Die Villa in Florenz: Intime Geschichten 3 (German Edition)
hochstehendem Spitzenkragen. Die Lippen und Augen der Abgebildeten schienen zu leuchten.
Plötzlich stellte sich Marina vor, selbst in diesem Kleid zu stecken. Sie war in ihrer Phantasie nun eine Bürgersfrau der Spätrenaissance, die ihren Liebhaber erwartete.
Dieser betrat gleich darauf wirklich den Raum. Er trug einen Schoßrock, hohe Stiefel mit Sporen und einen Degen. Außerdem sah er natürlich genauso aus wie Vittorio.
Marina bog ihren Kopf zurück, als er sie auf den Nacken küsste. Seine Arme umschlangen sie. Nun glitten seine heißen Hände unter ihre wallenden Röcke...
»Gefällt Ihnen das Bild, Signorina?«
Vittorio hatte Marina angesprochen. Sie fühlte, dass ihre Wangen glühten. Noch niemals war sie von einem Tagtraum so aus der Wirklichkeit gerissen worden wie gerade eben jetzt!
Sie konnte nur stumm nicken.
»Es stellt eine Kurtisane aus dem 16. Jahrhundert dar«, erklärte der Makler. »Sie hat sich zahlreichen mächtigen Männern hingegeben...«
Marina hätte schwören können, dass Vittorio von ihren erotischen Phantasien wusste oder sie zumindest ahnte.
Doch bevor sie etwas erwidern konnte, zerstörte Eleonores Handy mit seinem schrillen Klingeln die knisternde Spannung.
Marinas Patentante aktivierte das Telefon. Sie führte ein kurzes Gespräch auf Englisch. Gleich darauf schaltete sie den Apparat wieder ab.
Marina spürte, dass etwas geschehen war.
»Ich muss sofort nach London!«, erklärte Eleonore knapp. »Es gibt Probleme mit meinen britischen Aktien. Das muss ich persönlich mit meinem Anlageberater klären.«
»Schade...«, murmelte Marina.
»Wieso schade? Du bleibst natürlich hier! Wenn alles glatt läuft, bin ich morgen früh zurück. Du sollst doch die Villa für mich beurteilen, Kindchen.«
»Selbstverständlich kann die Signorina hier im Haus übernachten«, sagte Vittorio hilfreich. »Wie Sie bemerkt haben werden, ist die Villa komplett möbliert.«
»Da hörst du es!« Eleonore küsste ihr Patenkind auf die Wangen. »Ich bin morgen früh zurück! - Rufen Sie mir ein Taxi, Signore?«
»Selbstverständlich!«
Gleich darauf war die Millionärin verschwunden.
Erst jetzt begriff Marina, dass sie nun mit diesem aufregenden Mann allein in der Villa war...
»Wollen wir mit der Besichtigung fortfahren?«
Vittorio hatte leise gesprochen, als hätte er es mit einer Kranken zu tun. Und in gewisser Weise stimmte das auch. Marina war liebeskrank. Sie sehnte sich mit jeder Faser ihres Körpers nach diesem attraktiven Mann...
Über eine große Freitreppe aus Kirschholz führte der Makler die Studentin in das erste Stockwerk.
»Der bisherige Besitzer ist nach Amerika ausgewandert, Signorina. Er ist Fabrikant und hatte die Nase voll von den hohen Steuern in Italien -, jedenfalls hat er die Villa mit allen modernen Annehmlichkeiten ausstatten lassen.« Mit diesen Worten öffnete Vittorio eine Tür und schalte eine Lampe an.
Marina erblickte eine traumhafte Badelandschaft aus Marmor. Und inmitten des Raums einen Whirlpool!
»Modernste Technik.« Vittorio hatte diese Worte gehaucht. Er war hinter Marina getreten. Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Hals. Er berührte sie nicht, fasste sie nicht an.
Doch die Nähe zu seinem sehnigen Körper verursachte ein unbändiges lustvolles Kribbeln in Marinas Innerem.
»Möchten Sie den Pool ausprobieren, Signorina?«
»Ich...«, krächzte die Studentin. Sie brachte kein Wort heraus.
Stumm schaute sie zu, wie der Makler den Pool in Betrieb setzte. Bald schon blubberte das warme Wasser, und der Duft eines betörenden Badesalzes verbreitete sich in dem marmorverkleideten Raum.
»Wollen Sie sich nicht entkleiden, Signorina?«
Bevor Marina es verhindern konnte, hatte Vittorio ihr die Kostümjacke von den Schultern gestreift. Sie hielt den Atem an, als er den Reißverschluss ihres knielangen Rocks öffnete.
Heiße und kalte Schauer liefen ihr über den Rücken, denn nun schob er ihr seidenes Höschen über ihre wohlgeformten Oberschenkel nach unten.
Für einen Moment zuckte der Gedanke an Karsten durch Marinas Bewusstsein, verursachte ihr ein schlechtes Gewissen.
Doch bald war sie splitternackt. Vittorio hob sie auf seine kräftigen Arme und senkte sie vorsichtig in das wohlig-warme Wasser.
Die Düsen des Whirlpools massierten Marinas Körper auf raffinierte Weise.
Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie Vittorio seinen Anzug und den Rest seiner Kleidung ablegte. Er hatte die drahtige Figur eines Leichtathleten.
Ein fast
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