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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Be-
    hälter fehlt jede Spur. Ich bin herausgekommen, um Ihnen
    das zu sagen. Ich habe überall im Erdgeschoss gesucht.
    Sollte der Behälter da sein, ist er mir jedenfalls entgangen.
    Außerdem habe ich alle offensichtlichen Stellen im Ober-
    geschoss abgesucht. Da Spiros keinen Grund hatte, ihn zu
    verstecken, dürfte er nicht mehr da sein. Das bedeutet …«
    »… dass Nico ihn wahrscheinlich mitgenommen hat.
    Also befindet er sich noch in seiner Wohnung.«
    »Ganz genau«, bestätigte Hardin. »Sobald ich mir Spiros
    genauer angesehen habe, gehen wir dorthin und suchen
    ihn.«

    Heraklion, Kreta

    Mike Murphy hatte für seinen Flug nicht so lange ge-
    braucht wie Krywalds Team. Er hatte den Anschlussflug in
    Heathrow erwischt und landete nur knapp acht Stunden
    nach ihnen in Heraklion. Er hatte keine Eile, da er nichts
    unternehmen konnte, bis Nicholson ihm bestätigte, dass
    Krywald und sein Team ihren Auftrag erfüllt hatten, über
    den Murphy nichts wusste.
    Er nahm seine Reisetasche vom Gepäckband, wartete ei-
    ne Viertelstunde in einer Schlange vor dem Autoverleih auf
    seinen reservierten Peugeot samt Landkarte und verließ
    dann den Flughafen. Er hielt an einem einigermaßen einla-
    denden Restaurant an, fuhr nach einer Mahlzeit an der
    Nordküste entlang bis Réthymnon und checkte in seinem
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    Hotel ein. Er inspizierte das Zimmer, das Nicholson für
    ihn gebucht hatte, und kontrollierte, wo sich die Aufzüge,
    das Treppenhaus und die Fluchtwege für den Notfall befan-
    den. Es hatte ihm schon zweimal das Leben gerettet, dass er
    die Notausgänge eines Gebäudes kannte. Dann schickte er
    Nicholson an dessen McCready-Alias eine verschlüssel-
    te E-Mail, in der er ihm mitteilte, dass er in Réthymnon
    angekommen war.
    Weil er anschließend mindestens zwölf Stunden nichts
    zu tun haben würde, streckte sich Murphy auf dem ziem-
    lich harten Doppelbett aus und schlief.

    HMS Invincible, Kretisches Meer

    Die Sonne stand noch knapp über dem Horizont. Der
    westliche Himmel schimmerte in Pastelltönen, die von der
    Palette eines Malers hätten stammen können. Langsam
    changierende Bänder aus Rosa-, Rot-, Blau-, Gelb- und
    Grüntönen zogen über den Horizont. Die Invincible glitt mit kaum drei Knoten durch die flache, ruhige See und
    hielt ihre Position nördlich von Kreta.
    Der leichte Salzgeruch in der Luft wurde von dem un-
    verkennbaren Gestank nach verbranntem Kerosin überla-
    gert, das aus drei Turbomeca-Gasturbinen fauchte, und
    der Lärm des Hubschraubers – eine Mischung aus hohem
    Pfeifen und dem Wummern der Rotorblätter, die sich über
    dem klobigen Rumpf drehten – überdeckte alle anderen
    Geräusche auf dem Flugdeck.
    Der Merlin stand mit drehenden Rotoren und don-
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    nernden Triebwerken auf Spot Drei. Seine Seitentür war
    offen, und Leute vom Flugdeckpersonal drängten sich um
    die Maschine, während sie den Hubschrauber bei laufen-
    den Rotoren betankten. Jeder Matrose trug einen anders-
    farbigen Pullover, anhand dessen jeder, der den Farbkode
    kannte, seine Aufgabe identifizieren konnte. Am auffälligs-
    ten waren die Feuerwehrmänner. Sie trugen Mäntel und
    Hosen aus einem schweren, silbernen Stoff, der aus feuer-
    festem Material bestand, und hatten Trolleys dabei, auf
    denen AAA-Feuerlöscher montiert waren.
    Paul Richter beobachtete den Hubschrauber von seinem
    Standort auf der Backbordseite der schwimmenden Insel.
    Er hatte sich einen Gehörschutz übergestülpt, und neben
    ihm stand eine schwarze Reisetasche aus Leder. Er trug Zi-
    vil, und in der Tasche befand sich Garderobe für die seiner
    Schätzung nach zwei Tage, die er brauchte, um eine Ant-
    wort zu finden, die Simpson zufrieden stellte.
    Dieser Flug war an diesem Abend der letzte vom Schiff.
    Er war nachträglich angesetzt worden, und sein einziger
    Passagier war Richter. Die Maschine sollte in Heraklion
    die drei anderen Mitglieder des CDC abholen, die jeden
    Moment von ihrem langen Flug aus Atlanta, Georgia, dort
    eintreffen mussten.
    Der Flight Deck Officer stand schräg vor dem Hub-
    schrauber und beobachtete, wie der Nachfüllstutzen von
    dem Einlassventil an der Seite des Rumpfes abgezogen
    wurde. Er überzeugte sich, dass der Schlauch ebenfalls zu-
    rückgezogen worden war, und winkte dann den drei Feu-
    erwehrleuten zu.
    Über dem Deck saß Roger Black auf seinem Stuhl im
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    Flyco. Es war ein bequemer, schwarzer, dreh- und
    schwenkbarer Ledersessel. Den brauchte er auch, wenn
    man bedachte, wie lange

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