Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
Danach erschien Nathans lebloser Körper auf dem Boden. Er lag in einer Blutlache.
    Bei diesem Anblick hielt ich den Atem an. Ich wollte schreien, aber es kam kein Ton aus meinem Mund. Aber Nathan war nicht tot. Das ist nur ein Trick , sagte ich mir. Lass’ dich davon nicht beeindrucken.
    Die Illusion verschwand so schnell, wie sie erschienen war.
    Dahlia lachte und freute sich wie ein Kind über ein neues Spielzeug. „Das hast du mir abgenommen? Für eine Ärztin bist du nicht sonderlich schlau.“
    Ich drehte mich zu ihr um und spürte, wie sich etwas in mir veränderte. Einen Moment lang glaubte ich, Angst in ihren Augen sehen zu können, aber sie blieb stehen und wehrte sich nicht, als ich sie zu Boden rang. Ich wollte ihr die Kehle aus dem Hals reißen, nicht um zu trinken, sondern nur, um sie zu töten. Der Gedanke daran, dass sie dem einzigen Menschen, der mir je geholfen hatte, etwas antun könne, machte mich wahnsinnig vor Wut.
    Ein lautes Händeklatschen unterbrach mich, bevor ich sie schließlich zur Strecke bringen konnte. Ich sah auf und Dahlia stieß mich mit dem Fuß weg. Sie hatte mehr Kraft, als ich vermutet hätte.
    Es war Cyrus selbst, der auf uns zukam. Sein blondes Haar war noch länger als das letzte Mal, es fiel fast bis zum Boden. Er trug einen altertümlich aussehenden blutroten Brokatmantel, und unter dem Saum, der bis auf den Boden reichte, schauten seine nackten Füße hervor.
    Das war das Monster, das mich in einen Vampir verwandelt hatte. Er sah nicht aus wie die Kreatur, die mich angegriffen hatte. Sein Gesicht war jung und hübsch. Nur die verschiedenen Farben seiner Iris deuteten darauf hin, wer er wirklich war. Und sein Gesichtsausdruck. Er sah sehr aufgebracht aus.
    „Wenn du nicht die nächste Mahlzeit auf meinem Esstisch sein willst, dann lässt du sie zukünftig in Ruhe“, warnte er Dahlia mit einer tiefen angenehmen Stimme.
    Er würdigte sie jedoch keines Blickes, während er auf mich zukam. Jeder einzelne seiner Schritte hatte die Eleganz einer Raubkatze. Ich erzitterte, als wir uns in die Augen sahen. Er verzog seinen Mund mit einem zufriedenen Lächeln, als er mir vom Boden aufhalf.
    Dahlia schniefte theatralisch. Cyrus drehte sich um und zeigte mit einem Finger in ihre Richtung. Ein tödlich scharfer Fingernagel schien im Licht auf, er war perfekt und sehr elegant gefeilt.
    „Raus hier!“, schrie er, und sie kam auf die Beine, um so schnell, wie es mit ihren kurzen Beinen ging, aus dem Raum zu rennen.
    „Du wirst herausfinden, dass Ungehorsam eine Sache ist, die ich bei meinen Liebsten nicht tolerieren kann“, sagte Cyrus und drehte sich mit einem entschuldigenden Achselzucken zu mir um. „Bitte erlaube mir, mich vorzustellen. Ich bin …“
    „Wir kennen uns bereits.“
    Er zog eine wunderbar geschwungene Augenbraue in die Höhe. „Ach ja?“
    Mit Lichtgeschwindigkeit zog er mich an seine Brust. Durch seine Berührung brannten meine Venen, und ich bewegte mich nicht. Ich hatte Angst, dass ich mich sonst schamlos wie eine rollige Katze an ihm gerieben hätte. Das waren die Blutsbande, von denen Nathan gesprochen hatte. Es war beängstigend und wunderbar zugleich.
    Niemals zuvor in meinem Leben hatte ich das Gefühl gehabt, so völlig die Kontrolle zu verlieren wie in diesem Moment. Noch hatte ich jemals diese absolute Erleichterung gespürt wie in den Armen meines Herren. Als er mich berührte, verschwand die ganze Einsamkeit der letzten Monate, als hätte die Leere in meiner Seele nur diesen einen Sinn gehabt, dass ich zu ihm fand und er mich erfüllte. Er gab mir das Gefühl, so rundum ganz zu sein, dass ich mich fragte, ob ich jemals wieder ohne ihn glücklich sein könnte oder ob ich mein altes Leben vermissen würde, wenn ich diesen Raum nie wieder verließe.
    Cyrus hielt seine Wange an meine und roch an mir.
    Ich hörte das Blut in den Adern meines Schöpfers pochen, es zwang mich, mich nicht zu wehren. Ich könnte nicht sagen, ob ich fortlaufen wollte, auch wenn ich mich erinnern könnte.
    „Oh, ja. Ich kenne dich.“ Seine Stimme klang wie ein dunkles, erstauntes Flüstern in meinen Ohren. „Du bist sogar noch schöner, als ich dich in Erinnerung hatte.“
    Er stricht mit den Händen meine Arme entlang. Ich zitterte. Meine Knie knickten ein und ich sank zurück, nur seine Arme hielten mich.
    Jetzt begriff ich, warum die Bewegung die Blutsbande für so wichtig hielt. Sie waren inniger als Liebe, besser als Erfolg. Das Blutsband war die Spitze und die

Weitere Kostenlose Bücher