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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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zu Nathan würde ich niemals als vierzig durchgehen. Danach zu urteilen, wie häufig ich mich ausweisen musste, wenn ich Alkohol kaufte, hielten die meisten Menschen mich für jünger als einundzwanzig. Alle zehn Jahre hätte ich wieder studieren müssen, nur um weiter als Ärztin arbeiten zu können. Es wäre die Hölle, nur schlimmer.
    Diesen Brief wollte ich morgen Abend unter der Tür von Dr. Fullers Büro hindurchschieben, bevor ich zu Cyrus zurückging.
    Dann riss ich noch eine Seite aus dem Buch und begann, Nathan zu schreiben, und das war wesentlich schwieriger.
    Nathan,
    ich will nicht so tun, als würden wir uns jemals wiedersehen, jedenfalls nicht als Freunde. Ich habe mich entschieden, zu meinem Meister zu gehen, das ist das Beste für mich. Bitte glaube mir, dass ich auch Dir wirklich nur das Beste wünsche. Ich verstehe, dass Du für die Bewegung einen Auftrag zu erfüllen hast. Ich werde es nicht persönlich nehmen, wenn Du versuchst, diesen Auftrag bis zum Ende zu erfüllen. Aber sei Dir sicher, dass ich Dich bis zu meinem Ende bekämpfen werde. Niemand hat das Recht, darüber zu befinden, ob ich lebe oder sterbe. Wenn du jemals mir gegenüber die leiseste Freundschaft empfunden haben solltest, dann vergiss bitte, dass es mich jemals gab.
    Carrie

SONNENUNTERGANG
    Je mehr ich mich bemühte, nicht daran zu denken, was ich vorhatte, desto schwerer fiel es mir, müde zu werden. Stattdessen packte ich meine Sachen in eine Tasche und wartete. Ich starrte Nathans Wecker an; ich fühlte mich wie ein Gefangener, der in der Todeszelle auf das Morgengrauen wartet. Bald würde meine Zeit um sein.
    Eine Weile lauschte ich, wie Nathan im Wohnzimmer herumräumte. Obwohl er mir gesagt hatte, er wolle sich um die Versicherungspapiere für den Laden kümmern, hörte ich nur das Geräusch von Popkorn in der Mikrowelle und Musik von Led Zeppelin. Er hörte sich die Platte Houses of the Holy zweimal an, bevor ich die Federn der Couch knirschen hörte, als er sich hinlegte. Häuser der Heiligen.
    Ziggy ging gegen acht Uhr aus dem Haus. Als ich ihn gegen zwölf Uhr mittags wiederkommen hörte, öffnete ich die Schlafzimmertür und wartete, bis er bemerkte, dass ich wieder wach war.
    Das dauerte nicht allzu lange. Sein untersetzter Körper versperrte fast den ganzen Türrahmen, als er ins Schlafzimmer trat. Um mich nicht ansehen zu müssen, spielte er mit dem Ring an seinem Zeigefinger, der einen riesigen Totenkopf als Ornament trug. „Also, lass mich raten, du gehst jetzt?“
    „Ja.“ Ich setzte mich auf das Bett mit der saubersten Bettwäsche seit wahrscheinlich unglaublich langer Zeit. „Ich will dir nicht zu lange zur Last fallen.“
    „Du hast mit Cyrus eine Vereinbarung getroffen.“ Das war nicht als Frage gemeint. Das Kind war kein Dummkopf.
    „Es wäre nett von dir, wenn du Nathan nichts davon erzählen würdest. Er muss das nicht wissen.“
    „Also werde ich Nate anlügen … aus welchem Grund noch einmal? Was kannst du mir dafür bieten?“, fragte Ziggy.
    „Ich bitte dich als Freund darum, ihm nichts zu sagen. Ich möchte nicht, dass ihm etwas passiert.“
    „Warum? Wirst du ihn verletzen?“, fragte er und sah sich im Wohnzimmer um. Gleichzeitig zog er einen Holzpflock aus seiner Gesäßtasche. „Nate ist mein Dad. Er hat sich um mich gekümmert, seitdem ich neun bin. Ich habe keinen Grund, dich nicht zu töten, wenn du ihm drohst.“
    „Ich drohe ihm nicht. Ich will nur nicht, dass er nach mir sucht. Cyrus würde ihn töten.“
    Ziggy lachte. „Genau. Du versuchst doch nur, deinen Arsch zu retten, weil du keine andere Wahl hast. Was zur Hölle willst du eigentlich?“
    Ich wollte all das vergessen und endlich etwas Schlaf bekommen. Danach wollte ich aufwachen und den beiden helfen, angekokelte Traumfänger aus dem Laden zu retten. Am liebsten wäre ich nie wieder zurück zu Cyrus gegangen. Ich hatte bereits eine Ewigkeit in seinem Haus verbracht. Also gab ich Ziggy einfach meinen Brief. „Gib ihm den, nachdem ich einen Vorsprung habe.“
    Er las ihn nicht sofort, wie ich angenommen hatte. „Gut. Noch was?“
    Ich sah ihm dabei zu, wie er den Zettel in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Ich schloss die Augen. Meine Kehle war trocken. „Nein.“
    „Er mag dich. Das wird ihn sicherlich schocken.“
    Diese leise ausgesprochene Erklärung hätte mich eigentlich überraschen sollen. Aber nachdem ich Nathans Zeichnung von mir gefunden hatte, war ich schon selbst darauf gekommen. „Ich

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