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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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einmal widerstanden. Versuch, dich zu konzentrieren.
    „Ist dieser Teppich nicht himmlisch?“, fragte er mich und deutete auf den gemusterten Perser unter uns. „Wenn diese Teppiche gewebt werden, bauen die Weber bewusst immer einen Fehler ein. Weißt du auch, warum?“
    Ich antwortete nicht.
    „Weil nur Allah etwas Perfektes erschaffen kann.“ Er seufzte leise. „Ich habe mir diesen Teppich schon über hundertmal angesehen, aber ich kann den Fehler einfach nicht finden.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Dieser Teppich erinnert mich an dich. Du wärst perfekt, wenn es da nicht diesen einen kleinen Fehler geben würde.“ Er kitzelte mich mit einer Kralle am Ohr. Ich zitterte.
    „Und der wäre?“, fragte ich.
    Er lehnte sich zu mir herüber und ich spürte seinen Atem in meinem Ohr. „Deine Menschlichkeit.“
    Während er sich wieder zurücklehnte, verschränkte er seine Hände vor der Brust. „Hast du noch einmal über mein Angebot nachgedacht?“
    „Ja, habe ich.“ Es stimmte.
    „Und?“
    „Ich bin noch unentschlossen. Aber ich werde meine Menschlichkeit niemals aufgeben, auch wenn ich mich für dich entscheiden würde.“
    „Warum nicht?“
    „Weil es falsch ist. Töten, nur zum Spaß, ist falsch.“ Ich starrte ihn kühl an. „Ich habe gehört, was du mit dem kleinen Mädchen gemacht hast.“
    „Mit welchem genau?“ Er zwinkerte mir zu. „Ich frage mich, ob du überhaupt daran gedacht hast, dir einmal die Mühe zu machen, auch andere zu fragen, was sie von dieser idealistischen Bewegung halten? Es wird Krieg geben. Glaubst du wirklich, dass du auf der Seite der Gewinner sein wirst?“
    „Ich werde jedenfalls nicht auf der Seite sein, die sich auf einen Mord einen runterholt. Das ist das Wichtigste.“
    Sein Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an. „Carrie, du machst dich selbst zu einer Märtyrerin, obwohl ich dich doch zu einer Königin machen könnte.“
    Seine Nachdenklichkeit wirkte echt. Ein Blick aus seinen Augen brachte mich so weit, zu versprechen, dass ich es mir noch einmal überlegen würde. Ich strich ihm eine blutige Träne von der Wange. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
    „Bleib bei mir Carrie“, flüsterte er in meine Handfläche.
    Schnell zog ich die Hand von seinem Gesicht zurück. Meine Finger schmerzten von dem Kontakt mit seiner Haut und ich schüttelte mich vor Wut. „Ich bin wegen Dahlia hier.“
    „Was um Himmels willen willst du von Dahlia? Abgesehen von dieser nutzlosen Feuergeschichte, für die ich sie schon in ausreichendem Maße bestraft habe, hat sie alles auf meine Anweisung getan. Wenn du jemanden bestrafen willst, dann, verdammt, bestrafe mich.“ Er lächelte mich hinterhältig an.
    Ich tat ihm nicht den Gefallen, darauf zu reagieren. „Hast du Dahlia geschickt, um mich zu töten?“
    Er kniff die Augen zusammen. „Wie bitte?“
    „Tut mir leid, aber stottere ich? Sie hat versucht, mich umzubringen. Und das schätze ich nicht sonderlich.“
    Cyrus verzog die Stirn, jetzt schien er irritiert. „Wenn sie versucht hätte, dich zu töten, dann wärest du mittlerweile schon tot. Sie ist sehr stark.“
    „Nun, sie hat es nicht ganz geschafft.“ Ich stand auf und ging hinüber zu den Fenstern, die bis zum Boden reichten. Die Vorhänge waren noch nicht aufgezogen, sodass er sich über das drohende Sonnenlicht so schnell keine Sorgen zu machen brauchte. Ich hatte mir noch nie einen Sonnenaufgang angeschaut, deshalb hatte ich keine Ahnung, wie lange so etwas dauerte. Oder, was viel wichtiger war, an welchem Punkt die Sonnenstrahlen mich töten würden. Ich muss zu Nathan zurück.
    „Ah, du hast Mr. … getroffen. Was macht er so? Mr. Grant?“
    Im Stillen verfluchte ich meine Gedanken. Ich hatte nicht darauf geachtet, in Cyrus’ Gegenwart nicht an Nathan zu denken und nun wusste er es.
    Es war sinnlos zu lügen. „Ja.“
    „Und ich nehme an, dass er dir von unserer … gemeinsamen Vergangenheit erzählt hat?“ Cyrus bemühte sich, seine Wut während des Sprechens zu unterdrücken, aber ich konnte sie durch die Blutsbande spüren. „Kein Wunder, dass du auf dieser menschenfreundlichen Schiene bist.“
    Ich riss mich zusammen, obwohl mir viele Gedanken durch den Kopf gingen. „Er hat mir erzählt, dass er den Auftrag erhalten hat, dich zu töten. Er sagte mir auch, dass ihr dasselbe Blut habt.“
    „Ja, das stimmt. Ich habe ihn nicht erschaffen, aber ich war dabei, als mein Meister ihn verwandelte. Jetzt herrscht zwischen uns ein

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