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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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schon wieder. „Es tut mir leid. Ich bin einfach sehr müde, und mein neues Leben macht mich immer noch ziemlich fertig. Wird das irgendwann einmal besser?“
    Nathan lächelte. „Was mich angeht, nein. Vielleicht hast du mehr Glück.“ Wir schwiegen beide und vermieden, auf das Bett zu sehen.
    Er streckte die Arme hinter seinen Kopf und gähnte, um Augenkontakt mit mir zu vermeiden. „Hey, vorhin, als wir …“
    „Vergiss es“, unterbrach ich ihn schnell. Ich wusste, dass das passieren würde. Es gab keinen Grund, an Erinnerungen festzuhalten, wenn wir morgen um dieselbe Zeit Feinde sein würden.
    Ich glaubte, in seinen Augen die Enttäuschung sehen zu können, aber er überspielte sie mit einem etwas erzwungenen Lachen. „Ja, das wird wohl das Beste sein. Wir waren in dem Moment einfach ein bisschen übermütig, und dann gerieten die Dinge außer Kontrolle.“
    „Genau“, stimmte ich ihm zu. „Gar kein Thema.“
    „Nun, dann glaube ich, ist es Zeit, mir mal meine Versicherungsunterlagen für den Laden anzuschauen. Willst du fernsehen oder so?“
    „Nein, ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde.“ Ich sah auf das Bett. „Soll ich heute Nacht die Couch nehmen?“
    Er zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf mich. „Heute, Carrie. Gewöhn dich endlich an die Vampir-Zeit. Aber nein, ich werde noch eine ganze Weile wach sein, und ich will dich nicht stören. Wir können uns auch morgen über unsere zukünftigen Schlafgelegenheiten Gedanken machen.“
    „Morgen“, wiederholte ich stumpf.
    Er sah mich besorgt an, streckte seine Hand aus und berührte mich am Arm. „Alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja klar, es geht mir gut. Ich bin nur müde.“ Das war noch nicht mal gelogen. Aber als wir uns eine gute Nacht gewünscht hatten und er mich in seinem Schlafzimmer alleine ließ, konnte ich einfach nicht einschlafen. Stattdessen sah ich mich nach einem Stück Papier und einem Stift um. Auf dem Boden, zwischen dem Bett und der Wand, fand ich ein Skizzenbuch, in dessen Spiralbindung ein Bleistift geklemmt war. Das würde genügen.
    Ich schlug die erste Seite auf und hielt inne. Eine unglaublich schöne, fast fotografisch genaue Zeichnung von einem schlafenden Jungen war auf der ersten Seite. Am Rand stand in extrem männlicher Handschrift, die einen starken Kontrast zu der gekonnten Zeichnung darstellte, etwas geschrieben: Ziggy, elf Jahre alt.
    Ich blätterte weiter und fand ähnliche Zeichnungen. Meistens war Ziggy darauf abgebildet, unterschiedlich alt, aber immer schlief er auf den Bildern. Ich kannte Ziggy zwar nicht gut, aber ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass er nie stillhalten würde, um Porträt zu sitzen. Daher war er auf den Zeichnungen nur in schlafendem Zustand zu sehen. Einige wenige Skizzen, auf denen er wach war, wurden durch Fotos ergänzt, die mit einer Briefklammer an die Seite geheftet waren. Ich blätterte zu den letzten Seiten, in der Hoffnung, ein paar leere Blätter zu finden. Doch beim letzten Bild hielt ich geschockt inne.
    Es sah so aus wie ein Foto von der Nacht, in der wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Offensichtlich hatte Nathan es aus der Erinnerung gezeichnet, denn der Mantel, den ich getragen hatte, reichte nur bis zur Hüfte, nicht bis zu den Knien, und meine Haare hatte ich zu einem Pferdeschwanz gebunden, nicht wie hier offen getragen, sodass auf der Zeichnung meine Haare bis auf die Schultern fielen. Aber das war eindeutig ich auf dem Bild.
    Ich war geschmeichelt, aber ich musste mich fragen, was für ein Mensch er war, wenn er sich solchen Träumereien hingab, er kannte mich doch erst weniger als zwei Wochen.
    Auf der anderen Seite: Was für ein Mensch würde seine Freiheit für das Leben eines anderen aufgeben, den er oder sie erst seit weniger als zwei Wochen kannte?
    Zitternd riss ich das Blatt aus der Bindung und faltete es so lange, bis es in die Tasche meiner Jeans passte. Ich glaube, es sollte mich irgendwie an ihn erinnern. Dann riss ich eine freie Seite aus dem Buch und fing an zu schreiben.
    Der erste Brief, den ich verfasste, fiel mir leichter als erwartet. Mein Kündigungsschreiben an das Krankenhaus war einfach und professionell. Und da ich es handschriftlich auf einer unordentlich ausgerissenen Seite schrieb, war es außerdem wahrscheinlich auch der letzte Sargnagel für meine Karriere als Ärztin.
    Aber das war auch wirklich gleichgültig. Nathan hatte recht. Irgendwann würden die Leute im Krankenhaus bemerken, dass ich nicht alterte. Im Gegensatz

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