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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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mag, ich glaube nicht, dass sie durch die Luft übertragen wird.«
    Lavat sah ihn fragend an, aber Gravas hatte verstanden,
    was Hardin meinte. »Denken Sie an die Zeitspanne, In-
    spektor«, erklärte er. »Spiros und Nico haben bis etwa ge-
    gen Mitternacht in diesem Saustall getrunken, den Jakob
    eine Bar nennt, und am nächsten Vormittag war Spiros tot
    und Nico vermutlich ebenfalls. Die beiden Frauen sind
    kurz nach Spiros’ Tod in sein Haus gegangen, und beide
    sind noch quicklebendig. Sie konnten sich sogar lautstark
    darüber beschweren, dass sie ohne Kleidung auf der Straße
    herumstehen mussten.
    Um was es sich auch handelt, eines wissen wir über die-
    ses Ding genau: Es wirkt sehr schnell. Hätten die beiden
    Frauen Viruspartikel eingeatmet, falls es sich um ein Virus
    handelt, würden sie jetzt vermutlich körperliche Sympto-
    me aufweisen. Damit meine ich Blutungen, Husten, Erbre-
    chen oder Ähnliches.«
    Lavat nickte. »Das klingt logisch«, sagte er. »Vermutlich
    haben Sie Recht.«
    »Außerdem«, fuhr Gravas fort, »gilt das erfreulicherwei-
    se auch für uns. Wir haben beide Schauplätze ohne ausrei-
    chende Schutzkleidung betreten. Eine Papiermaske hilft
    zwar, aber sie ist gegen einen Erreger, der durch die Luft
    übertragen wird, kein wirksamer Schutz. Trotzdem geht es
    uns beiden noch gut.«
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    »Was jetzt?«, fragte Stein. Sie waren um eine Hausecke ge-
    bogen und vor den Blicken der Polizisten an der Absper-
    rung geschützt.
    »Wir suchen das Haus, in dem der griechische Taucher
    gestorben ist, gehen rein und durchsuchen es.«
    »Wie denn?«
    »Ganz einfach«, erwiderte Krywald. »Wir sind jetzt im
    Dorf, also wird jeder annehmen, dass wir uns hier aufhal-
    ten dürfen. Du sprichst Griechisch. Also halten wir jeman-
    den an und fragen nach dem Weg.«
    Auf den Stufen eines weißgetünchten Hauses stießen sie
    auf einen älteren Kreter, dessen faltiges Gesicht von der
    Sonne verbrannt war. Er rauchte eine stinkende, offenbar
    selbstgedrehte Zigarette. Stein erklärte ihm, dass Krywald
    und er zu den amerikanischen Spezialisten gehörten, und
    fragte ihn nach dem Weg zu Aristides’ Haus.
    Der Alte blinzelte gegen die Sonne und betrachtete die
    beiden Amerikaner. Er nahm in aller Ruhe die Zigarette
    aus dem Mund und antwortete ihnen mit einem einzigen
    Wort.
    »Was hat er gesagt?«, wollte Krywald wissen.
    »›Welcher?‹ hat er gefragt«, meinte Stein.
    »Wie, welchen? Was zum Teufel meint er damit? Der
    Tote, natürlich!«
    Stein fragte den alten Mann erneut. »Wir suchen das
    Haus, das dem Aristides gehört, der an der Krankheit ge-
    storben ist, die wir untersuchen.«
    Der alte Kreter grinste ihn an und sog genüsslich an sei-
    ner Zigarette. »Welcher?«, wiederholte er.
    »Entweder ist dieser Kerl ein Idiot, oder Spiros ist nicht
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    der einzige tote Aristides in diesem Kaff«, knurrte Stein,
    bevor er dem Kreter eine weitere Frage stellte. »Wollen Sie
    damit sagen, dass mehr als ein Mann hier an dieser
    Krankheit gestorben ist?«, fragte er.
    Der Alte nickte. »Spiros Aristides und Nico Aristides.
    Sie sind beide tot.«
    »Okay.« Stein zog ein Notizbuch aus der Tasche. »Kön-
    nen Sie mir sagen, wo sie gewohnt haben?«
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    11
    Mittwoch
    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier, Langley, Virginia

    Die Überprüfung der FAA-Registratur hatte Westwood
    keinen Schritt weitergeholfen, also musste er die »Wal-
    nuss« bemühen, die interne Datenbank der CIA. Sie stellt
    einen Verbund aus recht unterschiedlichen Datenbanken
    dar, von denen etliche unklassifizierte Hintergrundinfor-
    mationen und Daten aus den Public Domains enthalten.
    Andere dagegen weisen verschiedene Sicherheitsklassifi-
    zierungen auf. Und einige wenige sind nur mit höchster
    Sicherheitsstufe zugänglich.
    Westwood benutzte eine spezielle Suchmaschine, die
    fast jede Art von Änderung innerhalb ihrer Parameter er-
    laubte, und tippte einen einfachen Suchbegriff ein: »Fug-
    zeug+Absturz+Mittelmeer«. Dabei dehnte er die Suche auf
    alle Datenbanken aus und lehnte sich zurück, während der
    Computer arbeitete.
    Gut drei Sekunden später tauchte die erste Seite mit
    Suchergebnissen vor ihm auf dem Bildschirm auf. Die ho-
    he Zahl der Flugzeugabstürze im Mittelmeer überraschte
    ihn. Vielleicht gab es dort ja ein »Maltesisches Dreieck«,
    ähnlich dem Bermudadreieck im Atlantik, über das so viel
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    hirnverbrannter Unfug geschrieben worden ist. Westwood
    lächelte ironisch bei diesem Gedanken.

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