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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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entgegenzunehmen, den er mir gab. „Was ist das?“
    „Informationen. Damit bezahle ich dich für Ziggy. Mach damit, was du willst.“
    Ich überflog das Papier. „Nathan, das sind Schlachtpläne!“
    „Mach damit, was du willst“, wiederholte er. „Aber wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich am Dreißigsten hier nicht unbedingt aufhalten.“
    Ich runzelte die Stirn und sah noch einmal auf das Blatt Papier. „Am 30. Januar?“
    Nathan schnaufte. „Hat er dir nicht davon erzählt?“
    „Nein, wir haben bisher keine Zeit gehabt.“
    Er lachte ironisch. „Das glaube ich sofort.“
    „Nicht deswegen“, ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. „Wir haben … noch nicht …“
    Nathan zuckte mit den Schultern. „Ist mir eigentlich auch egal. Schau dir diese Pläne an. Den Rest kann dir dein Meister erzählen. In der Zwischenzeit überlege dir, wie du Ziggy heil da rausbringen kannst. Wie erreiche ich dich, wenn es nötig ist?“
    „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht über Clarence. Er geht jeden Tag einkaufen. Nahrungsmittel.“ Ich hoffte nur, dass der Diener die Nachrichten überbrachte, die er bekam. Offensichtlich hatte er mir dieses Mal geholfen, sonst wäre Nathan kaum hier, aber wir waren immer noch weit davon entfernt, so etwas wie beste Freunde zu werden.
    „Der Typ, der mir deine Nachricht gebracht hat? Derjenige, der für Cyrus arbeitet und hier lebt?“ Nathan sah mich ungläubig an. „Wie wäre es so: Wenn ich mit dir reden will, dann komme ich nach Sonnenuntergang hierher. Jeden Abend, regelmäßig.“
    „Wenn ich kommen kann.“ Das war eine Vereinbarung.
    Dann drehte er sich um, als wolle er fortgehen, aber ich rief ihm nach. Es klang verzweifelt und fast ein bisschen theatralisch. Ich wollte ihm erklären, warum ich auf dieser Seite des Zaunes stand. Ich wollte, dass er wusste, dass ich nur aus dem einen Grund hier lebte, nämlich weil ich mich dafür entschieden hatte.
    Aber stattdessen stand ich nur da, starrte ihn an und bekam keinen Ton heraus. Er sah mich mit großen Augen an und ich hatte das Gefühl, als unterdrücke er seine Wut.
    „Pass auf ihn auf, Carrie“, sagte er. Dann drehte er sich um und ging mit schnellen Schritten davon.
    Ich kehrte ins Haus zurück. Mir war kalt, nicht nur von den eisigen Temperaturen, sondern auch von der Stimmung, die zwischen uns geherrscht hatte. Auch wenn ich ihm erzählt hätte, was geschehen war, hätte es nichts genützt. Nathan hätte sofort zu den Waffen gegriffen, als sei ich eine Prinzessin, die von dem bösen Zauberer in einem Schlossturm gefangen gehalten wird. Dann müsste ich wiederum erklären, dass dieses Fräulein gar nicht gerettet werden wollte.
    Was den bösen Zauberer anging, der rannte an der Prinzessin vorbei, als sie sich in dem Flur vor ihren Zimmern begegneten.
    „Guten Morgen, Sonnenschein“, rief ich ihm nach. Statt zu antworten, knallte er seine Tür zu.
    Ziggy war schon wach, als ich meine Räume betrat. Er trug die Hose vom Abend zuvor und beugte sich gierig über eine Schüssel Müsli, als Clarence den Kopf zur Tür hereinsteckte.
    „Hey, hast du Nate getroffen?“ Ziggy bemühte sich, fröhlich zu klingen, aber ich merkte, wie verzweifelt er war und wie sehr er hoffte, eine Nachricht von Nathan zu bekommen.
    Ich sah Clarence müde an. Es war unglaublich unbeholfen von Ziggy, vor einem Menschen, den er nicht kannte, so offen über Nathan zu sprechen. „Jaaa.“
    Mit gerunzelter Stirn deutete Ziggy mit dem Daumen auf Clarence. „Mach dir keine Sorgen um ihn. Er behält Geheimnisse für sich, oder Clarence?“
    „Ich bin verschwiegen wie ein Grab“, stimmte Clarence postwendend zu.
    Trotzdem war mir nicht ganz wohl bei der Sache, dass er sowohl von Ziggy als auch von Nathan wusste.
    „Was hat er gesagt?“ Ziggy nahm die Schüssel vom Marmortisch, und Clarence nutzte die Gelegenheit, den Milchrand wegzuwischen, den sie hinterlassen hatte.
    Ich wählte meine Worte sorgfältig. „Er will, dass du nach Hause kommst.“
    Ziggy schlürfte Milch von seinem Löffel und starrte den Untersetzer an, den Clarence auf den Tisch gelegt hatte. „Ist er mir immer noch böse?“
    „Er war nie böse auf dich.“ Ich ließ mich neben ihn auf das Sofa fallen. „Nathan liebt dich.“
    So unauffällig wie ein Gespenst, das sich in den Ecken eines Zimmers verbirgt, schenkte mir Clarence ein Glas Blut ein und drückte es mir im Vorbeigehen in die Hand. Ich dankte ihm, sah aber Ziggy an. „Willst du nach

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