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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Aufgabe, die
    vor ihm lag, keineswegs. Herauszufinden, wo genau der
    Grieche getaucht war, erforderte Glück und Entschlossen-
    heit. Aber er hatte einen Plan und außerdem eine Ge-
    heimwaffe. Die Agusta Westland Merlin HM Mk 1 ASW.
    Das waren die Hubschrauber auf der Invincible . Aber zuerst musste er mit Simpson reden.
    Der Merlin landete auf Spot Drei, und das Donnern
    der Turbinen ebbte ab, als der Pilot den Collective-Hebel
    ganz zurückschob und die Maschine sich auf das Fahrge-
    stell senkte. Das Flugdeckpersonal rückte auf Befehl des
    Flight Deck Officers an und sicherte den Hubschrauber
    an Deck. Erst danach wurde die Seitentür des Merlin auf-
    geschoben, und sein einziger Passagier, Richter, konnte
    aussteigen.
    Er ging über das Flugdeck, öffnete die Tür zum Bauch
    der schwimmenden Insel und stieg zum Flyco hoch. Wie
    erwartet kontrollierte Robert Black das Deck. Aber Wings
    stand hinter ihm und starrte auf die Techniker, die um den
    Merlin herumwuselten, der mittlerweile mit abgeschalte-
    ten Triebwerken und zusammengefalteten Rotoren an
    Deck stand.
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    »Das ging ja schnell, Paul«, erklärte der Air Comman-
    der. »Können Sie uns schon etwas berichten?«
    »Möglicherweise, Sir«, erwiderte Richter. »Könnte ich
    vorher unter vier Augen mit Ihnen reden?«
    Wings nickte, sichtlich verblüfft. »In der Messe auf der
    Brücke hält sich zur Zeit niemand auf. Genügt das?«
    »Sehr gut.« Richter drehte sich um und ging die Treppe
    voran. Die Brückenmesse ist ein kleines Speisezimmer, das
    nur von Offizieren benutzt wird, die lange Dienst auf der
    Brücke tun und keine Zeit haben, zur Offiziersmesse zu
    gehen. Normalerweise essen hier der Air Commander, der
    Lieutenant Commander Flying und der Air Staff Officer.
    Richter stieß die Tür auf und trat ein, dicht gefolgt vom
    Commander. Die beiden Männer setzten sich gegenüber
    an den Tisch.
    »Das ist ja alles sehr geheimnisvoll, Paul. Was ist da los?«
    »Im Augenblick bin ich mir noch nicht sicher«, gab
    Richter zu, »und was ich Ihnen jetzt sage, ist vorläufig nur für Ihre Ohren bestimmt. Es gibt zwei tote Griechen in einem winzigen Dorf namens Kandíra an der Südküste Kre-
    tas. Alles deutet darauf hin, dass einer von ihnen einen
    versiegelten Behälter aus dem Meer gefischt hat, den er mit
    nach Hause genommen und mithilfe des zweiten Grie-
    chen, seines Neffen, gewaltsam geöffnet hat. Zwölf Stun-
    den später waren die beiden Männer tot. Sie wurden von
    einem sehr schnell wirkenden Pathogen erledigt.
    Das ist das grobe Bild, aber was mir Kopfzerbrechen be-
    reitet, sind die Details. Der Grieche, der diesen Behälter gefunden hat, war professioneller Taucher. Berichten einiger
    Athener Zeitungen zufolge hat er ein Flugzeugwrack auf
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    dem Meeresgrund irgendwo in der Nähe von Kreta gefun-
    den. Es liegt nahe anzunehmen, dass er den Behälter eben-
    falls in dem Wrack gefunden hat.«
    »Wann hat er die Maschine gefunden?«
    »Höchstens ein oder zwei Tage vor seinem Tod, denke
    ich. Das ist die erste Anomalie. Was hat ein tödliches Pa-
    thogen in einem Flugzeugwrack auf dem Grund des Mit-
    telmeeres zu suchen? Laut Aussage des CDC-Experten, der
    im Moment den Schauplatz untersucht, wirkt dieser Erre-
    ger, der die beiden Männer getötet hat, schneller als jedes
    bisher bekannte Virus. Dass er in einem versiegelten Be-
    hälter transportiert wurde, lässt darauf schließen, dass er
    entweder zu einer Untersuchung in ein Hochsicherheitsla-
    boratorium geflogen werden sollte oder aber den umge-
    kehrten Weg gekommen ist.«
    Der Air Commander nickte. »Sie wollen sagen, dass es
    sich um einen biologischen Kampfstoff handeln könnte,
    der bereits entwickelt wurde?«
    »Genau. Es spielt keine Rolle, ob es ein natürlicher Erre-
    ger oder eine künstlich gezüchtete Biowaffe ist. Entschei-
    dend ist die tödliche Wirkung des Zeugs.
    Außerdem bereitet mir die mögliche Beteiligung einer
    dritten Partei Kopfzerbrechen. Dass es einen versiegelten
    Behälter gibt, ist eine bloße Annahme des CDC-Mannes,
    denn das Behältnis selbst ist verschwunden. Anscheinend
    haben zwei unbekannte Männer die Häuser der beiden
    Griechen betreten und den Behälter gestohlen, bevor der
    CDC-Experte dort eingetroffen ist.
    Meine Hauptsorge ist nun, dass diese Personen die Ab-
    sicht haben könnten, den Erreger irgendwo einzusetzen.
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    Möglicherweise haben wir es hier mit Terroristen zu tun,
    denn die Männer gehen sehr brutal vor. Sie haben

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