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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Mensch, aber er musste damals viel körperliche Arbeit geleistet haben.
    Dieser Mann ist dein Schöpfer. Er ist das Blut, das durch deine Adern fließt. Ich küsste ihn auf den Mund. Gleichgültig, wie sehr ich versuchte, ihn zu hassen, irgendetwas hielt mich immer wieder davon ab. Die Blutsbande? Oder die Tatsache, dass ich mich von ihm, trotz seiner Grausamkeit und Verderbtheit, krankhaft angezogen fühlte?
    Wenn ich in seiner Nähe war, wollte ich ihn besitzen. Wenn ich nicht um ihn herum war, hasste ich ihn. Wenn ich nur meine eigenen Gefühle von denen der Blutsbande unterscheiden könnte, dann wüsste ich, was ich für ihn empfand. Vielleicht würde ich dann wieder mein eigenes Blut in meinen Adern spüren, nicht nur sein pochendes. Mit einem Arm zog er mich näher an sich heran, als habe er Angst, ich könne weglaufen. Seine andere Hand lag auf seiner Brust. Ich nahm sie in meine. Sie war erstaunlich elegant, obwohl jeder Fingernagel lang und scharf gefeilt war. Ich erinnerte mich daran, was Nathan darüber gesagt hatte, dass Vampire anders aussahen, wenn sie alterten. Wenn ich lange genug lebte, wie würde ich aussehen?
    Leicht hob ich seine Hand und fragte mich, wie unsere verschränkten Finger wohl aussähen. Wenn er in seinem Schlaf wehrlos war, könnte ich wohl bestimmen, welche Visionen ich durch seine Augen wahrnahm? Ich verschränkte meine Finger mit seinen und schloss die Augen.
    Bevor mich eine große Welle umspülte, warf sich Cyrus gegen meinen Körper, als habe er einen Albtraum. Dann sah ich mich in einem roten Meer, und ich spürte einen unheimlichen Schmerz. Ich öffnete meinen Mund beziehungsweise Cyrus öffnete seinen und er schrie voller Angst aus ganzer Kehle. „Vater!“
    „Halt still, Junge. Dein Bruder hat sich nicht so angestellt!“ Als Cyrus seine Augen öffnete, sah er das ernste Gesicht, dessen Stimme ich gehört hatte. Obwohl seine Haut gealtert war und man ihr sein Alter und das harte Leben mit großer körperlicher Anstrengung ansah, war er meinem Schöpfer doch sehr ähnlich. Der Mann hatte Blut auf seinem Hemd und auf seinem schon ergrauten Haar. Seine Hände wühlten in Cyrus’ Brust herum, als suchte er etwas, das er herausreißen wollte.
    In einem kurzen Moment drehte sich alles, dann sah ich etwas anderes. Das Gesicht vor mir gehörte plötzlich einer jungen Frau. Ihr Körper war leblos, ihre Augen standen weit offen, ihr Blick war leer. Der schreckliche Schmerz in Cyrus’ Brust setzte erneut ein. Er konnte nicht atmen … er konnte sich nicht bewegen.
    Er konnte nicht beten.
    Sein Vater lachte und das Echo hallte in Cyrus’ Ohren wider. Seine Schreie waren heiser, denn seine Stimme war rau von seinem Flehen um Gnade. Ein lautes Röhren schleuderte mich aus diesem Traum heraus, und ich setzte mich keuchend auf, während Cyrus gleichzeitig aus seinem Traum erwachte.
    Seine Gesichtszüge verrieten seine Wut. „Und, hast du einen guten Einblick bekommen?“
    Der Cyrus, den ich kannte, war verschwunden. An seine Stelle trat ein unbarmherziger John Doe. Ich duckte mich und schämte mich zugleich für diese Bewegung. „Ich wollte wissen …“ Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. „Ich wollte wissen, wie ich wirklich zu dir stehe, und ich dachte, es würde mir klarer, wenn ich einen Einblick in deinen Geist bekäme.“
    Diese Erklärung würde ihm nicht genügen, wenn er seine Wut an mir auslassen wollte. Ich schaute im Zimmer umher, dann fiel mein Blick auf die riesige Narbe auf seiner Brust. „Ich wollte wissen, wie du diese Narbe bekommen hast.“
    Falsche Antwort. Er griff meine Schultern und warf mich aus dem Bett. Ich fiel zu Boden und tat mir weh. Der weiche Teppich schnitt mir ins Fleisch wie Rasierklingen.
    „Verschwinde!“ Er stand sofort aus dem Bett auf und nahm sich seinen Morgenmantel.
    Ich stand ebenfalls auf und rieb mir meine wunden Knie. „Sei nicht böse. Es ist nicht so, dass ich …“
    „Hast du mich verstanden? Ich habe dir gesagt, du sollst verschwinden!“
    Er ging im Zimmer auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Ich dachte, er wollte mich schlagen, aber jedes Mal wenn er seine Hand hob, ballte er sie nur frustriert zur Faust und ließ sie sinken. Endlich gab er auf und ging zur Tür. Den beiden Wachen rief er zu: „Ich bin in meinem Arbeitszimmer und möchte nicht gestört werden.“ Sie stellten sich hinter ihm in den Türrahmen.
    Nicht nur mein Körper schmerzte, ich war auch verletzt, abgewiesen worden zu sein. Ich ging hin und

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