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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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machen wir schleunigst, dass wir wegkom-
    men.«
    Elias stellte seine Kaffeetasse ab und schaute Krywald
    fragend an. »McCready hat sich in dem Punkt etwas be-
    deckt gehalten. Was genau meinen Sie mit ›meiner Aufga-
    be‹?«
    Krywald warf Stein einen kurzen Seitenblick zu, bevor
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    er antwortete. »Abgesehen von dem Inhalt des Stahlkoffers
    hier neben mir, ist das Wrack das letzte mögliche Binde-
    glied, das zu einer verdeckten Operation der Firma führen
    könnte, die in den Siebzigern durchgeführt wurde. Sie
    brauchen nicht zu wissen, worum es dabei ging. Ich selbst
    kenne nicht alle Einzelheiten. Wenn etwas davon durchsi-
    ckern würde, hätte das sehr, sehr negative Konsequenzen.
    McCreadys Befehle sind eindeutig. Der Koffer soll nach
    Langley gebracht werden, wo er vernichtet wird, und alle
    Spuren des Wracks müssen beseitigt werden. Um den Kof-
    fer kümmere ich mich. Das Wrack ist Ihr Job.«
    Elias schaute ihn eine Weile stumm an. »Sie meinen, ich
    soll es in die Luft jagen?«
    »Der Junge kapiert schnell«, bemerkte Krywald trocken.
    »Ins Schwarze getroffen, Mr. Elias. Sie gehen runter zum
    Meeresboden, befestigen Plastiksprengstoff an dem Wrack,
    aktivieren die Zünder und schwingen tunlichst Ihren Hin-
    tern aus dem Wasser.«
    »Aber ich kenne mich mit Sprengstoffen nicht aus.« Eli-
    as klang beunruhigt.
    »Müssen Sie auch nicht.« Krywald überzeugte sich mit
    einem kurzen Blick, dass niemand in der Bar sie belausch-
    te. »Stein hat heute Morgen genug Sprengstoff besorgt, um
    halb Kreta in die Luft zu jagen. Sie bringen ein paar La-
    dungen an dem Wrack an, brechen das Ende der Zündstif-
    te ab und kommen so schnell wie möglich zum Boot hoch.
    Die Zünder sind auf drei Stunden eingestellt. Das gibt uns
    genug Zeit, um uns in Sicherheit zu bringen. Wir sind
    längst wieder auf dem Weg nach Réthymnon, bevor der
    Urknall erfolgt.«
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    »Das gefällt mir nicht«, widersprach Elias. »Angenom-
    men, irgendwas geht schief. Wenn die Zünder zum Bei-
    spiel fehlerhaft sind und losgehen, während ich noch im
    Wasser bin?«
    »Roger hat Ihnen bereits gesagt, dass unsere Talente auf
    anderen Gebieten liegen«, antwortete Stein. »Ich bin
    Sprengstoffexperte und kenne mich mit Zündern und Plas-
    tiksprengstoff aus. Ich habe das Zeug überprüft, das man
    uns gegeben hat. Es ist gut. Die Zünder sind die neuesten
    Modelle. Bleistiftzünder, die noch in fünfhundert Meter
    Tiefe sicher funktionieren. Ich garantiere Ihnen, dass der
    Plastiksprengstoff nicht vor Ablauf der drei Stunden explo-
    diert.«
    Elias nickte, aber er war alles andere als überzeugt. Er
    stand auf. »Ich gehe ein bisschen spazieren. Nach diesem
    ganzen Tag in dem verdammten Wagen muss ich einen
    freien Kopf bekommen. Essen wir hier irgendwo?«
    Krywald warf einen Blick auf die Straße. Auf der ande-
    ren Seite machten gerade drei Restaurants auf. »Eines von
    denen sollte okay sein. Seien Sie um zwanzig Uhr wieder
    da. Wir wollen nicht zu spät essen, und da Sie morgen tau-
    chen müssen, sollten Sie heute gut schlafen.«
    Elias nickte und verließ die Bar.
    »Gab es Probleme in Soúda Bay?«, erkundigte sich Kry-
    wald, als Stein und er den Lift betraten.
    Stein schüttelte den Kopf. »Nein. Der Plastiksprengstoff
    ist gut, und es sind wirklich Drei-Stunden-Zünder.«
    »Das überrascht mich ein bisschen«, meinte Krywald.
    »Ich hätte McCready zugetraut, dass er an ihnen herum-
    manipuliert, um uns alle drei aus dem Weg zu räumen,
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    während wir auf dem Meer herumschippern. Hast du die
    Waffen bekommen?«
    »Sicher. Drei SIG P226 mit Schalldämpfern und jeweils
    zwei Reservemagazinen.«
    »Nett.«
    In seinem Zimmer gab Stein Krywald eine Pistole. Der
    lud sie ein paar Mal durch und führte dann ein volles Ma-
    gazin ein. »Keine Seriennummer«, stellte er fest.
    »Nein. Sie wurde ausgeätzt. Ich weiß nicht, wie er es
    gemacht hat«, fuhr Stein fort, »aber unser Captain Levy hat
    mir gesagt, dass jede Spur dieser Waffen direkt zum FBI
    führt.«
    »Wirklich? Wenn das rauskommt, dürfte das Bureau
    mächtig genervt sein.«
    Stein lud die zweite Waffe und schob sie sich hinten in
    den Hosenbund. »Soll ich Elias auch eine geben?«
    »Bist du übergeschnappt? Er ist Analytiker. Wäre er
    kein ausgebildeter Taucher, würde er an seinem Schreib-
    tisch in Langley Akten herumschieben. Dem geben wir be-
    stimmt keine Waffe zum Spielen. Gott weiß, was er damit
    anstellt!«

    Kandíra, Südwestkreta

    »Mr. Hardin?«

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