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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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geradewegs an. „Ich erinnere mich an die Nacht, jedenfalls an das meiste. Du hast mir nie dein Blut zu trinken gegeben. Es drang in meinen Körper ein, nachdem ich dich mit der Glasscherbe verletzt hatte, aber es war ein Zufall.“
    Schwer seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Er betrachtete mich lange, bevor er wieder zu sprechen begann: „Du hast mein Blut in dir, Carrie. Auch wenn ich ursprünglich nicht vorgehabt habe, es mit dir zu teilen, fließt es doch in dir. Das macht dich so besonders für mich.“
    Ich starrte ihn an. „Du hast mich angegriffen und dann liegengelassen, bis ich fast gestorben wäre. In der Leichenhalle schien dir mein Schicksal nicht besonders am Herzen zu liegen.“
    Cyrus hob eine Hand, um mich zu bremsen. „Bitte, entschuldige mich. Diese verdammten Augen trocknen so schnell aus.“
    Er nahm ein Obstmesser zur Hand und stach es in sein geborgtes Auge. Das Organ fiel mit einem leise quietschenden Geräusch auf den Tisch und zerlief dort. Ich erinnerte mich an den schrecklichen Anblick des Wächters im Leichenkeller.
    Cyrus lehnte sich über das Gesicht des Mädchens und stach ihm ein Auge aus. Als er es in seine leere Höhle gesteckt hatte, schälte er ihr auch das zweite Auge heraus und ließ es in sein Glas fallen. Es sank auf den Boden wie eine Olive in einem Martini.
    „Ich hatte zwei wunderbar gesunde Augen, als ich in diese Stadt zurückkam. Frische sind schwer zu bekommen, und bevor sie von großem Nutzen sein können, trocknen sie schon wieder aus.“
    Meine berufsbedingte Neugierde übermannte mich. Ich vergaß, bei welchem Thema wir eben noch gewesen waren, und fragte: „Wie funktioniert das?“
    „Ich weiß es nicht.“ Er blinzelte einige Male, als habe er sich gerade neue Kontaktlinsen in die Augen getan. Ein winziger Tropfen Blut rann seine Wange hinunter wie eine Träne. „Ich nehme an, es hat mit den regenerativen Körpersäften im Blut zu tun.“
    „So etwas gibt es nicht, Körpersäfte. Geht das auch mit anderen Körperteilen? Mit Gliedmaßen?“ Ich rutschte auf meinem Stuhl nach vorn. „Wie ist es mit Zähnen?“
    „Woher soll ich das wissen, Carrie? Ich verstehe ja deinen Wissensdurst, aber es gibt Fragen, auf die weiß noch nicht einmal das verdammte Sanguinarius eine Antwort.“ Er nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas. Am Boden rollte das Auge herum und starrte in meine Richtung.
    Ich war kurz davor zu kotzen.
    Cyrus bemerkte es entweder nicht oder es war ihm gleichgültig. „Ich lasse die Diener ein Zimmer für dich herrichten, aber ich fürchte, es wird bis zur Abenddämmerung nicht fertig sein. Du kannst heute bei mir bleiben. Ich bin sicher, dass wir eine amüsante Ablenkung finden werden, mit der wir die langweilige Zeit des Tageslichtes ausfüllen können.“
    „Hey, hey.“ Ich wedelte mit den Händen, als wollte ich ein Flugzeug in seine Parkposition einwinken. „Ich bleibe nicht hier.“
    Es war nicht so, dass ich nicht versucht war. Die Blutsverbindung war ein starkes Aphrodisiakum, mal abgesehen davon, dass ich gerade mitansehen musste, wie er an einer Leiche herumgefummelt hatte, als sei sie ein Brathähnchen. Aber ich war nur hergekommen, um einige Informationen zu bekommen, nicht um einen unglaublich schmutzigen One-Night-Stand zu erleben.
    Cyrus Ausdruck wurde ungeduldig. „Ich dachte, du sagtest, deine Wohnung sei abgebrannt. Dann brauchst du einen Ort, wo du wohnen kannst.“
    „Ich habe noch eine Alternative. Hast du mein Apartment angesteckt, damit ich keine Bleibe mehr habe und zu dir kommen muss?“
    „Ich habe überhaupt nichts getan. Falls Dahlia sich an deinem Hab und Gut vergriffen haben sollte, tut es mir leid. Das Schauspiel, das ein Feuer hervorruft, scheint sie sehr zu faszinieren. Ich kann nicht rückgängig machen, was sie getan hat. Alles, was ich dir anbieten kann, ist eine Unterkunft. Und ein wenig Unterhaltung.“ Er streckte sich über den Tisch und streichelte meine Hand.
    Ich verdrehte die Augen. „Das ist wirklich sehr großzügig von dir, aber es gibt da diese Organisation, die mich töten wird, wenn ich bei dir bleibe.“
    „Die Bewegung?“ Sein Lachen hallte an den Wänden wider. „Sie wollen uns alle einfangen und uns dann sterben lassen.“
    „Du hältst nicht viel von dieser Bewegung, oder?“, fragte ich.
    „Nein. Ich halte nichts davon. Ich sehne mich seit Jahren nach einem Partner, aber aufgrund der Einschränkungen durch diese verdammte Organisation durfte ich keinen meiner

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