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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Verhältnis, das man kaum brüderlich nennen kann.“ Cyrus stand auf und durchquerte den Raum. „Also Nolen ist jetzt tot, oder? Ich bin froh, das zu hören, auch wenn ich es selbst gern getan hätte.“
    Nolen? „Er ist nicht tot. Aber Dahlia muss rückgängig machen, was sie ihm angetan hat.“
    Cyrus lachte, als habe ich einen guten Witz gemacht. Er nahm zwei Zigarren aus dem Mahagoni-Humidor und bot mir eine an. Ich lehnte ab. „Ich will, dass er stirbt, Carrie. Warum zur Hölle sollte ich ihm helfen wollen?“
    „Weil es das Richtige ist.“ In meinen Ohren hörte sich meine Antwort schrecklich naiv an.
    „Aber Carrie, hast du mich nicht gerade eben bezichtigt, aus Spaß an der Freude zu töten?“ Er knipste die Spitze ab, zündete die Zigarre an und nahm ein paar Züge.
    Ich versuchte, wegen des ekligen süßen Aromas nicht zu würgen. „Dann ändere meine Meinung, gib mir Dahlia.“
    Er bewegte sich auf mich zu. Ich spürte, was er vorhatte, und wappnete mich.
    Aber er streckte seinen Arm zu schnell aus, sodass ich nicht rechtzeitig beiseitetreten konnte. Seine Zigarre fiel auf den teuren Teppich. Er legte einen Arm eng um meine Taille und zog mich fest an sich. Dann riss er meinen Kopf an meinen Haaren zurück.
    „Ich möchte nur etwas klarstellen, damit wir uns nicht länger missverstehen. Es ist mir gleichgültig, was du von mir hältst. Egal, was geschieht, am Ende fließt immer noch mein Blut durch deine Adern. Du gehörst mir!“
    „Nein!“ Mein Instinkt sagte mir, mich freizumachen, aber ich wollte Cyrus nicht die Genugtuung geben, den Eindruck zu hinterlassen, dass ich ihn fürchtete.
    Er beugte sich vor und berührte meine Kehle mit seinen Lippen. Zu unseren Füßen brannte die Zigarre immer weiter. Ich konzentrierte mich darauf, um das Gefühl, wie er mit seiner Zungenspitze meine Haut berührte, zu verdrängen.
    „Dein Teppich ist dabei, Feuer zu fangen.“ Ich ging einen Schritt zurück, und zu meiner Überraschung ließ er mich gehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Willen aufbrachte, gegen ihn zu kämpfen. Ohne ihr überhaupt Beachtung zu schenken, trat er die Zigarre mit seinem nackten Fuß aus.
    Ich schluckte und sah ihm direkt in die Augen. „Wenn du Nathan sterben lässt, dann wird die Bewegung dafür sorgen, dass dich jemand anderes jagt. Jemand, der stärker ist als Nathan. Sie werden dich wie einen Hund jagen. Und das möchte ich nicht.“
    „So, das möchtest du also nicht?“ Er lächelte mich gefährlich an, was mich nicht gerade beruhigte.
    „Nein.“ Plötzlich wurde mein Mund trocken, als ich merkte, dass ich tatsächlich meinte, was ich sagte. „Du bist mein Schöpfer.“
    Als habe er mit dieser Sache nichts weiter zu tun, zuckte er mit den Schultern. „Nun, ich kann nicht zulassen, dass mir Nolen folgt. Du hast ja gesehen, was er mir das letzte Mal angetan hat. Und ich mag nicht kämpfen. Es gehört sich nicht für einen Gentleman. Kannst du dir irgendetwas vorstellen, was mich so ein unschönes Risiko eingehen ließe?“
    Natürlich konnte ich das. Nur wollte ich es ihm nicht unter die Nase reiben. „Sag es einfach, Cyrus.“
    Er schloss die Augen, als würde er eine köstliche Speise genießen. „Ich liebe den Klang meines Namens auf deinen Lippen. Wie Musik!“
    „Ich habe keine Zeit für solche Spielchen, nun sag schon!“ Ich war selbst von meiner Deutlichkeit überrascht.
    Er schnalzte mit der Zunge. „Du hast keinen Sinn für dramatische Momente. Schön. Versprich mir, dass du zu mir zurückkommst und hierbleibst, dann werde ich deinem ‚Nathan‘ helfen.“
    Ich hielt ihm meine Hand hin, in der Absicht, entschlossen zu wirken. Anstatt sie zu schütteln, nahm er jeden einzelnen Finger, führte ihn an seinen Mund und küsste die Fingerspitze. Genauso gut hätte er meine Hand anzünden können, denn ein schneidendes Gefühl zog meinen Arm herauf.
    „Dann hätten wir das ja geklärt.“ Er ging zu der Flügeltür und warf sie mit Schwung auf. „Dahlia!“ Sein Rufen drang laut durch das dunkle Foyer. Innerhalb von Sekunden erstrahlte die Eingangshalle in hellem Licht.
    „Du riefst nach mir?“, säuselte sie mit weicher Stimme, während ihre Absätze auf dem Marmorboden ein klackendes Geräusch machten. Dann schrie sie auf.
    Cyrus hielt sie an ihren roten Locken fest und schleuderte sie in das Arbeitszimmer. Sie trug fast dieselbe Kleidung wie in jener Nacht, als ich sie kennenlernte: ein enges schwarzes Hemd und einen langen Rock. Nur etwas war

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