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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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aus können wir wenig tun. Die Amerikaner
    werden zweifellos Satellitenbilder von der Insel machen, zu
    denen wir Zugang bekommen, und Sky News, CNN und
    die anderen Nachrichtensender dürften Teams ins Mit-
    telmeer beordern, falls sie das nicht längst getan haben. Six ist auf der Insel nur schwach vertreten. Unsere beste Option wäre, die Daten zu analysieren, die bereits veröffentlicht
    wurden, um die Nachrichten der Satellitenüberwachung
    und der örtlichen Geheimdienste zu ergänzen.«
    Simpson nickte. »Dem stimme ich zu, was den Hinter-
    grund und die allgemeine Analyse angeht. Aber ich habe
    noch eine bessere Idee. Richter.«
    Der Direktor der Abteilung Aufklärung sah Simpson
    verblüfft und neugierig an. »Wie bitte?«
    »Richter. Er macht gerade Urlaub auf diesem Gintanker
    im Mittelmeer. Als wir heute Nachmittag telefoniert ha-
    ben, sagte er, dass das Schiff vor Kreta liegt, um bei diesem medizinischen Notfall zu helfen. Also ist er unmittelbar
    vor Ort. Nach dem Bockmist, den er in Italien gebaut hat,
    kann er ruhig zur Abwechslung mal etwas für sein Gehalt
    tun. Der diensthabende Ops-Officer soll Richter den Be-
    fehl übermitteln herauszufinden, was da vorgeht. Richter
    ist ein Trüffelschwein. Wenn wir etwas über die Vorfälle
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    auf Kreta wissen müssen, wird er das für uns aus dem
    Schlamm wühlen.«

    Kandíra, Südwestkreta

    »Und was jetzt?«, wollte Dr. Gravas wissen. »Ich nehme
    an, Sie wollen die Opfer untersuchen?«
    Hardins Antwort überraschte ihn.
    »Noch nicht. Ich möchte es zunächst einmal bei Ihrer
    ersten Diagnose belassen. Es war eindeutig ein schnell wir-
    kender, hochinfektiöser Organismus, vielleicht ein Filovi-
    rus, möglicherweise sogar eine völlig unbekannte Spezies.
    Wenn meine Leute eingetroffen sind, können wir voll-
    ständige Autopsien vornehmen, Gewebeproben entneh-
    men und dergleichen. Wenn ich mir die Leichen jetzt an-
    sehe, kann ich auch nur ihren Tod feststellen, und das hilft uns im Moment kaum weiter.
    Normalerweise gehen wir bei einer Untersuchung so
    vor, dass wir von allen möglicherweise Infizierten Blutpro-
    ben nehmen. Dann trennen wir mit der kleinen, batterie-
    betriebenen Zentrifuge in meinem Gepäck das Serum von
    den roten Blutkörperchen. Anschließend teilen wir die Se-
    ren in kleine Portionen auf, etikettieren sie, legen sie auf Trockeneis und schicken sie nach Atlanta zurück. Unsere
    dortigen Techniker versuchen dann, das Virus und mög-
    lichst seine genaue Variante zu bestimmen, indem sie spe-
    zielle Antikörper in den Seren identifizieren.
    Wir haben hier das Problem, dass die Opfer tot sind. Ihr
    Blut dürfte mittlerweile für diese Tests unbrauchbar sein.
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    Aber dieser Fall liegt auch aus einem anderen Grund ganz
    anders, nicht nur, weil die beiden Infizierten bereits tot
    sind. Unsere oberste Priorität muss meiner Meinung nach
    sein herauszufinden, wie und wo sich Spiros und Nico
    Aristides infiziert haben. Wenn wir die Quelle ausfindig
    machen können, gelingt es uns vielleicht, weitere Todesfäl-
    le zu verhindern.«
    »Und wie sollen wir das anstellen?«, wollte Lavat wissen.
    Hardin grinste bedauernd. »Darauf weiß ich leider kei-
    ne schlüssige Antwort, Inspektor. Wir müssen logisch vor-
    gehen und an dem letzten Ort anfangen, an dem die bei-
    den Männer zusammen gesehen wurden.«
    »Das Kafeníon? «
    »Genau. Wir fangen in Jakobs Bar an und arbeiten uns
    langsam zu Spiros Aristides’ Haus vor.«
    »Und wonach suchen wir?« Die Frage kam von Gravas.
    »Keine Ahnung. Wir sollten davon ausgehen, dass die
    beiden Männer unterwegs etwas sahen, was so interessant
    oder ungewöhnlich war, dass sie stehen geblieben sind und
    es berührt haben, falls diese Infektion dadurch in ihr Sys-
    tem gelangt ist. Ich hoffe nur, dass wir diese Quelle eben-
    falls sehen und vor allem erkennen.«
    »Angenommen, sie haben diese Quelle nun mit in Spi-
    ros Aristides’ Haus genommen?«
    »Dann werden wir sie wohl dort finden«, antwortete
    Hardin. »Gut. Könnten Sie zwei Ihrer Leute bitten, den
    größeren meiner beiden Koffer zu Spiros Aristides’ Haus
    zu bringen? Ich muss meinen Schutzanzug anziehen, be-
    vor ich hineingehe, aber weitere Vorsichtsmaßnahmen
    sind wohl überflüssig, jedenfalls bis wir dort ankommen.«
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    »Warum? Besteht nicht das Risiko, dass dieser Erreger
    noch irgendwo hier draußen lauert und immer noch an-
    steckend ist?«
    »Doch, selbstverständlich, aber wie die Quelle auch be-
    schaffen sein

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