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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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schubste einen Posten zur Seite. „Keine Angst, ich werde ihm nicht nachgehen“, gab ich ihnen Bescheid, als sie mich aufhalten wollten. Ich sagte ihnen die Wahrheit. In einigen Stunden würde die Sonne untergehen, und ich hatte eine Verabredung mit Nathan. Für dieses Treffen brauchte ich meine Kräfte.
    Weil ich nicht wusste, wie Nathan reagieren würde, wenn er mich sah.

EIN UNANGENEHMES WIEDERSEHEN
    Als ich das Zimmer betrat, sah ich, dass der Posten, den ich damit beauftragt hatte, Ziggy zu bewachen, eingeschlafen war. Ich weckte ihn, entließ ihn kühl und holte noch eine Decke aus meinem Bett, um Ziggy zuzudecken.
    Die Müdigkeit kroch mir in alle Knochen und ich seufzte, als ich auf die Uhr sah, die auf dem Kaminsims stand. Ich konnte nur noch wenige Stunden schlafen, bevor ich Nathan treffen würde. Und ich wusste, dass ich nicht sofort einschlafen würde. Ich warf mich von einer Seite auf die andere und konnte nicht abschalten. Cyrus war noch wach. Ich spürte seine Wut und seine Rastlosigkeit, aber ich nahm es mir nicht zu Herzen. Warum er auch immer zornig sein mochte, es hatte weniger mit mir zu tun als mit dem, was in seiner Vision geschehen war.
    Als ich aufwachte, war ich recht unausgeschlafen und zog mich leise an, weil ich Ziggy nicht aufwecken wollte. Als ich durch den Salon ging, schaute ich nach ihm. Er sah nicht mehr aus wie ein Junge. Jetzt wirkte er wie ein Mann. Cyrus’ Grausamkeiten hatten die letzten Spuren eines kindlichen Gemüts aus seinem Gesicht gewischt. Wenn mir dieser Gedanke schon das Herz brach, wie musste es dann erst Nathan ergehen? Ich beschloss, ihm nicht zu erzählen, was Cyrus getan hatte.
    Weil alle schliefen, war das Haus zum größten Teil noch still. Ich hatte den deutlichen Eindruck, dass hier niemand zeitig ins Bett ging, um früh aufzustehen. Einige Posten gingen herum und bereiteten die Zimmer für neue Gäste vor, die bald dort einziehen würden.
    Vorsichtig ging ich zur Hintertür hinaus, nachdem ich besorgt einen Blick von außen in das Arbeitszimmer geworfen hatte. Auf dem Rasen lag Neuschnee. Ich versuchte nicht daran zu denken, dass mich das Heckenlabyrinth, das mit glitzernden Eiskristallen bedeckt war, an The Shining erinnerte. Ich gruselte mich schon genug, ohne dass Jack Nicholson mir auf den Fersen war.
    Ich dachte an Cyrus, um ihm einen unschuldigen Gedanken wie „Ich gehe nur mal eben spazieren“ zu schicken. Aber ich hatte den Eindruck, ich würde mental versuchen, eine Backsteinmauer einzureißen. Cyrus ignorierte mich.
    Einen Augenblick lang schmerzte mich seine Ignoranz. Dann fiel mir ein, dass ich schließlich nicht wollte, dass er spürte, was ich vorhatte. Ich hatte schon Ärger genug, da musste ich mir nicht auch noch Sorgen darüber machen, ob mein Meister mich in Stücke reißen würde, nachdem ich ihn verraten hatte.
    Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht wusste, ob Nathan meine Nachricht erhalten hatte, und falls ja, ob er überhaupt kommen würde. Wenn mich jemand sah, dann war ich so gut wie tot. Ich konnte noch nicht einmal eine Politesse anlügen, wenn ich falsch geparkt hatte. Was, wenn Clarence mich verraten hatte? Er mochte einfach keine Vampire. Warum sollte ich von ihm Hilfe erwarten können?
    Ich hielt mich im Schatten der Mauer. Ich war mir sicher, dass ich mit jedem Schritt meinem Tod ein Stück näher kam. Meine anfängliche Scheu war zu einer ordentlichen Angst angewachsen, als ich endlich bei der Pforte angekommen war. Dort gab es keinen Schatten und ich stand im Hellen. Als ich durch die Eisenstäbe sah, holte ich tief Luft.
    Auf der anderen Seite des verwitterten Gitters stand Nathan. Er erschrak, als er mich sah.
    Ich hatte mir vorher nicht überlegt, wie es sein würde, wenn ich Nathan zum ersten Mal wiedersah. Ich glaube, ich hatte angenommen, dass ich entweder um mein Leben betteln oder mit ihm kämpfen müsste. Aber ich war nicht darauf vorbereitet, dass er so ein verzweifeltes Gesicht machte und sich wie ein Mann in einer Gefängniszelle an den Gitterstäben festhielt.
    „Wo ist er? Geht es ihm gut?“, fragte er mich und spähte hinter mich auf die Wiese.
    „Ihm geht es gut“, versicherte ich ihm. „Er ist nur müde. Er hatte eine anstrengende Nacht.“
    Nathans Kiefermuskeln spannten sich an, als er durch seine aufeinandergepressten Zähne zischte: „Ich schwöre dir, Carrie, wenn ihm irgendetwas passiert ist …“
    „Hey!“, unterbrach ich ihn. „Glaubst du wirklich, ich würde ihm wehtun?“
    „Ja,

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