan die Bettwäsche gewaschen hatte. Sie roch nach ihm, und schamlos sog ich den Duft tief ein. Ich stellte mir vor, dass er nackt hier liegen würde, wo ich jetzt lag. Ob er Frauen mit hierher nahm?
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Nathan, so wie ich ihn kennengelernt hatte, eine Beziehung führte. Wohl kümmerte er sich um Ziggy, wie sich ein Vater um seinen Sohn sorgt, aber familiäre Fürsorge hatte von Natur aus ihre Grenzen. Ich hatte Nathan erst vor einer Woche getroffen, aber man brauchte kein Genie zu sein, um zu erkennen, dass Nathan und emotionale Nähe keine unzertrennlichen Begriffe waren. Es grenzte wahrscheinlich an ein Wunder, dass er sich überhaupt ein Haustier hielt.
    Die Sonne war noch nicht untergegangen. Kein Geräusch kam aus dem Wohnzimmer. Während ich mein blutiges Sweatshirt ignorierte, zog ich kurz meine Jeans an und ging in Nathans T-Shirt hinaus in den Flur. Leise tappte ich in das Badezimmer. In Ermangelung einer Zahnbürste putzte ich mir mit dem Finger die Zähne, bevor ich losging, um den Rest des Apartments zu erkunden.
    Nathan lag quer über einem Sessel. In der einen Hand hielt er ein

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